MotoGP-Kolumne: Marquez ins Ducati-Werksteam

Jorge Martin (3./Ducati): «Wie ein Supersport-Bike»

Von Sarah Göpfert
Jorge Martin feiert in Montmeló Platz 3 mit einem Wheelie

Jorge Martin feiert in Montmeló Platz 3 mit einem Wheelie

Auch wenn sich Jorge Martin im MotoGP-Rennen in Montmeló den Aprilia-Werksfahrern geschlagen geben musste, war es für den Pramac-Ducati-Fahrer in Hinblick auf den WM-Kampf ein ergiebiger Tag.

Obwohl Jorge Martin bei den furchteinflößenden Szenen zu Beginn des Catalunya-GP nicht zu Sturz kam, wurden der Spanier und seine Ducati des Prima Pramac Racings Team dennoch in Mitleidenschaft gezogen. Denn als Brad Binder (KTM) versuchte, dem gestürzten Pecco Bagnaia auszuweichen, kollidierte er mit Martin.

«Ich war ziemlich schockiert als Binder über Peccos Beine gefahren ist, das hat mir Angst gemacht», schilderte der 25-jährige Madrilene zunächst und erklärte dann: «Ich habe anschließend viel Öl von Binders Bike abbekommen, weshalb mein gesamtes Motorrad ölig war. Außerdem ist bei dem Zusammenstoß meine Schwinge gebrochen, das war wirklich dramatisch. Zum Glück stand das andere Bike für mich schon in der Garage bereit.»

Anschließend war Jorge Martin einer der großen Gewinner des Catalunya-GP. Denn da WM-Leader Bagnaia am Neustart nicht teilnahm, hatte der Spanier die Chance, in der WM-Tabelle kräftig aufzuholen. Martin nutzte diese Gelegenheit und schob sich von Startplatz 5 direkt in Führung. «Ich habe einen guten Start hingelegt. Das ist ein Punkt, den Ducati im Laufe des Jahres im Vergleich zu KTM stark verbessert hat», lobte er seine Anfangsphase.

Kurz darauf wurde Martin jedoch vom Aprilia-Werksduo Maverick Viñales und Aleix Espargaró eingeholt, denen der Ducati-Pilot nicht folgen konnte. Stattdessen musste er sich gegen RNF-Aprilia-Fahrer Miguel Oliveira verteidigen, von dem er sich im weiteren Rennverlauf jedoch absetzen konnte.

«Das gesamte Wochenende war schwierig. Doch ich habe die Lücke nach vorne von Tag zu Tag etwas verringert. Wir haben mit dem Podest das Maximum herausgeholt, denn die Aprilias waren diesmal unschlagbar», rundete Martin sein viertes Podest der Saison ab.

Als Erklärung für die Dominanz von Aprilia bezog sich der Ducati-Pilot auf die schlechten Gripverhältnisse des Circuit de Barcelona-Catalunya. «Hier haben wir mit Ducati große Schwierigkeiten, die Leistung auf die Straße zu bekommen. In den letzten Runden hat es sich aufgrund der Leistungsdrosselung angefühlt, als würde ich ein Supersport-Bike fahren. Wenn man das einkalkuliert, dann bin ich zufrieden, wieder auf dem Sonntagspodium zu stehen.»

Dank seiner 16 Punkte für Rang 3 verkürzte Martin seinen Rückstand auf Bagnaia im Gesamtklassement auf 50 Punkte. Gegenüber dem Drittplatzierten Marco Bezzecchi hat er inzwischen 21 Zähler Vorsprung.

MotoGP-Ergebnisse, Montmeló (3. September):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 23 Rdn in 38:56,159 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,377 sec
3. Martin, Ducati, + 2,831
4. Zarco, Ducati, + 4,867
5. Oliveira, Aprilia, + 7,529
6. Alex Márquez, Ducati, + 10,590
7. Quartararo, Yamaha, + 10,821
8. Miller, KTM, + 10,880
9. Augusto Fernández, KTM, + 12,889
10. Di Giannantonio, Ducati, + 13,280
11. Marini, Ducati, + 16,491
12. Bezzecchi, Ducati, + 16,561
13. Marc Márquez, Honda, + 21,616
14. Morbidelli, Yamaha, + 23,108
15. Nakagami, Honda, + 26,740
16. Lecuona, Honda, + 28,860
17. Mir, Honda, + 33,929
– Raul Fernández, Aprilia, 13 Runden zurück
– Brad Binder, KTM, 20 Runden zurück
– Pol Espargaró, KTM, 22 Runden zurück
– Bagnaia, Ducati, DNS
– Bastianini, Ducati, DNS

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Montmeló (2. September):

1. Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Rdn in 20:02,744 min
2. Bagnaia, Ducati, + 1,989 sec
3. Viñales, Aprilia, + 2,040
4. Binder, KTM, + 2,857
5. Martin, Ducati, + 4,341
6. Oliveira, Aprilia, + 4,940
7. Zarco, Ducati, + 6,746
8. Bezzecchi, Ducati, + 6,888
9. Bastianini, Ducati, + 8,068
10. Alex Márquez, Ducati, + 10,380
11. Marc Márquez, Honda, + 11,823
12. Marini, Ducati, + 11,900
13. Di Giannantonio, Ducati, + 12,018
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,284
15. Morbidelli, Yamaha, + 16,207
16. Miller, KTM, + 16,404
17. Augusto Fernández, KTM, + 16,534
18. Quartararo, Yamaha, + 17,147
19. Lecuona, Honda, + 18,658
20. Nakagami, Honda, + 19,080
21. Mir, Honda, + 19,574
– Pol Espargaró, KTM, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 22 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 260 Punkte. 2. Martin 210. 3. Bezzecchi 189. 4. Binder 166. 5. Aleix Espargaró 154. 6. Zarco 141. 7. Marini 125. 8. Viñales 113. 9. Miller 104. 10. Alex Márquez 102. 11. Quartararo 82. 12. Morbidelli 67. 13. Augusto Fernández 58. 14. Oliveira 55. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Bastianini 25. 19. Marc Márquez 22. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 379 Punkte. 2. KTM 215. 3. Aprilia 203. 4. Yamaha 102. 5. Honda 96.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 351 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 314. 3. Ducati Lenovo Team 295. 4. Red Bull KTM Factory Racing 270. 5. Aprilia Racing 267. 6. Monster Energy Yamaha 149. 7. Gresini Racing 145. 8. LCR Honda 85. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. CryptoDATA RNF 73. 11. Repsol Honda 27.

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