Johann Zarco (Ducati): «Ich warte auf bessere Tage»
Johann Zarco vor Fabio Quartararo und Pol Espargaró
2015 gewann Johann Zarco zwar das Moto2-Rennen in Misano, in der Königsklasse kam er auf der Rennstrecke unweit der Adriaküste aber noch nicht über Platz 5 (Emilia-Romagna-GP 2021) hinaus. Während sein Pramac-Ducati-Teamkollege Jorge Martin am vergangenen Wochenende von der Pole-Position beide Rennen dominierte, erwies sich der diesjährige San Marino-GP für den französischen Routinier mit Startpatz 16, Rang 14 im Sprint und einem zehnten Platz am Sonntag als besonders mühsam.
Dennoch: «Mit diesem zehnten Platz bin ich glücklich, es sind sechs Punkte für die Weltmeisterschaft. Das ist für mich wichtig. Ich will noch immer in der WM nach vorne. Von Startplatz 16 konnte ich keine Wunder erwarten. Es war ziemlich hart. Ich bin froh, dass ich die Top-10 erreichen konnte», unterstrich der WM-Sechste. «Ganz klar, zu Beginn des Rennens war es für mich sehr schwierig, die Pace mitzugehen. Im letzten Renndrittel habe ich aber einen guten Speed gefunden, das war großartig.»
«Die Strecke von Misano ist für mich ziemlich schwierig. Die Dinge funktionieren nicht. In einem schwierigeren Moment einen zehnten Platz zu holen, ist akzeptabel», bekräftigte Zarco. «Ich kann nicht wirklich sagen, woran es liegt. Es ist nicht wirklich logisch, was ich vom Motorrad brauche oder was ich fühle. Ich versuche also zu verstehen, was die anderen fühlen. Aber selbst wenn ich verstehe, auf welche Weise sie arbeiten, funktioniert es bei mir nicht.»
«Jeder sagt, dass die Strecke in Misano viel Grip bietet. Ich fühle das aber nicht, um ehrlich zu sein», verdeutlichte der 33-Jährige aus Cannes. «Das bedeutet, dass meine Wahrnehmung der Dinge sehr anders ist als bei den meisten Fahrern. Ich habe in Misano aber schon seit dem Vorjahr Mühe. Ich wollte also diesen Grip fühlen, deshalb habe ich daraufhin gearbeitet, aber ein wenig auf Kosten der Balance des Bikes.»
Was macht Jorge Martin anders oder besser? «Martin hat den Speed seit dem Malaysia-Test», schickte Zarco voraus. «Er hat das Gefühl auf der Ducati gleich zu Beginn gefunden. 2022 hatte er etwas mehr Mühe, er ist dann aber auf das zurückgekehrt, was für ihn funktioniert. Was es für mich im Vergleich schwierig macht: Ich habe nicht immer diese Basis, von der ich weiß, dass sie funktioniert. Ich weiß mehr oder weniger, was für mich funktioniert, aber weil ich noch nicht gewinnen konnte, will ich andere Lösungen finden. Das ist sehr interessant. Ich verliere nicht meinen Weg, aber ganz klar finde ich im Moment auch nicht den Weg, auf dem alles funktioniert, wie es bei Jorge passiert ist. Ich weiß, wie es ist, so zu fahren und den All-Time-Lap-Record auf diese Weise zu brechen – das ist der Moment, in dem es fast am einfachsten ist. Ich bin aber noch nicht dort.»
Aufgeben kommt für den zweifachen Moto2-Weltmeister auf seiner Ducati-Abschiedstournee vor seinem Wechsel zu Honda aber nicht in Frage: «Ich warte auf bessere Tage, mit den Übersee-GP, und werde versuchen, dort weitere Podestplätze zu holen», ging sein Blick nach vorne. Erste Station der intensiven Asien-Tour ist der erste Indien-GP von 22. bis 24. September.
MotoGP-Ergebnisse, Misano (10. September):
1. Martin, Ducati, 27 Rdn in 41:33,421 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,350 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 3,812
4. Pedrosa, KTM, + 4,481
5. Viñales, Aprilia, + 10,510
6. Oliveira, Aprilia, + 12,274
7. Marc Márquez, Honda, + 13,576
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 14,091
9. Marini, Ducati, + 14,982
10. Zarco, Ducati, + 15,484
11. Alex Márquez, Ducati, + 15,702
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,878
13. Quartararo, Yamaha, + 15,898
14. Binder, KTM, + 23,778
15. Morbidelli, Yamaha, + 24,579
16. Augusto Fernández, KTM, + 31,230
17. Di Giannantonio, Ducati, + 32,537
18. Bradl, Honda, + 35,330
19. Nakagami, Honda, + 43,601
– Pol Espargaró, KTM, 12 Runden zurück
– Mir, Honda, 17 Runden zurück
– Miller, KTM, 18 Runden zurück
– Pirro, Ducati, 18 Runden zurück
Ergebnisse MotoGP-Sprint, Misano (9. September):
1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:58,785 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,445 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 4,582
4. Pedrosa, KTM, + 4,772
5. Binder, KTM, + 4,931
6. Viñales, Aprilia, + 6,062
7. Marini, Ducati, + 6,519
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 7,893
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,264
10. Marc Márquez, Honda, + 11,318
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,365
12. Oliveira, Aprilia, + 13,788
13. Quartararo, Yamaha, + 14,243
14. Zarco*, Ducati, + 14,154
15. Miller, KTM, + 17,421
16. Pol Espargaró**, KTM, + 17,451
17. Di Giannantonio, Ducati, + 18,133
18. Morbidelli**, Yamaha, + 19,749
19. Augusto Fernández, KTM, + 20,403
20. Pirro, Ducati, + 21,454
21. Nakagami, Honda, + 21,962
22. Bradl**, Honda, + 23,672
23. Mir**, Honda, + 36,100
*= ein Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (statt Long-Lap am Rennende wegen «track limits»-Vergehen)
WM-Stand nach 24 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 283 Punkte. 2. Martin 247. 3. Bezzecchi 218. 4. Binder 173. 5. Aleix Espargaró 160. 6. Zarco 147. 7. Marini 135. 8. Viñales 128. 9. Alex Márquez 108. 10. Miller 104. 11. Quartararo 85. 12. Morbidelli 68. 13. Oliveira 65. 14. Augusto Fernández 58. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Pedrosa 32. 19. Marc Márquez 31. 20. Bastianini 25. 21. Raúl Fernández 22. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Stefan Bradl 5.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 416 Punkte. 2. KTM 234. 3. Aprilia 218. 4. Yamaha 105. 5. Honda 105.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 394 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 353. 3. Ducati Lenovo Team 318. 4. Aprilia Racing 288. 5. Red Bull KTM Factory Racing 277. 6. Monster Energy Yamaha 153. 7. Gresini Racing 151. 8. CryptoDATA RNF 91. 9. LCR Honda 85. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. Repsol Honda 36.