KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Luca Marini (5.): Pedrosa-Tipp nur im Sprint genützt

Von Nora Lantschner
Luca Marini und sein Teamkollege Marco Bezzecchi

Luca Marini und sein Teamkollege Marco Bezzecchi

Hinter Martin, Bagnaia und Zarco auf den aktuellen Ducati-Werksmaschinen komplettierten Luca Marini und Marco Bezzecchi aus Rossis Mooney VR46 Racing Team auf GP22-Bikes ein historisches Top-5-Ergebnis.

Zum inzwischen vierten Mal in Folge fuhr Luca Marini am Sonntag in die Top-5, im Kampf um die Podestplätze konnte er beim «Liqui Moly Motorrad Grand Prix Deutschland» aber nicht wirklich mitmischen. «Ich hatte im Rennen ein bisschen Mühe, wie man gesehen hat», fasste «Maro» nach seinem fünften Platz auf dem Sachsenring zusammen. «Ich hatte gehofft, die Probleme, die ich im Sprint hatte, mit dem Medium-Hinterreifen zu lösen. Das hat aber nicht gereicht.»

Auch eine Änderung am Sonntagmorgen brachte nicht den gewünschten Effekt. «Im Warm-up haben wir etwas probiert, weil wir das Wochenende über mit dem Regen und allem nicht die Zeit dafür hatten, es hat aber nicht funktioniert. Ich war im Warm-up ziemlich langsam, also haben wir es wieder rückgängig gemacht», erzählte der Ducati-Pilot aus dem Mooney VR46 Racing Team.

Dennoch fiel das Fazit insgesamt gut aus: «Ich habe gelitten, aber ich habe dennoch eine ausgezeichnete Platzierung erreicht. Ich bin zufrieden mit unserer Entwicklung, wir sind immer konstant im Kampf um die Top-5 dabei.»

Im Sprint hatte sich Marini besonders mit starken Bremsmanövern noch erfolgreich gegen Binder und Co. verteidigt. Im TV-Interview verriet der VR46-Schützling am Samstagabend, er hätte einen Tipp von Dani Pedrosa angewandt. Der Red Bull-KTM-Testfahrer hatte nach seinem Wildcard-Einsatz in Jerez (und Platz 7 hinter Marini) nämlich gesagt, Luca fahre sehr schön, aber fast schon zu präzise, weil er dadurch für nachfolgende Fahrer berechenbar werde. Deswegen änderte der Moto2-Vizeweltmeister von 2020 seine Herangehensweise am Samstag.

Half das am Sonntag nicht? «Das Rennen heute war komplett anders. Es war nicht ein Rennen, in dem es darum ging, mich zu verteidigen und dabei Zeit zu verlieren. Es ging heute darum, mein Rennen in der schnellstmöglichen Zeit zu Ende zu bringen», entgegnete Marini. «Deswegen habe ich auch gegen Binder vor allem versucht, keine Zeit zu verlieren, weil ich heute deutlich langsamer war. Man muss oft auch versuchen, das bestmögliche Ergebnis für dieses Wochenende und so viele Punkte wie möglich mitzunehmen. Heute war die Herangehensweise im Rennen daher eine andere.»

Ein Rennen, das in jedem Fall fest in Ducati-Hand war: Der Hersteller aus Borgo Panigale platzierte acht Bikes in den Top-9 und nahm die ersten fünf Plätze ein.

Auffallend: Ausschließlich GP23-Piloten schafften den Sprung auf das Podest. Hat Ducati mit den aktuellen Werksmaschinen einen Schritt gemacht?

«Es stimmt, seit ein paar Rennen sind alle drei wirklich stark», verwies der Mooney-VR46-Fahrer auf das Deutschland-GP-Podium mit seinen Markenkollegen Martin, Bagnaia und Zarco. «Sobald auch Enea [Bastianini] wieder in Form ist, gehe ich davon aus, dass auch er da vorne mitkämpfen wird. Wir müssen versuchen, dagegen zu halten und mit dem Motorrad, das wir haben, das maximale Ergebnis herauszuholen», meinte er mit Blick auf seine GP22.

Ergebnisse MotoGP Sachsenring (18. Juni):

1. Jorge Martin, Ducati, 30 Runden in 40:52,449 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +0,064 sec
3. Johann Zarco, Ducati, +7,013
4. Marco Bezzecchi, Ducati, +8,430
5. Luca Marini, Ducati, +11,679
6. Jack Miller, KTM, +11,904
7. Alex Márquez, Ducati, +14,040
8. Enea Bastianini, Ducati, +14,859
9. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +17,061
10. Miguel Oliveira, Aprilia, +19,648
11. Augusto Fernández, KTM, +19,997
12. Franco Morbidelli, Yamaha, +22,949
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +25,117
14. Takaaki Nakagami, Honda, +25,327
15. Raúl Fernández, Aprilia, +25,503
16. Aleix Espargaró, Aprilia, +28,543
17. Jonas Folger, KTM, +48,962
– Brad Binder, KTM, 12 Runden zurück
– Maverick Viñales, Aprilia, 22 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP-Sprint Sachsenring (17. Juni):

1. Jorge Martin, Ducati, 15 Rdn in 20:21,871 min
2. Pecco Bagnaia, Ducati, +2,468 sec
3. Jack Miller, KTM, +3,287
4. Luca Marini, Ducati, +5,487
5. Johann Zarco, Ducati, +5,538
6. Brad Binder, KTM, +6,289
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +6,956
8. Alex Márquez, Ducati, +9,261
9. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,691
10. Enea Bastianini, Ducati, +9,715
11. Marc Márquez, Honda, +10,828
12. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,905
13. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,366
14. Augusto Fernández, KTM, +12,593
15. Franco Morbidelli, Yamaha, +12,905
16. Miguel Oliveira, Aprilia, +13,837
17. Takaaki Nakagami, Honda, +14,505
18. Raúl Fernández, Arilia, +28,959
– Maverick Viñales, Aprilia, 4 Runden zurück
– Jonas Folger, KTM, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 14 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 160 Punkte. 2. Martin 144. 3. Bezzecchi 126. 4. Zarco 109. 5. Binder 96. 6. Marini 89. 7. Miller 79. 8. Quartararo 57. 9. Aleix Espargaró 55. 10. Viñales 53. 11. Alex Márquez 52. 12. Morbidelli 50. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 36. 15. Di Giannantonio 34. 16. Oliveira 27. 17. Nakagami 26. 18. Bastianini 16. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 3. 27. Stefan Bradl 2.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 248 Punkte. 2. KTM 135. 3. Aprilia 99. 4. Honda 81. 5. Yamaha 68.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 253 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 215. 3. Ducati Lenovo Team 186. 4. Red Bull KTM Factory Racing 175. 5. Aprilia Racing 108. 6. Monster Energy Yamaha 107. 7. Gresini Racing 86. 8. LCR Honda 73. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 43. 10. CryptoDATA RNF 35. 11. Repsol Honda 20.

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