Augusto Fernández (GASGAS): «Kein Grund zur Sorge»
Augusto Fernández brauchte in Misano eine Weile, um in Schwung zu kommen
In seinem zwölften MotoGP-Rennen über die volle Distanz riss am Sonntag eine beachtliche Serie: Erstmals blieb Augusto Fernández als 16. ohne Punkte. «Das stimmt, verdammt. Ich weiß nicht, ob es so besser ist als mit einem Sturz… Aber ja, wir haben Morbidelli fast eingeholt, ich wusste, dass es um einen Punkt geht. Ich war hinter Brad [Binder] aber ein bisschen am Limit. Wir versuchen es nächstes Mal wieder.»
Es ist übrigens ausgerechnet Yamaha-Pilot Franco Morbidelli, der nun als einziger MotoGP-Stammfahrer in allen bisherigen GP-Rennen der laufenden Saison gepunktet hat.
Generell war der San Marino-GP ein hartes Rennen für Augusto Fernández. «Mein Start war zwar gut, die erste Runde war dann aber ein Desaster. Jede Entscheidung, die ich getroffen habe, war falsch und ich habe viele Positionen eingebüßt. Danach hing ich hinter den Honda-Piloten fest, ich war wahrscheinlich Letzter und hatte große Mühe. Ich konnte auch mit dem vollen Tank nicht überholen, ich konnte mich also nicht aus dieser Situation befreien.»
«Nach ein paar Runden habe ich einen Weg gefunden, um etwas freie Fahrt zu haben. Als Brad gestürzt ist und mich dann überholt hat, habe ich alles versucht, um hinter ihm zu bleiben, auch wenn seine Pace eine andere war», verwies der letztjährige Moto2-Weltmeister auf seinen RC16-Kollegen Brad Binder, der dem Feld nach einem Sturz hinterherjagte. «Mein Rennen war so gut wie gelaufen, also habe ich alles versucht, um hinter ihm zu bleiben – und es ist mir gelungen, hinter ihm 1:32er-Zeiten zu fahren. Das Ergebnis ist sehr schlecht, aber ich kann einige positive Aspekte aus dieser Pace ziehen. Die Pace war in der Phase des Rennens sehr gut. Ich muss aber verstehen, warum ich zu Beginn so langsam war.»
Da kam der Montag-Test für Augusto Fernández gerade recht. «Ich habe keine Teile getestet, wir wollten an unsere Basis arbeiten und die verbessern. Ich glaube, ein Test ist immer positiv, um auf eine entspannte Weise diese letzten Details zu verstehen, die mir fehlen, auch bei der Fahrweise. Denn an einem Rennwochenende muss man von Freitag an Vollgas geben. Ich hatte das Gefühl, dass ich diesen Test wirklich gebraucht habe, und ich glaube, dass wir einen Schritt gemacht haben bei dem, was uns auf dieser Strecke im Vergleich zu meinem Teamkollegen und den KTM-Piloten gefehlt hat. Meine Pace war auch ziemlich konstant mit 1:31er- und tiefen 1:32er-Zeiten.»
Für den MotoGP-Rookie liegt der Fokus dabei nach wie vor auf der Bremsphase. Ein komplexes Thema in der Königsklasse, bei dem einige Aspekte mitspielen: «Es geht auch darum, dem Vorderreifen und den Bedingungen zu vertrauen. Es hat sich zum Beispiel am Nachmittag im Vergleich zum Morgen verändert, also mussten wir Anpassungen vornehmen. Es geht im Grunde aber immer um die Basis. Sobald wir unsere Basis haben, wird es nur mehr um kleine Details gehen, abhängig von den Streckenbedingungen und dem Grip-Level. Wir haben mit verschiedenen Dingen herumgespielt, auch mit den Federelementen. Zudem haben wir die Daten mit Brad verglichen und ich komme seiner Referenz näher – und er ist ein Fahrer, der hart bremst. Ich habe das Gefühl, dass wir am Montag etwas gefunden haben. Ich will das aber auch noch auf anderen Strecken überprüfen.»
Die nächste Strecke im Kalender – der Buddh International Circuit in Greater Noida – ist für alle unbekanntes Terrain. Eine gute Gelegenheit für den Klassenneuling? «Ich freue mich darauf, weil es für alle eine neue Strecke ist. Ich fange jetzt an, die MotoGP ein bisschen besser zu kennen – mit Sicherheit nicht wie die anderen, aber ich werde näher dran sein, wenn die Strecke für alle neu ist», hofft der GASGAS-Tech3-Pilot.
