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Morbidelli (Yamaha): «Brauchen mehr als das Maximum»

Von Nora Lantschner
Franco Morbidelli (28)

Franco Morbidelli (28)

Der WM-Elfte Franco Morbidelli zog eine Zwischenbilanz zur schwierigen Yamaha-Lage und ließ dabei mit einem Nebensatz zu seiner MotoGP-Zukunft aufhorchen.

Bis auf die vierten Plätze bei speziellen Grip-Verhältnissen in Argentinien blieben bei Franco Morbidelli in diesem ersten Abschnitt der MotoGP-Saison 2023 Glanzpunkte aus, auch wenn er zuletzt seinen Teamkollegen Fabio Quartararo in den GP-Rennen von Mugello und Sachsen zweimal in Folge hinter sich hielt. In Assen kam am vergangenen Sonntag dann von den zwei Yamaha-Werksfahrern nur «Morbido» als Neunter ins Ziel, während der Weltmeister von 2021 stürzte.

«Uns ist es in diesem Jahr nur einmal gelungen, etwas Außergewöhnliches zu leisten. In den anderen Rennen haben wir das Maximum aus dem Bike herausgeholt, aber wir wissen, dass wir mehr als das Maximum tun müssen, um mit Ducati mitzuhalten», beschrieb der 28-jährige Italiener die schwierige Lage von Yamaha im Vergleich zur Konkurrenz.

Zuletzt waren an den M1 von Quartararo und Morbidelli unterschiedliche Heck-Flügel gesichtet worden. Wird selbst in den Rennen im Hinblick auf die Zukunft experimentiert? «Nein, wir versuchen trotz allem, das Maximum aus den Wochenenden zu holen, weil ich das für den besten Weg halte, auch das Maximum aus der Zukunft zu holen», entgegnete Morbido. «Wir fokussieren uns auf den Moment und versuchen, unser bestes Potenzial zum Ausdruck zu bringen. Klar, zu Hause arbeiten die Ingenieure mit Vollgas, um den nächsten Schritt zu machen. Man erzielt Verbesserungen aber Schritt für Schritt und nicht, indem man Schritte überspringt.»

Interessanter Nachsatz des MotoGP-Vizeweltmeisters von 2020: «Das glaube zumindest ich, aber ich weiß nicht einmal, ob ich im nächsten Jahr ein Yamaha-Fahrer sein werde. Aber das ist jedenfalls meine Sichtweise.»

Wenn «Franky» aber von der Zukunft spricht, bezieht er sich dann bereits auf die nächste Saison oder ist auch für die nächsten Rennen nach der Sommerpause mit etwas Neuem von Yamaha zu rechnen? «Ich glaube, dass der Fokus mehr auf der nächsten Saison liegen sollte. Du kannst nicht zu viele Updates bringen, du kannst nur versuchen, das zu korrigieren, was du schon hast. Man hat sehr wenige Möglichkeiten. Es ist besser, diese Chancen und den Fokus für nächstes Jahr zu nutzen. Denn ein gutes Viertel der Saison ist ja schon absolviert und wir sehen, dass wir ziemlich weit zurückliegen und viel aufholen müssen. Wie gesagt, die paar Karten, die du spielen kannst, musst du richtig einsetzen. Die Energien sollten aber mehr auf nächstes Jahr konzentriert werden.»

Laufen bei Yamaha Gespräche, in welche Richtung die Entwicklung im Hinblick auf 2024 gehen sollte? Mit dem Misano-Test am 11. September bietet sich für die Stammfahrer schließlich nur noch eine Testmöglichkeit bis zum Saisonfinale.

«Wir versuchen zu verbessern, wo wir glauben, dass etwas fehlt. Mit Sicherheit ist der Motor noch immer ein Thema. Wir müssen die bestmögliche Leistung herausholen, aber auch auf die bestmögliche und nutzbarste Weise. Das ist das größte Thema», bekräftigte Morbidelli. «Dann sind mit Sicherheit auch die Aerodynamik, der mechanische Grip und die Elektronik ein Thema… Es sind viele Dinge, um die Lücke zu schließen.»

