KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Luca Marini (1.): «Werksteams werden Schritt machen»

Von Nora Lantschner
Luca Marini: Bestzeit am ersten MotoGP-Trainingstag auf dem Buddh International Circuit

Luca Marini: Bestzeit am ersten MotoGP-Trainingstag auf dem Buddh International Circuit

Den Freitag beim ersten Indien-GP der MotoGP-Geschichte beendete Luca Marini auf Platz 1. Der Ducati-Pilot aus dem Mooney VR46 Racing Team mahnt aber vor der größeren Bedeutung des Samstags und speziell des Qualifyings.

«Es war eine sehr schlechte Entscheidung, die Interviews in der Lederkombi zu geben. Ich schwitze jetzt mehr als auf der Strecke», eröffnete Luca Marini am Freitag kurz nach 18 Uhr Ortszeit in Greater Noida seine Presserunde. Abgesehen davon – und einem Sturz im Kiesbett von Kurve 1 – verlief die MotoGP-Premiere des Buddh International Circuits für den 26-jährigen Italiener mit der Tagesbestzeit aber erfreulich.

«Es war ein positiver Tag für mich, wie man sehen konnte», bestätigte Marini. «Besonders schön war das Gefühl heute Vormittag, schon in den ersten Runden. Ich war von Anfang an wirklich stark und schnell. Wir haben am Donnerstag bei der Streckenbesichtigung einen guten Job gemacht. Wir haben versucht, die Linien zu analysieren und die Bremspunkte zu verstehen. Das hat sehr gut funktioniert. Dann haben wir an der Elektronik gearbeitet, denn das ist die erste Sache, bei der man sehr präzise sein muss, wenn man auf eine neue Strecke kommt. Das war auch okay.»

Gerade an der Elektronik-Seite müssten der Ducati-GP22-Pilot und seine Mooney-VR46-Crew im Hinblick auf den Samstag aber weiter arbeiten, um die Performance zu verbessern. «Ich gehe davon aus, dass morgen alle Werksteams einen großen Schritt machen werden», erläuterte Marini. «Mit all den Ingenieuren und mit mehr Leuten, die für sie arbeiten, werden sie mit Sicherheit einen Schritt machen. Wir müssen also clever vorgehen und die Daten gut analysieren, um zu sehen, ob ich auch Fahrerisch im Vergleich zu den anderen Ducati-Piloten etwas anders machen kann. Wir verfügen da ja über viele Daten, von dem her ist es großartig, auf einer Ducati zu sitzen. Mit sieben anderen Piloten gibt es mit Sicherheit für jede Kurve mindestens einen Fahrer, der etwas besser macht. Das ist unsere Stärke.»

Grundsätzlich kommen unbekannte Strecken wie der 5,01 km lange BIC dem Moto2-Vizweltmeister von 2020 entgegen – und das nicht nur, weil er als Analytiker und Tüftler gilt. «Ich habe da einfach einen guten Instinkt. Ich erinnere mich auch daran, dass ich beim ersten Test in Indonesien Schnellster war. Ich kann mich sehr gut an neue Dinge anpassen. Das ist großartig, aber ich weiß auch, dass es nicht genug ist. Denn morgen werden sich alle verbessern. Wir müssen also fokussiert sein. Das Qualifying wird hart und ist der Schlüssel, um ein gutes Rennen zu zeigen», weiß der WM-Siebte.

«Wenn du bei diesen hohen Temperaturen einem anderen Motorrad hinterherfährst, ist dein Rennen gelaufen», befürchtet Marini. Dabei bezieht er sich nicht nur auf die üblichen Schwierigkeiten mit dem Luftdruck im Vorderreifen. «Es geht auch um die Temperatur des Motors und der Bremsen. Heute war es merkwürdig, es war am Ende realtiv kühl draußen, weil das zweite Training sehr spät zu Ende gegangen ist. Das Rennen aber beginnt um 15.30 Uhr, da sind die Temperaturen ganz andere.»

«Ich gehe davon aus, dass es sehr schwierig werden wird, wenn man einem anderen Fahrer folgt, vor allem mit diesen harten Bremsphasen. In Kurve 1 zum Beispiel sind alle weit gegangen, ich genauso», gab der Tagesschnellste zu bedenken. «Wenn du einem anderen Motorrad hinterherfährst, wird es noch schwieriger werden, dein Bike abzubremsen.»

MotoGP-Ergebnisse Zeittraining, Buddh Circuit (22.9.):

1. Marini, Ducati, 1:44,782 min
2. Martin, Ducati, + 0,008 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,051
4. Marc Márquez, Honda, + 0,335
5. Bezzecchi, Ducati, + 0,420
6. Viñales, Aprilia, + 0,431
7. Bagnaia, Ducati, + 0,498
8. Quartararo, Yamaha, + 0,509
9. Zarco, Ducati, + 0,523
10. Mir, Honda, + 0,550
11. Di Giannantonio, Ducati, + 0,624
12. Binder, KTM, + 0,757
13. Alex Márquez, Ducati, + 0,768
14. Morbidelli, Yamaha, + 0,794
15. Augusto Fernández, KTM, + 0,807
16. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,930
17. Oliveira, Aprilia, + 1,081
18. Miller, KTM, + 1,179
19. Pol Espargaró, KTM, + 1,392
20. Bradl, Honda, + 1,494
21. Nakagami, Honda, + 1,528
22. Pirro, Ducati, + 1,791

MotoGP-Ergebnisse FP1, Buddh Circuit (22.9.):

1. Bezzecchi, Ducati, 1:45,990 min
2. Marc Márquez, Honda, + 0,139 sec
3. Binder, KTM, + 0,320
4. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,381
5. Viñales, Aprilia, + 0,488
6. Zarco, Ducati, + 0,586
7. Marini, Ducati, + 0,619
8. Martin, Ducati, + 0,620
9. Di Giannantonio, Ducati, + 0,788
10. Mir, Honda, + 0,815
11. Augusto Fernández, KTM, + 0,837
12. Nakagami, Honda, + 0,976
13. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,984
14. Alex Márquez, Ducati, + 1,207
15. Bagnaia, Ducati, + 1,060
16. Miller, KTM, + 1,381
17. Oliveira, Aprilia, + 1,429
18. Pol Espargaró, KTM, + 1,490
19. Quartararo, Yamaha, + 1,524
20. Pirro, Ducati, 2,038
21. Morbidelli, Yamaha, + 2,115
22. Bradl, Honda, + 2,755

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