Dass die Pierer-Gruppe nur vier Plätze und fünf Fahrer für die kommende MotoGP-Saison hat, belastet Augusto Fernández eigenen Aussagen zufolge nicht: «Wenn ich mit unseren Chefs spreche, sagen sie mir, dass ich entspannt bleiben soll. Ich habe einen Vertrag, mein Platz ist sicher, ich vertraue ihnen. Es gibt keinen Grund, sich Sorgen zu machen. Ich bin auf meine Arbeit konzentriert und will das Jahr so stark wie möglich zu Ende bringen. Dann werden wir sehen.»
Montag-Test Misano, kombinierte Zeiten (11. September):
1. Marini, Ducati, 1:30,602 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,234 sec
3. Binder, KTM, + 0,552
4. Martin, Ducati, + 0,566
5. Miller, KTM, + 0,573
6. Quartararo, Yamaha, + 0,575
7. Oliveira, Aprilia, + 0,630
8. Morbidelli, Yamaha, + 0,699
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,735
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,760
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,779
12. Nakagami, Honda, + 0,832
13. Zarco, Ducati, + 0,890
14. Marc Márquez, Honda, + 0,973
15. Augusto Fernández, KTM, + 1,084
16. Mir, Honda, + 1,084
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,242
18. Bradl, Honda, + 1,544
MotoGP-Ergebnisse, Misano (10. September):
1. Martin, Ducati, 27 Rdn in 41:33,421 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,350 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 3,812
4. Pedrosa, KTM, + 4,481
5. Viñales, Aprilia, + 10,510
6. Oliveira, Aprilia, + 12,274
7. Marc Márquez, Honda, + 13,576
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 14,091
9. Marini, Ducati, + 14,982
10. Zarco, Ducati, + 15,484
11. Alex Márquez, Ducati, + 15,702
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,878
13. Quartararo, Yamaha, + 15,898
14. Binder, KTM, + 23,778
15. Morbidelli, Yamaha, + 24,579
16. Augusto Fernández, KTM, + 31,230
17. Di Giannantonio, Ducati, + 32,537
18. Bradl, Honda, + 35,330
19. Nakagami, Honda, + 43,601
– Pol Espargaró, KTM, 12 Runden zurück
– Mir, Honda, 17 Runden zurück
– Miller, KTM, 18 Runden zurück
– Pirro, Ducati, 18 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP-Sprint, Misano (9. September):
1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:58,785 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,445 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 4,582
4. Pedrosa, KTM, + 4,772
5. Binder, KTM, + 4,931
6. Viñales, Aprilia, + 6,062
7. Marini, Ducati, + 6,519
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 7,893
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,264
10. Marc Márquez, Honda, + 11,318
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,365
12. Oliveira, Aprilia, + 13,788
13. Quartararo, Yamaha, + 14,243
14. Zarco*, Ducati, + 14,154
15. Miller, KTM, + 17,421
16. Pol Espargaró**, KTM, + 17,451
17. Di Giannantonio, Ducati, + 18,133
18. Morbidelli**, Yamaha, + 19,749
19. Augusto Fernández, KTM, + 20,403
20. Pirro, Ducati, + 21,454
21. Nakagami, Honda, + 21,962
22. Bradl**, Honda, + 23,672
23. Mir**, Honda, + 36,100
*= ein Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (statt Long-Lap am Rennende wegen «track limits»-Vergehen)
WM-Stand nach 24 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 283 Punkte. 2. Martin 247. 3. Bezzecchi 218. 4. Binder 173. 5. Aleix Espargaró 160. 6. Zarco 147. 7. Marini 135. 8. Viñales 128. 9. Alex Márquez 108. 10. Miller 104. 11. Quartararo 85. 12. Morbidelli 68. 13. Oliveira 65. 14. Augusto Fernández 58. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Pedrosa 32. 19. Marc Márquez 31. 20. Bastianini 25. 21. Raúl Fernández 22. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Stefan Bradl 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 416 Punkte. 2. KTM 234. 3. Aprilia 218. 4. Yamaha 105. 5. Honda 105.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 394 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 353. 3. Ducati Lenovo Team 318. 4. Aprilia Racing 288. 5. Red Bull KTM Factory Racing 277. 6. Monster Energy Yamaha 153. 7. Gresini Racing 151. 8. CryptoDATA RNF 91. 9. LCR Honda 85. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. Repsol Honda 36.