Was seine eigene Zukunft betrifft, hofft Morbidelli auf Klarheit im Laufe der Sommerpause. In Assen ist zuletzt durchgesickert, dass er im Ducati-Kundenteam von Gresini Racing zur Diskussion steht.

MotoGP-Ergebnisse, Assen (25. Juni):

1. Bagnaia, Ducati, 26 Rdn in 40:37,640 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,223 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 1,925
4. Brad Binder*, KTM, + 1,528
5. Martin, Ducati, + 1,934
6. Alex Márquez, Ducati, + 12,437
7. Marini, Ducati, + 14,174
8. Nakagami, Honda, + 14,616
9. Morbidelli, Yamaha, + 29,335
10. Augusto Fernández, KTM, + 33,763
11. Savadori, Aprilia, + 35,084
12. Raúl Fernández, Aprilia, + 39,622
13. Bradl, Honda, + 42,504
14. Folger, KTM, + 45,609
– Di Giannantonio, Ducati, 8 Runden zurück
– Lecuona, Honda, 12 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 14 Runden zurück
– Bastianini, Ducati, 20 Runden zurück
– Viñales, Aprilia, 23 Runden zurück
– Quartararo, Yamaha, 24 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 24 Runden zurück
– Miller, KTM, 25 Runden zurück

*= ein Platz zurück («track limits»-Vergehen)

Ergebnisse MotoGP-Sprint Assen (24. Juni):

1. Bezzecchi, Ducati, 13 Rdn in 20:09,174 min
2. Bagnaia, Ducati, +1,294 sec
3. Quartararo, Yamaha, +1,872
4. Aleix Espargaró, Aprilia, +2,245
5. Brad Binder*, KTM, +4,582
6. Martin, Ducati, +5,036
7. Viñales, Aprilia, +5,876
8. Bastianini, Ducati, +10,102
9. Alex Márquez, Ducati, +10,525
10. Marini**, Ducati, +10,556
11. Miller, KTM, +11,191
12. Nakagami, Honda, +11,473
13. Zarco, Ducati, +15,439
14. Augusto Fernández, KTM, +17,754
15. Morbidelli, Yamaha, +19,508
16. Savadori, Aprilia, +19,664
17. Marc Márquez, Honda, +19,916
18. Raúl Fernández, Aprilia, +20,583
19. Oliveira, Aprilia, + 24,269
20. Lecuona, Honda, +24,727
21. Folger, KTM, +32,056
22. Bradl, Honda, +35,372
– Di Giannantonio, Ducati, 10 Runden zurück
*= erhielt 3 sec Strafe
**= erhielt 0,5 sec Strafe

WM-Stand nach 16 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 194 Punkte. 2. Martin 159. 3. Bezzecchi 158. 4. Binder 114. 5. Zarco 109. 6. Marini 98. 7. Miller 79. 8. Aleix Espargaró 77. 9. Quartararo 64. 10. Alex Márquez 63. 11. Morbidelli 57. 12. Viñales 56. 13. Rins 47. 14. Augusto Fernández 42. 15. Nakagami 34. 16. Di Giannantonio 34. 17. Oliveira 27. 18. Bastianini 18. 19. Marc Márquez 15. 20. Pedrosa 13. 21. Savadori 9. 22. Folger 9. 23. Raúl Fernández 8. 24. Pirro 5. 25. Petrucci 5. 26. Mir 5. 27. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 285 Punkte. 2. KTM 153. 3. Aprilia 121. 4. Honda 89. 5. Yamaha 82.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 268 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 256. 3. Ducati Lenovo Team 222. 4. Red Bull KTM Factory Racing 193. 5. Aprilia Racing 133. 6. Monster Energy Yamaha 121. 7. Gresini Racing 97. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 51. 10. CryptoDATA RNF 39. 11. Repsol Honda 20.

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