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Luca Marini: Bestzeit mit der letztjährigen Ducati

Von Rolf Lüthi
Beim Misano-Test fuhr Luca Marini auf der Ducati GP22 von Mooney VR46 Racing am Morgen und am Nachmittag beide Male die schnellste Rundenzeit. Mit 1:30,602 min wäre er in der ersten Startreihe gestanden.

Da Ducati für die letztjährige MotoGP-Rennmaschine, Modellbezeichnung GP22, keine neu entwickelten Teile zum Misano-Test brachte, konnten sich die Fahrer der GP22 voll darauf konzentrieren, unterschiedliche Einstellungen durchzutesten. In dieser Situation fuhr Luca Marini in beiden Trainings-Sessionen die schnellste Rundenzeit.

Mit der Rundenzeit vom Nachmittag (1:30,602 min) verbesserte er sich gegenüber seiner schnellsten Zeit vom Qualifying um sechs Zehntelsekunden. Am Rennwochenende fuhr nur Pole-Setter Jorge Martin schneller, Marini wäre auf dem zweiten Startplatz gestanden.

Doch solche Vergleiche stellt auch Marini nicht an: «Ein Montag-Test ist eine komplett andere Situation als ein Rennwochenende. Man kann Änderungen ausprobieren, man kann ohne Druck fahren soviel man will, man kann pushen, und trotzdem scheint es kein Limit zu geben, man kann fast nicht stürzen unter diesen Bedingungen.»

Die Ducati-Rennabteilung lässt offensichtlich die Fahrer der letztjährigen Modelle nicht einfach links liegen, denn Marini erzählt, dass die Renningenieure seine zurückliegenden Rennen analysiert hätten und ihm anhand der Daten für den Test ein verändertes Set-up empfahlen. «Das habe ich ausprobiert und es funktionierte. Nun müssen wir herausfinden, ob ich damit auch auf Pisten schneller bin, die nicht so guten Grip bieten wie hier in Misano.»

Am Rennwochenende von Misano war Marini der einzige Ducati-Fahrer, der Traktionsprobleme beklagte. «Das Problem ist kleiner geworden», sagte Marini nach dem Test. «Doch in Sektor 2 verliere immer noch zwei Zehntel auf Jorge Martin. Unglaublich, wie er am Kurvenausgang von Turn 6 beschleunigen kann! Wir fanden am Montag einen etwas besseren Kompromiss, aber nicht genug, um an dieser Stelle mit ihm mithalten zu können.»

«Wir haben sehr viele unterschiedliche Einstellungen ausprobiert, die Rundenzeiten und das Gefühl fürs Motorrad waren immer gut», zieht Marini Bilanz. «Wir probierten verschiedene Änderungen an der Fahrwerks-Geometrie, an den Einstellungen der Federelemente und an der Elektronik. Da sammelten wir doch einige Erkenntnisse, wie sich Änderungen auswirken und haben nun einen Haufen Daten, die wir analysieren müssen. Wir werden beim nächsten GP in Indien sehen, ob wir etwas gefunden haben, das uns einen Vorteil bringt.»

Michelin brachte neue Reifen zum Test. Da hält sich Marini mit Aussagen zurück: «Der neue Vorderreifen fühlte sich an wie ein Kompromiss zwischen dem Medium und dem harten Pneu, die wir derzeit in den Rennen fahren. Für diese Piste mit dem guten Grip funktionierte er gut. Wir müssen diesen Reifen auf anderen Pisten testen, doch Michelin scheint in die richtige Richtung zu entwickeln. Der neue Medium-Hinterreifen hat ein anderes Aufwärmverhalten, es braucht mehr Anstrengung, um den Reifen auf Temperatur zu bringen. Könnte aber sein, dass der Reifen dafür während des Rennens seine Temperatur konstanter hält. Ich bin aber nur einige Runden damit gefahren und kann darum zu diesem Punkt keine Aussage machen.»

Weniger angetan war Marini vom weichen Hinterreifen: «Ich probierte zwei unterschiedliche Soft-Hinterreifen, einer ging gut, der andere war Mist. Das habe ich aber schon mehrmals erlebt, dass der weiche Hinterreifen bei Testfahrten überzeugte, aber beim Grand Prix...unbrauchbar war!»

Montag-Test Misano, kombinierte Zeiten (11. September):

1. Marini, Ducati, 1:30,602 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,234 sec
3. Binder, KTM, + 0,552
4. Martin, Ducati, + 0,566
5. Miller, KTM, + 0,573
6. Quartararo, Yamaha, + 0,575
7. Oliveira, Aprilia, + 0,630
8. Morbidelli, Yamaha, + 0,699
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,735
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,760
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,779
12. Nakagami, Honda, + 0,832
13. Zarco, Ducati, + 0,890
14. Marc Márquez, Honda, + 0,973
15. Augusto Fernández, KTM, + 1,084
16. Mir, Honda, + 1,084
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,242
18. Bradl, Honda, + 1,544

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