Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Sturzserie von Pol Espargaró: «Wie in der Schule»

Von Nora Lantschner
Pol Espargaró landete wiederholt im Kiesbett

Pol Espargaró landete wiederholt im Kiesbett

GASGAS-Tech3-Pilot Pol Espargaró landete am verlängerten MotoGP-Wochenende in Misano insgesamt sechs Mal im Kiesbett. Sein Crash beim Montag-Test war auf Bremsprobleme zurückzuführen.

Ganze fünf Stürze fabrizierte der zu Beginn der Saison schwer verletzte Pol Espargaró beim «Gran Premio Red Bull di San Marino e della Riviera di Rimini», den anschließenden Testtag beendete er am Montag nach dem total sechsten Crash des langen Misano-Wochenendes.

«Noch ein Sturz – und noch dazu ein heftiger», gestand der 32-Jährige, der dabei glücklicherweise mit Schürfwunden glimpflich davonkam. «Wir haben gute Veränderungen am Set-up vorgenommen, ich fühlte mich ziemlich gut damit. Ich bin dann ziemlich schnell durch Kurve 11, das Motorrad hat sich heftig geschüttelt und die Bremssättel wurden komplett auseinander gedrückt – und als ich in die Kurven 12 und 13 gekommen bin, habe ich vier Mal versucht, die Bremse zu betätigen, aber ich habe ins Leere gegriffen. Ich musste also abspringen, weil die Geschwindigkeit ziemlich hoch war und ich keinen Platz mehr hatte, das Motorrad abzubremsen», schilderte Pol.

Es sei aber nichts Außergewöhnliches gewesen. «Das ist eine Sache, die recht häufig vorkommt», erklärte der Katalane. «Brembo hat in der Vergangenheit schon Verbesserungen vorgenommen, manchmal gibt es aber noch immer Probleme.»

Auf Nachfrage ging Espargaró näher ins Detail: «Vor allem zu Beginn meiner Zeit bei KTM war das Motorrad noch nicht gut und hat sich ziemlich stark bewegt. Wir hatten daher viel mehr als die anderen mit diesem Schütteln und den geöffneten Bremssätteln Probleme. Brembo hat daran gearbeitet und ein Update gebracht, das funktioniert – aber manchmal nicht gut genug, wie sich am Montag gezeigt hat. Sie müssen weiter arbeiten, weil es manchmal noch Probleme gibt. Dazu kommt, dass wir immer schneller werden und immer mehr Technologien am Motorrad haben, um noch schneller zu fahren. Deshalb müssen alle Beteiligten einen Schritt machen.»

Generell führt der GASGAS-Tech3-Pilot seine Sturzserie aber auf die fehlende Praxis nach der mehr als dreimonatigen Verletzungspause zurück. «Mir fehlen die Runden, vor allem Runden, in denen ich pushe», gab er zu bedenken. «Wenn ich mit diesem neuen Motorrad auf Zeitenjagd gehe, sehe ich mich mit viele neuen Problemen konfrontiert. Es erinnert mich ein bisschen an die Schulzeit. Ich habe ein paar Schultage verpasst, weil ich für ein Rennen unterwegs war, und dann bin ich zurückgekommen und habe in Mathe nichts mehr verstanden, weil ich einen Schritt ausgelassen hatte. Jetzt passiert genau dasselbe. Jedes Mal, wenn ich pushen will, kommt ein Schritt, den ich nicht verstehe – vor allem beim Lösen der Bremse, wenn es um den Kurvenspeed geht und man Druck auf den Vorderreifen ausübt.»

«Es ist aber Lernsache», ergänzte Pol Espargaró. «Jedes Mal, wenn ich über die Front stürze, lerne ich etwas mehr. Die sechs Stürze, die ich an diesem Wochenende gesammelt habe, hatten die anderen Jungs vielleicht in den ersten Rennen. Die fehlen mir. Es ist nie gut zu stürzen, aber um Dinge zu verstehen, ist es auch wichtig.»

