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Johann Zarco: «Sportliche Mentalität von Gigi»

Von Simon Patterson
Johann Zarco mit Freundin Marion bei der Erkundung des BIC

Johann Zarco mit Freundin Marion bei der Erkundung des BIC

Auf die Honda-Piloten achte Johann Zarco noch nicht besonders, hielt er am Donnerstag vor dem Indien-GP fest. Sehr wohl genauer unter die Lupe nahm der Pramac-Ducati-Pilot aber das Layout des Buddh International Circuit.

«Dreieinhalb Stunden Zeitdifferenz sind gut. Es ist nicht zu schwer, damit klarzukommen. Wenn man dagegen direkt nach Japan fliegt, wird es mit sieben Stunden schwierig mit dem Jetlag. Was die Hitze anbelangt, denkt man immer, dass man darauf vorbereitet wäre, aber am Ende ist die Hitze immer wieder ein Schock», schilderte Johann Zarco seine ersten Eindrücke beim Indien-GP, der für den MotoGP-Tross den Auftakt in eine insgesamt sieben Stationen umfassende Asien-Tournee bildet.

Bis zu 35 Grad und 65 Prozent Luftfeuchtigkeit wurden am Donnerstag vermeldet, am frühen Nachmittag sorgte dann in Greater Noida unweit von Delhi ein Regenschauer für etwas Erfrischung.

Erstmals überhaupt ist die Motorrad-WM an diesem Wochenende auf dem Buddh International Circuit zu Gast. Der 33-jährige Franzose erkundete die für alle neue Strecke bereits zu Fuß und auf dem Rennrad. «Die Strecke sieht interessant aus», berichtete der Pramac-Ducati-Pilot am Donnerstag. «Ich bin gespannt auf das Gefühl morgen. Der Grip wird vielleicht nicht fantastisch sein, das ist normal, wir werden erst einmal etwas Gummiabrieb auf die Piste bringen müssen. Dann kann ich vielleicht im Vorteil sein. Wenn die Strecke nicht so viel Grip bietet, fühle ich mich normalerweise weniger schlecht als die anderen. Ich hätte gerne den Vorteil hier.»

Woran das genau liegt, sei schwer zu sagen. Zarco vermutet aber: «Ich scheine das Motorrad weniger in voller Schräglage zu nutzen. Ich nutze den ‚edge grip‘ gerne, um schnell einzulenken, dann richte ich das Motorrad auf und beschleunige. Es gibt aber heutzutage einen Bereich, in dem man auf Strecken mit hohem Grip-Level diesen ‚edge grip‘, also die Seitenhaftung, nutzen muss. Ich mache das ein bisschen weniger.»

Seine zukünftigen Honda-Markenkollege beobachtet Zarco noch nicht, versicherte er. «Nein, dafür warte ich auf den Dienstag in Valencia. Das reicht», entgegnete er entschieden. «Ich war glücklich, dass ich beim Montag-Test in Misano Dinge an der Ducati testen konnte. Es war wirklich eine gute, sportliche Mentalität von Gigi [Dall’Igna], weiter daran zu arbeiten. Natürlich waren die anderen Ducati-Piloten verletzt, es hat mich aber sehr gefreut, [in die Testarbeit] involviert zu werden. Mein Feedback ist immer wichtig für sie. Das nächste Jahr mit Honda wird dann sehr interessant werden – mit all dem Feedback, das ich geben kann.»

Zurück zum Layout des Buddh International Circuits, kurz BIC, mit einer mehr als einen Kilometer langen Gegengeraden: «Es sieht interessant aus. Die lange Gerade ist wirklich beeindruckend. Wir reden viel über die Auslaufzone am Ende dieser langen Geraden, die klarerweise etwas besser und weiter sein könnte. Wenn du wirklich ein Problem mit der Bremse hast und wenn du im Regen den Vorderreifen blockierst, kann es ein Problem werden. Wenn man aber auf diese Weise denken würde, dann haben wir auch in Europa oder auch in Texas viele andere Strecken, die am Limit sein können. Man kann nicht meinen, dass es hier gefährlicher wäre», betonte der zweifache Moto2-Weltmeister.

«Nach all dem, worüber wir im Vorfeld nachgedacht haben, scheint es viel besser zu sein, als wir erwartet hatten», lautete Zarcos erstes Fazit zum Buddh International Circuit. «Ich freue mich darauf, eine neue Strecke zu entdecken.»

Überholmöglichkeiten sieht der Ducati-Routinier auch ausreichend. «Ja, ich glaube, es gibt Stellen, an denen man ein Manöver versuchen kann», bestätigte er. «Ich bin nur ein wenig besorgt, dass die Fahrbahn neben der Ideallinie im Vergleich ein bisschen schmutzig sein wird. Je mehr wir fahren werden, umso besser wird es mit dem Reifenabrieb auf der Strecke werden, aber vielleicht wird die Linie nur ein oder zwei Meter breit sein. Das macht es ein bisschen knifflig im Vergleich zu anderen Layouts.»

