Pol Espargaró (GASGAS): Set-up von Brad Binder hilft
Pol Espargaró
«Ich bin ja am Sonntag in Barcelona nicht viele Runden gefahren, deshalb komme ich gut ausgeruht nach Misano gekommen», stellte Pol Espargaró am Donnerstag beim San-Marino-GP fest. «Aber ich spüre nach der langen Verletzungspause von Grand Prix zu Grand Prix Fortschritte. In Barcelona habe ich das Gefühl gehabt, einen guten Speed vorlegen zu können. Gut, im Sprint ist schon in der ersten Kurve ein Flügel weggebrochen, aber nachher habe ich viele Positionen wettgemacht, ich habe mich wirklich gut gefühlt – bis zum Sturz. Und als ich am Sonntag erwacht bin, habe ich sehr viel Kraft gespürt, viel mehr als zum Beispiel zwei Wochen vorher in Spielberg. Ja, jedes Mal, wenn ich auf das Motorrad steige, komme ich mir stärker und schneller vor. Und wenn ich am nächsten Tag erwache, geht es mir körperlich immer besser. Deshalb sehe ich keinen Grund, warum wir hier am Samstag und Sonntag nicht gut performen sollten.»
Pol Espargaró stand in Misano schon in seiner dritten KTM-Saison 2019 auf dem zweiten Startplatz – mit 0,295 sec Rückstand auf Viñales (Yamaha). Im Rennen landete er dann mit 20 sec Rückstand auf Sieger Marc Márquez auf Platz 7. Seither ist die RC16 aus Munderfing in vielen Bereichen verbessert worden.
Außerdem ist Misano wie Jerez und Valencia eine von drei Teststrecken von KTM. Dani Pedrosa wird also bereits ein gutes Basis-Set-up erarbeitet haben.
Auf der KTM-Teststrecke in Jerez haben Binder und Miller schon im Sprint zwei Podestplätze erobert, dann sind sie am Sonntag wieder auf den Rängen 2 und 3 gelandet. Lassen sich diese Leistungen am Wochenende wiederholen?
«Ja, ich war ja am Jerez-Wochenende noch verletzt und nicht dabei», blickt Pol zurück. «Es war schwer zu ertragen, als ich gesehen habe, dass die Jungs alle stark und schnell sind. Ich war enttäuscht, weil ich nicht mitmischen konnte. Deshalb hoffe ich, dass ich diesmal hier Profit aus der Situation ziehen kann. Dani wird hier als Wildcard-Fahrer antreten. Ich weiß nicht, was er testen wird und in welchem Zustand sein Motorrad hier sein wird. Er wird sicher Teile probieren, die wir noch nicht haben. Wir werden also hier nicht nur die Gegenwart der Pierer-Bikes sehen, sondern auch einen Teil der Zukunft. Das wird sehr interessant.»
«Ich mag diese Rennstrecke, in erster Linie, weil sie sehr viel Grip hat», versicherte der GASGAS-Tech3-Werkspilot. «Besonders seit sie die Piste neu asphaltiert haben. Da haben sie sehr gute Arbeit geleistet. Wenn du auf dieser Piste zu Fuß rumspazierst, siehst du den schwarzen Belag. In Barcelona ist es gang anders, dort ist der Belag grau und weiß. Und die Farbe ist ein Hinweis auf den Grip. Hier in Misano ist das Meer nicht weit weg, trotzdem bleibt der Grip hier immer sehr konstant. Es gefällt mir, auf solchen Strecken zu fahren, weil du wirklich voll Kapital aus dem Motorrad schlagen kannst. Du kannst die Motorleistung voll nutzen, das Fahren ist dann sehr unterhaltsam auf solchen Pisten.»
