Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Misano FP1: Pirro Schnellster, Bradl 16., Bagnaia 20.

Von Nora Lantschner
Das erste MotoGP-Training des «Gran Premio Red Bull di San Marino e della Riviera di Rimini» ging mit Bestzeit von Ducati-Testfahrer Michele Pirro zu Ende.

Fünf Tage nach seinem angsteinflößenden Crash nach nur zwei Kurven im Catalunya-GP stieg Francesco «Pecco» Bagnaia am Freitagvormittag wieder auf seine Ducati GP23 – wenn auch gemächlich, denn er hat ein großes Hämatom am rechten Knie und klagt zudem über Schmerzen am Gesäß.

Nach seinem ersten Sechs-Runden-Run lag Bagnaia als 19. noch gut 1,1 sec zurück. Er steigerte sich mit Fortlaufen der Session, nach insgesamt 18 Runden trennten ihn 0,690 sec von der Pirro-Bestzeit. Damit fand sich der WM-Leader allerdings nur auf Rang 20 wieder.

Die zweite Werks-Ducati bleibt beim San Marino-GP in der Lenovo-Box stehen, für den verletzten Enea Bastianini bot der Hersteller aus Borgo Panigale keinen Ersatz auf.

Alex Rins ist einmal mehr nur als Zuschauer in der LCR-Box, seine Honda steuert an diesem Wochenende Takumi Takahashi. Gleich zu Beginn gab es für den Ersatzmann Probleme, als er sein Bike mit einem Problem am Streckenrand abstellen musste. Am Ende der Session lag er 5,985 sec zurück. Damit war er noch rund 1,4 sec zu langsam, um die 107-Prozent-Regel zu schaffen.

Die FP1-Zeitenliste führten über weite Strecken die Wildcard-Fahrer an: Zunächst Michele Pirro (Ducati), danach Dani Pedrosa (KTM). Die Testfahrer waren erst kürzlich auf dem 4,226 km langen «Misano World Circuit Marco Simoncelli» im Einsatz und somit mit der Strecke vertraut. Auffällig: Pedrosa setzte ein neues Chassis ein, dabei experimentiert KTM mit Carbon. Bei Pirro wurde eine neue Verkleidung gesichtet.

Stefan Bradl absolviert beim San Marino-GP ebenfalls einen Wildcard-Auftritt. Auch seine RC213V in HRC-Farben zog am Freitagmorgen in der Boxengasse mit einigen Updates die Blicke auf sich – inklusive neuem Chassis, einer deutlich veränderten Heckpartie und angepasstem Auspuff.

GASGAS-Tech3-Pilot Augusto Fernández stürzte zu Beginn der Session nach zehn Minuten harmlos in Kurve 14, konnte aber weiterfahren.

Als noch fünf Minuten auf der Uhr standen, übernahm Pramac-Ducati-Ass Jorge Martin kurzzeitig die Spitze des Feldes. Im Finish aber konterte Testfahrer Pirro mit einem Soft-Hinterreifen an seiner Aruba-Ducati in 1:31,909 min und beendete die Session somit auch auf Platz 1.

Auf ihrer Heimstrecke reihten sich die Mooney-VR46-Schützlinge Luca Marini und Marco Bezzecchi – trotz Schmerzen am linken Daumen – auf den Rängen 2 und 4 ein. Als Fünfter überraschte RNF-Aprilia-Pilot Raúl Fernández, der sich vor Pedrosa platzierte. Bradl büßte als 16. und bester Honda-Pilot 0,629 sec ein. Im Kampf um den direkten Q2-Einzug hat das FP1 allerdings noch keine Bedeutung.

MotoGP-Ergebnisse FP1, Misano (8. September):

1. Pirro, Ducati, 1:31,909 min
2. Marini, Ducati, + 0,115 sec
3. Martin, Ducati, + 0,157
4. Bezzecchi, Ducati, + 0,181
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,318
6. Pedrosa, KTM, + 0,341
7. Viñales, Aprilia, + 0,366
8. Zarco, Ducati, + 0,392
9. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,418
10. Alex Márquez, Ducati, + 0,440
11. Binder, KTM, + 0,481
12. Morbidelli, Yamaha, + 0,486
13. Pol Espargaró, KTM, + 0,495
14. Miller, KTM, + 0,600
15. Quartararo, Yamaha, + 0,601
16. Bradl, Honda, + 0,629
17. Di Giannantonio, Ducati, + 0,645
18. Oliveira, Aprilia, + 0,650
19. Nakagami, Honda, + 0,662
20. Bagnaia, Ducati, + 0,690
21. Marc Márquez, Honda, + 0,765
22. Augusto Fernández, KTM, + 1,291
23. Mir, Honda, + 1,319
24. Takahashi, Honda, + 5,985

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