Montag-Test Misano, kombinierte Zeiten (11. September):

1. Marini, Ducati, 1:30,602 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,234 sec
3. Binder, KTM, + 0,552
4. Martin, Ducati, + 0,566
5. Miller, KTM, + 0,573
6. Quartararo, Yamaha, + 0,575
7. Oliveira, Aprilia, + 0,630
8. Morbidelli, Yamaha, + 0,699
9. Alex Márquez, Ducati, + 0,735
10. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,760
11. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,779
12. Nakagami, Honda, + 0,832
13. Zarco, Ducati, + 0,890
14. Marc Márquez, Honda, + 0,973
15. Augusto Fernández, KTM, + 1,084
16. Mir, Honda, + 1,084
17. Pol Espargaró, KTM, + 1,242
18. Bradl, Honda, + 1,544

MotoGP-Ergebnisse, Misano (10. September):

1. Martin, Ducati, 27 Rdn in 41:33,421 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,350 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 3,812
4. Pedrosa, KTM, + 4,481
5. Viñales, Aprilia, + 10,510
6. Oliveira, Aprilia, + 12,274
7. Marc Márquez, Honda, + 13,576
8. Raúl Fernández, Aprilia, + 14,091
9. Marini, Ducati, + 14,982
10. Zarco, Ducati, + 15,484
11. Alex Márquez, Ducati, + 15,702
12. Aleix Espargaró, Aprilia, + 15,878
13. Quartararo, Yamaha, + 15,898
14. Binder, KTM, + 23,778
15. Morbidelli, Yamaha, + 24,579
16. Augusto Fernández, KTM, + 31,230
17. Di Giannantonio, Ducati, + 32,537
18. Bradl, Honda, + 35,330
19. Nakagami, Honda, + 43,601
– Pol Espargaró, KTM, 12 Runden zurück
– Mir, Honda, 17 Runden zurück
– Miller, KTM, 18 Runden zurück
– Pirro, Ducati, 18 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP-Sprint, Misano (9. September):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:58,785 min
2. Bezzecchi, Ducati, + 1,445 sec
3. Bagnaia, Ducati, + 4,582
4. Pedrosa, KTM, + 4,772
5. Binder, KTM, + 4,931
6. Viñales, Aprilia, + 6,062
7. Marini, Ducati, + 6,519
8. Aleix Espargaró, Aprilia, + 7,893
9. Alex Márquez, Ducati, + 9,264
10. Marc Márquez, Honda, + 11,318
11. Raúl Fernández, Aprilia, + 13,365
12. Oliveira, Aprilia, + 13,788
13. Quartararo, Yamaha, + 14,243
14. Zarco*, Ducati, + 14,154
15. Miller, KTM, + 17,421
16. Pol Espargaró**, KTM, + 17,451
17. Di Giannantonio, Ducati, + 18,133
18. Morbidelli**, Yamaha, + 19,749
19. Augusto Fernández, KTM, + 20,403
20. Pirro, Ducati, + 21,454
21. Nakagami, Honda, + 21,962
22. Bradl**, Honda, + 23,672
23. Mir**, Honda, + 36,100

*= ein Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (statt Long-Lap am Rennende wegen «track limits»-Vergehen)

WM-Stand nach 24 von 40 Rennen:

1. Bagnaia, 283 Punkte. 2. Martin 247. 3. Bezzecchi 218. 4. Binder 173. 5. Aleix Espargaró 160. 6. Zarco 147. 7. Marini 135. 8. Viñales 128. 9. Alex Márquez 108. 10. Miller 104. 11. Quartararo 85. 12. Morbidelli 68. 13. Oliveira 65. 14. Augusto Fernández 58. 15. Rins 47. 16. Di Giannantonio 43. 17. Nakagami 35. 18. Pedrosa 32. 19. Marc Márquez 31. 20. Bastianini 25. 21. Raúl Fernández 22. 22. Savadori 9. 23. Folger 9. 24. Pol Espargaró 8. 25. Pirro 5. 26. Mir 5. 27. Petrucci 5. 28. Stefan Bradl 5.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 416 Punkte. 2. KTM 234. 3. Aprilia 218. 4. Yamaha 105. 5. Honda 105.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 394 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 353. 3. Ducati Lenovo Team 318. 4. Aprilia Racing 288. 5. Red Bull KTM Factory Racing 277. 6. Monster Energy Yamaha 153. 7. Gresini Racing 151. 8. CryptoDATA RNF 91. 9. LCR Honda 85. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 75. 10. Repsol Honda 36.

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