Pol Espargaró sagt, er orientiere sich bei der Abstimmung momentan weitgehend an Brad Binder. «Denn ich war schon in meiner vierten KTM-Saison, als Brad 2020 neu aus der Moto2 in die MotoGP kam», blickt Pol zurück. «Er hat dann immer meine Daten studiert, er ist mit meinen Daten groß geworden, es haben damals viele gemeinsame Meetings stattgefunden. ich war damals die Referenz, deshalb hat er geschaut, was ich mache, zum Beispiel verwende ich sehr viel Hinterradbremse. Wir haben jedenfalls einen recht ähnlichen Fahrstil. Was Brad normal verwendet, passt auch zu meiner Fahrweise. Doch ich nähere mich den Kurven anders an als er, also kann ich nicht alles 1:1 übernehmen. Aber was Brad mag, gefällt auch mir. Jack ist beim Set-up durch seine andere Fahrweise etwas weiter entfernt, auch Augusto, weil er einfach größer und schwerer ist. Ich kann von Glück sprechen, dass Brad und ich bei KTM groß geworden sind. Das ist momentan hilfreich an den GP-Wochenenden. Aber beim Test am Montag werde ich auch eigene Set-up-Ideen testen.»
MotoGP-Ergebnisse, Montmeló (3. September):
1. Aleix Espargaró, Aprilia, 23 Rdn in 38:56,159 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,377 sec
3. Martin, Ducati, + 2,831
4. Zarco, Ducati, + 4,867
5. Oliveira, Aprilia, + 7,529
6. Alex Márquez, Ducati, + 10,590
7. Quartararo, Yamaha, + 10,821
8. Miller, KTM, + 10,880
9. Augusto Fernández, KTM, + 12,889
10. Di Giannantonio, Ducati, + 13,280
11. Marini, Ducati, + 16,491
12. Bezzecchi, Ducati, + 16,561
13. Marc Márquez, Honda, + 21,616
14. Morbidelli, Yamaha, + 23,108
15. Nakagami, Honda, + 26,740
16. Lecuona, Honda, + 28,860
17. Mir, Honda, + 33,929
– Raul Fernández, Aprilia, 13 Runden zurück
– Brad Binder, KTM, 20 Runden zurück
– Pol Espargaró, KTM, 22 Runden zurück
– Bagnaia, Ducati, DNS
– Bastianini, Ducati, DNS
Ergebnisse MotoGP-Sprint, Montmeló (2. September):
1. Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Rdn in 20:02,744 min
2. Bagnaia, Ducati, + 1,989 sec
3. Viñales, Aprilia, + 2,040
4. Binder, KTM, + 2,857
5. Martin, Ducati, + 4,341
6. Oliveira, Aprilia, + 4,940
7. Zarco, Ducati, + 6,746
8. Bezzecchi, Ducati, + 6,888
9. Bastianini, Ducati, + 8,068
10. Alex Márquez, Ducati, + 10,380
11. Marc Márquez, Honda, + 11,823
12. Marini, Ducati, + 11,900
13. Di Giannantonio, Ducati, + 12,018
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,284
15. Morbidelli, Yamaha, + 16,207
16. Miller, KTM, + 16,404
17. Augusto Fernández, KTM, + 16,534
18. Quartararo, Yamaha, + 17,147
19. Lecuona, Honda, + 18,658
20. Nakagami, Honda, + 19,080
21. Mir, Honda, + 19,574
– Pol Espargaró, KTM, 9 Runden zurück
WM-Stand nach 22 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 260 Punkte. 2. Martin 210. 3. Bezzecchi 189. 4. Binder 166. 5. Aleix Espargaró 154. 6. Zarco 141. 7. Marini 125. 8. Viñales 113. 9. Miller 104. 10. Alex Márquez 102. 11. Quartararo 82. 12. Morbidelli 67. 13. Augusto Fernández 58. 14. Oliveira 55. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Bastianini 25. 19. Marc Márquez 22. 20. Raúl Fernández 14. 21. Pedrosa 13. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Bradl 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 379 Punkte. 2. KTM 215. 3. Aprilia 203. 4. Yamaha 102. 5. Honda 96.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 351 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 314. 3. Ducati Lenovo Team 295. 4. Red Bull KTM Factory Racing 270. 5. Aprilia Racing 267. 6. Monster Energy Yamaha 149. 7. Gresini Racing 145. 8. LCR Honda 85. 9. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. CryptoDATA RNF 73. 11. Repsol Honda 27.