Montag-Test Misano, kombinierte Zeiten (11. September):

1. Marini, Ducati, 1:30,602 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,234 sec
3. Binder, KTM, + 0,552
4. Martin, Ducati, + 0,566
5. Miller, KTM, + 0,573
6. Quartararo, Yamaha, + 0,575
7. Oliveira, Aprilia, + 0,630
8. Morbidelli, Yamaha, + 0,699
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,735
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,760
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,779
12. Nakagami, Honda, + 0,832
13. Zarco, Ducati, + 0,890
14. Marc Márquez, Honda, + 0,973
15. Augusto Fernández, KTM, + 1,084
16. Mir, Honda, + 1,084
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,242
18. Bradl, Honda, + 1,544

MotoGP-Ergebnisse, Misano (10. September):

1. Martin, Ducati, 27 Rdn in 41:33,421 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,350 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 3,812
4. Pedrosa, KTM, + 4,481
5. Viñales, Aprilia, + 10,510
6. Oliveira, Aprilia, + 12,274
7. Marc Márquez, Honda, + 13,576
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 14,091
9. Marini, Ducati, + 14,982
10. Zarco, Ducati, + 15,484
11. Alex Márquez, Ducati, + 15,702
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,878
13. Quartararo, Yamaha, + 15,898
14. Binder, KTM, + 23,778
15. Morbidelli, Yamaha, + 24,579
16. Augusto Fernández, KTM, + 31,230
17. Di Giannantonio, Ducati, + 32,537
18. Bradl, Honda, + 35,330
19. Nakagami, Honda, + 43,601
– Pol Espargaró, KTM, 12 Runden zurück
– Mir, Honda, 17 Runden zurück
– Miller, KTM, 18 Runden zurück
– Pirro, Ducati, 18 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Misano (9. September):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:58,785 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,445 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 4,582
4. Pedrosa, KTM, + 4,772
5. Binder, KTM, + 4,931
6. Viñales, Aprilia, + 6,062
7. Marini, Ducati, + 6,519
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 7,893
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,264
10. Marc Márquez, Honda, + 11,318
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,365
12. Oliveira, Aprilia, + 13,788
13. Quartararo, Yamaha, + 14,243
14. Zarco*, Ducati, + 14,154
15. Miller, KTM, + 17,421
16. Pol Espargaró**, KTM, + 17,451
17. Di Giannantonio, Ducati, + 18,133
18. Morbidelli**, Yamaha, + 19,749
19. Augusto Fernández, KTM, + 20,403
20. Pirro, Ducati, + 21,454
21. Nakagami, Honda, + 21,962
22. Bradl**, Honda, + 23,672
23. Mir**, Honda, + 36,100

*= ein Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (statt Long-Lap am Rennende wegen «track limits»-Vergehen)

WM-Stand nach 24 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 283 Punkte. 2. Martin 247. 3. Bezzecchi 218. 4. Binder 173. 5. Aleix Espargaró 160. 6. Zarco 147. 7. Marini 135. 8. Viñales 128. 9. Alex Márquez 108. 10. Miller 104. 11. Quartararo 85. 12. Morbidelli 68. 13. Oliveira 65. 14. Augusto Fernández 58. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Pedrosa 32. 19. Marc Márquez 31. 20. Bastianini 25. 21. Raúl Fernández 22. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Stefan Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 416 Punkte. 2. KTM 234. 3. Aprilia 218. 4. Yamaha 105. 5. Honda 105.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 394 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 353. 3. Ducati Lenovo Team 318. 4. Aprilia Racing 288. 5. Red Bull KTM Factory Racing 277. 6. Monster Energy Yamaha 153. 7. Gresini Racing 151. 8. CryptoDATA RNF 91. 9. LCR Honda 85. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. Repsol Honda 36.

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