Startnummern-Dilemma bei Augusto Fernández und Acosta
Augusto Fernández und Pedro Acosta in der Pressekonferenz vor dem Indonesien-GP 2023
Am vergangenen Freitag stellte die Pierer Mobility AG in einer offiziellen Aussendung endgültig klar, dass 2024 Pedro Acosta und Augusto Fernández das GASGAS-Tech3-Duo bilden werden. Für Pol Espargaró blieb nur die Rolle des Test- und Ersatzfahrers, die Enttäuschung darüber konnte und wollte der Routinier bei seinem ersten Auftritt seit der Verlautbarung dieser Entscheidung am Donnerstag in Mandalika nicht wirklich verbergen.
Im Gegensatz dazu war bei Fernández die Erleichterung deutlich spürbar, als er sich neben Pedro Acosta in der Pressekonferenz den Fragen der Medienvertretern stellte. Gleichzeitig betonte er aber auch, dass mit dem Management der Österreicher nie über eine andere Option gesprochen worden sei. «Ich hatte kein anderes Angebot, ich habe mit ihnen über nichts anderes geredet, aber natürlich hat jeder diese Bestätigung gebraucht. Ich bin froh, dass die Nachricht jetzt gekommen ist, und freue mich auf ein weiteres Jahr.»
«Die Bestätigung zu bekommen, ist mit Sicherheit eine Erleichterung, 100 Prozent», bekräftigte der letztjährige Moto2-Weltmeister. «Ich bin sehr glücklich, ein weiteres Jahr mit demselben Team, denselben Leuten und demselben Bike zu verbringen. Ein weiters Jahr mit dem, was ich kenne, ist das, was ich gebraucht habe. Ich habe das Gefühl, dass wir etwas Großartiges aufbauen und ich jedes Mal näher dran bin, in dieser Klasse konkurrenzfähig zu sein.»
Zu seinem alten Ajo- und künftigen Tech3-Teamkollegen sagte Augusto: «Ich freue mich sehr für ihn, er hat den Platz verdient. Wir wissen alle, wie talentiert er ist. Ich erwarte, dass er von Tag 1 ein Plagegeist sein wird, wie in der Moto2», konnte sich der 26-Jährige aus Madrid ein Schmunzeln nicht verkneifen. «Er war in der Moto2 ja schon bei seinem ersten Test schneller als alle anderen. Also ja, ich gehe davon aus, dass er von Anfang an sehr schnell sein wird.»
«Es ist großartig, die Box wieder mit Augusto zu teilen. Wir haben in der Moto2 viele gute Erinnerungen geteilt. Warum sollte ich in meinem ersten Jahr in der MotoGP nicht von ihm lernen», meinte Acosta seinerseits.
Ein Problem bringt diese Wiedervereinigung aber mit sich: Beide fahren üblicherweise mit der Startnummer 37. Schon im gemeinsamen Moto2-Jahr 2022 musste Acosta deshalb auf die #51 ausweichen, die er in diesem Jahr aber wieder für seine eigentlich bevorzugte #37 eintauschte.
In der MotoGP-WM wird diese Startnummer aber wieder von Fernández in Beschlag genommen. «Ich glaube, ich werde sie auch behalten», kündigte Augusto mit einem Grinsen an. Daraufhin warf Pedro umgehend ein: «Wir müssen reden.»
Tatsächlich gilt aber: Wer die älteren Rechte in der jeweiligen Kategorie hat, darf seine Startnummer behalten.
Zunächst liegt der Fokus von Acosta ohnehin noch auf dem angestrebten Moto2-Titel, in die letzten sechs Grands Prix nimmt er 50 Punkte Guthaben auf Tony Arbolino mit. «Wir müssen zunächst die Moto2-Saison auf die bestmögliche Weise zu Ende bringen, danach können wir an andere Dinge denken. Ich weiß natürlich, dass ich schnelle Fahrer in der KTM-Familie vorfinden werde. Brad kämpft um Siege, Jack um Podestplätze und Augusto fährt in die Top-10. Es wird zu Beginn schwierig sein, mit ihnen zu kämpfen, aber wir werden es versuchen.»
Zog der Moto3-Weltmeister von 2021 je andere Optionen außerhalb der Pierer-Gruppe in Betracht? «Nein», entgegnete Acosta. «Ich habe vom ersten Tag an gesagt, ich vertraue auf KTM. Sie haben mich von der Moto3 an gepusht. Sie haben auch meine gesamte Karriere finanziert, seit ich in die Weltmeisterschaft gekommen bin», zeigte sich das 19-jährige Supertalent dankbar. «Wir sehen auch, dass das Bike jetzt wirklich konkurrenzfähig und so nahe an der Ducati dran ist. Deshalb glaube ich, dass es ein guter Moment ist, um in die MotoGP wechseln und mit der KTM-Gruppe zu wachsen. In ein oder zwei Jahren werden wir sehen, dass die KTM eines der besten Bikes im Feld sein wird.»