Aleix Espargaró: «Pol musste kommen und es beweisen»
Aleix Espargaró
Aprilia-Aushängeschild Aleix Espargaró qualifizierte sich in Assen als Sechster, gewertet wurde er im Sprintrennen am Samstagnachmittag als Vierter. Die Zielflagge hatte er zwar als Fünfter gesehen, doch Red-Bull-KTM-Werksfahrer Brad Binder hatte eine Drei-Sekunde-Strafe aufgebrummt bekommen, weil er zweimal neben die Strecke geraten war. Das warf den Südafrikaner von der dritten auf die fünfte Position zurück.
Espargaró fuhr auf Augenhöhe mit Binder und Yamaha-Star Fabio Quartararo, der letztlich Dritter wurde. Nur die beiden Ducati-Asse Marco Bezzecchi und Weltmeister Pecco Bagnaia waren einen Schritt voraus.
«Das war kein schlechtes Rennen, auch wenn ich in der ersten Runde etwas an Boden verlor», urteilte Aleix. «Zarco war extrem aggressiv gegen mich und Oliveira, das hat mich viele Positionen gekostet. Ihr wisst ja, wie es in den Sprintrennen läuft. Wie es danach ging, macht mich zufrieden. Ich hatte nicht erwartet, dass ich diese Pace habe und die Lücke zur zweiten Gruppe zufahren kann. Das hat mich überrascht, deswegen bin ich jetzt sehr zuversichtlich für Sonntag.»
Espargaró spürte, dass er schneller hätte fahren können als Binder und Quartararo vor ihm, dann stieg aber der Luftdruck in seinem Vorderreifen an. «Dreimal rutschte mir das Vorderrad weg, als ich die Lücke zufuhr, hatte ich keine Schwierigkeiten», so der Spanier. «Im längeren Rennen können wir mit weniger Druck antreten.»
«Fabio zu überholen war schwer, weil er in den gleichen Streckenabschnitten schnell ist wie ich», ergänzte Espargaró, der WM-Neunter ist und nur drei Punkte weniger hat als der Franzose. «Aufholen ist das eine, überholen etwas anderes.»
Aleix freute sich darüber, dass erstmals seit seinem schlimmen Unfall beim Saisonstart Ende März in Portimao sein Bruder Pol in Assen wieder an der Rennstrecke dabei ist – wenn auch nur als Zuschauer. «Das war sehr emotional für mich», erzählte der 33-Jährige. «Ich will ihn zurück auf dem Motorrad sehen. Ich weiß, was für schwierige Zeiten er hinter sich hat. Nicht wegen der Verletzungen, er hatte schon viele, sie gehören dazu. Mental war es sehr schwierig für ihn, weil er so viele Wochen ausfiel und nicht wusste, wann er zurückkehrt. Er wollte gar nicht kommen, er ist wegen mir hier. Ich habe die vergangenen zwei Wochen auf ihn eingeredet, dass er kommt. Letztlich hat er zugestimmt, am Samstag zu kommen. Wenn er zuhause sitzt, ist es für die Journalisten und auch sein Team schwierig zu verstehen, wie es ihm geht. Er ist wohlauf und bereit für die Rückkehr. Deswegen musste er hierherkommen und das beweisen.»
Ergebnisse MotoGP-Sprint Assen (24. Juni):
1. Marco Bezzecchi (I), Ducati, 13 Runden in 20:09,174 min
2. Pecco Bagnaia (I), Ducati, +1,294 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,872
4. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +2,245
5. Brad Binder* (ZA), KTM, +4,582
6. Jorge Martin (E), Ducati, +5,036
7. Maverick Viñales (E), Aprilia, +5,876
8. Enea Bastianini (I), Ducati, +10,102
9. Alex Márquez (E), Ducati, +10,525
10. Luca Marini** (I), Ducati, +10,556
11. Jack Miller (AUS), KTM, +11,191
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +11,473
13. Johann Zarco (F), Ducati, +15,439
14. Augusto Fernández (E), KTM, +17,754
15. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +19,508
16. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +19,664
17. Marc Márquez (E), Honda, +19,916
18. Raúl Fernández (E), Aprilia, +20,583
19. Miguel Oliveira (P), Aprilia, 24,269
20. Iker Lecuona (E), Honda, +24,727
21. Jonas Folger (D), KTM, +32,056
22. Stefan Bradl (D), Honda, +35,372
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 10 Runden zurück
* erhielt 3 sec Strafe
** erhielt 0,5 sec Strafe
WM-Stand nach 15 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 169 Punkte. 2. Martin 148. 3. Bezzecchi 138. 4. Zarco 109. 5. Binder 101. 6. Marini 89. 7. Miller 79. 8. Quartararo 64. 9. Aleix Espargaró 61. 10. Viñales 56. 11. Alex Márquez 53. 12. Morbidelli 50. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 36. 15. Di Giannantonio 34. 16. Oliveira 27. 17. Nakagami 26. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Folger 7. 22. Pirro 5. 23. Petrucci 5. 24. Mir 5. 25. Savadori 4. 26. Raúl Fernández 4. 27. Stefan Bradl 2.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 260 Punkte. 2. KTM 140. 3. Aprilia 105. 4. Honda 81. 5. Yamaha 75.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 257 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 227. 3. Ducati Lenovo Team 197. 4. Red Bull KTM Factory Racing 180. 5. Aprilia Racing 117. 6. Monster Energy Yamaha 114. 7. Gresini Racing 87. 8. LCR Honda 73. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 43. 10. CryptoDATA RNF 35. 11. Repsol Honda 20.