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Johann Zarco ist überzeugt: «Honda hat die Power»

Von Nora Lantschner
Dass Johann Zarco von Pramac Ducati zu LCR Honda geht und damit 2024 vom besten MotoGP-Bike auf die problematische RC213V umsteigt, können viele nicht nachvollziehen. So begründete der 33-Jährige seine Entscheidung.

Am Sonntag teilte Johann Zarco auch der Öffentlichkeit mit, was zuvor bereits durchgesickert war: Die Zusammenarbeit mit Prima Pramac Racing endet mit dieser Saison, der zweifache Moto2-Weltmeister stellt sich danach mit dem Wechsel von Ducati zu Honda einer neuen Herausforderung.

«Es gab die Möglichkeit, ein weiteres Jahr mit Ducati zu bestreiten, es war aber nicht sicher, ob es mit Pramac passieren würde. Auf der anderen Seite hat Honda Interesse gezeigt und zwei Jahre angeboten – mit einem Projekt für die Zukunft, auch wenn es fast zu weit weg ist, jetzt darüber nachzudenken», erläuterte der aktuell Fünfte der WM-Tabelle die Hintergründe seiner Entscheidung. «Ich habe in diesem Jahr eine andere Herangehensweise an das Training und an die Rennen. Das hat mir viel Energie gegeben und dadurch sehe ich mich noch länger in der MotoGP.»

«Obwohl ich gute Ergebnisse hatte, oft um Podestplätze und in der WM um die Top-5 gekämpft habe, war es in den vergangenen zwei Jahren schwierig, den Vertrag mit Ducati zu erneuern», ergänzte der 33-jährige Franzose. «In diesem Jahr war es noch einmal schwieriger. Das ist schwer zu verdauen: ‚Was sollte ich noch machen?‘ Ich hatte auch nicht die Sicherheit, bei Pramac bleiben zu können, und ich wollte keine Herausforderung in einem anderen Team, selbst wenn das Motorrad im Moment das beste bleibt. Wenn ich das Team wechsle, dann besser für ein anderes Projekt und für zwei Jahre.»

Besonders die Vertragsdauer war ein ausschlaggebender Punkt für den Routinier aus Cannes: «Als Sportler, der 33 Jahre alt ist, muss ich das ein bisschen bedenken. In den letzten drei Jahren hatte ich immer einen Ein-Jahres-Vertrag, aber nach fünf oder sechs Rennen musst du schon an die Zukunft denken, weil du nicht sicher bist, ob du bleiben kannst. Und solange du konkurrenzfähig bist, willst du eigentlich bleiben.»

Während Zarco beim dominierenden Hersteller aus Borgo Panigale nicht ganz oben auf der Prioritätenliste stand, gestaltet sich die Situation bei den strauchelnden Japanern anders. «Ich bin ziemlich glücklich über das Interesse von Honda. Ich bin neugierig darauf, das Motorrad für nächstes Jahr zu sehen. Ich bin überzeugt, dass sie die Power haben, um zu investieren und Lösungen zu finden. Wenn ich mit ihnen einen Weg finden kann, würde mich das stolz machen. Ich glaube noch immer, dass Marc der Fahrer ist, der auf dem Motorrad gewinnen kann, sobald es besser funktioniert. Denn er bleibt ein unglaublicher Fahrer, wenn er sich gut fühlt.»

Zarco bestätigte mündlich auch schon, dass er einen HRC-Vertrag und einen Platz im Kundenteam von Lucio Cecchinello erhält, in dem er 2019 nach seinem frühzeitigen KTM-Abschied bereits drei Rennen als Ersatz für Takaaki Nakagami bestritt. «Im Moment ist es der Platz bei Cecchinello. Wenn sich etwas ändert, wäre ich der Erste, der überrascht wäre – es wäre eine gute Überraschung für meine Karriere», schob Johann mit Verweis auf die unzufriedenen Repsol-Honda-Werksfahrer nach.

MotoGP-Ergebnisse, Spielberg (20. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 28 Runden in 42:23,315 min
2. Brad Binder, KTM, + 5,191 sec
3. Marco Bezzecchi, Ducati, + 7,708
4. Luca Marini, Ducati, + 10,343
5. Alex Márquez, Ducati, + 11,039
6. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,724
7. Jorge Martin, Ducati, + 12,917
8. Fabio Quartararo, Yamaha, + 19,509
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 20,231
10. Enea Bastianini, Ducati, + 20,729
11. Franco Morbidelli, Yamaha, + 21,527
12. Marc Márquez, Honda, + 23,027
13. Johann Zarco, Ducati, + 24,259
14. Augusto Fernández, KTM, + 25,365
15. Jack Miller, KTM, + 25,475
16. Pol Espargaró*, KTM, + 28,073
17. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 29,998
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 32,316
19. Lorenzo Savadori, Aprilia, + 42,392
20. Iker Lecuona*, Honda, + 46,239
– Raúl Fernández, Aprilia, 1 Runde zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 22 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe («track limits»-Vergehen)

MotoGP-Sprint, Spielberg (19. August):

1. Pecco Bagnaia, Ducati, 14 Runden in 21:01,844 min
2. Brad Binder, KTM, + 2,056 sec
3. Jorge Martin, Ducati, + 5,045
4. Alex Márquez, Ducati, + 8,252
5. Jack Miller, KTM, + 11,365
6. Pol Espargaró, KTM, + 11,816
7. Aleix Espargaró, Aprilia, + 11,960
8. Maverick Viñales, Aprilia, + 11,984
9. Franco Morbidelli, Yamaha, + 13,634
10. Marc Márquez, Honda, + 14,435
11. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 15,251
12. Joan Mir, Honda, + 16,740
13. Enea Bastianini, Ducati, + 18,825
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 19,536
15. Fabio Quartararo, Yamaha, + 22,321
16. Iker Lecuona, Honda, + 25,593
17. Augusto Fernández, KTM, + 25,789
– Johann Zarco, Ducati, 3 Runden zurück
– Luca Marini, Ducati, 8 Runden zurück
– Lorenzo Savadori, Aprilia, 9 Runden zurück
– Takaaki Nakagami, Honda, 12 Runden zurück
– Marco Bezzecchi, Ducati, 13 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 251 Punkte. 2. Martin 189. 3. Bezzecchi 183. 4. Binder 160. 5. Zarco 125. 6. Marini 120. 7. Aleix Espargaró 117. 8. Miller 96. 9. Alex Márquez 92. 10. Viñales 86. 11. Quartararo 73. 12. Morbidelli 65. 13. Augusto Fernández 51. 14. Rins 47. 15. Oliveira 40. 16. Di Giannantonio 37. 17. Nakagami 34. 18. Bastianini 24. 19. Marc Márquez 19. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 354 Punkte. 2. KTM 201. 3. Aprilia 166. 4. Honda 93. 5. Yamaha 93.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 314 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 303. 3. Ducati Lenovo Team 285. 4. Red Bull KTM Factory Racing 256. 5. Aprilia Racing 203. 6. Monster Energy Yamaha 138. 7. Gresini Racing 129. 8. LCR Honda 84. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 68. 10. CryptoDATA RNF 58. 11. Repsol Honda 24.

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