MotoGP: KTM zur Personalie Marc Marquez

Überraschung: Aldeguer verhandelt mit Repsol-Honda

Von Günther Wiesinger
Begehrt: Fermin Aldeguer

Begehrt: Fermin Aldeguer

In der Moto2-WM kann sich der erst 18-jährige Spanier Fermin Aldeguer (zwei Siege auf Boscoscuro 2023) vor Angeboten nicht retten. Jetzt ist er sogar bei Repsol-Honda im Gespräch.

Der spanische Ausnahmekönner Fermin Aldeguer gewann 2021 mit 16 Jahren auf der Boscoscuro von Speed-up-Teambesitzer Luca Boscoscuro bereits die Moto2-Europameisterschaft und siegte in der laufenden Moto2-Weltmeisterschaft (es ist seine zweite GP-Saison) bereits in Silverstone und letzte Woche in Buriram.

Doch in den Jubel um die Erfolge des WM-Sechsten (Teamkollege Alonso Lopez ist WM-Siebter) mischen sich beim Speed-up-Team auch Sorgen. Denn die Erfolge des erst 18-jährigen Talents Aldeguer wecken schon seit dem Sommer Begehrlichkeiten bei den Konkurrenz-Teams wie Fantic und Yamnaha VR46 Master Camp.

Teamchef Luca Boscoscuro pocht zwar auf einen wasserdichten Vertrag, aber es war immer klar: Mit Gewalt kann kein Rennstall einen abwanderungswilligen Fahrer halten.

Die Beispiele aus den jüngsten Jahren: Jorge Lorenzo nahm bei Repsol nach einem Jahr Reissaus, Maverick Vinãles trennte sich mitten im August 2021 von Yamaha, Johann Zarco wurde bei Red Bull-KTM 2019 nach dem Misano-GP entlassen, den Vertrag für 2020 hatte er da bereits aufgelöst. Jorge Martin kaufte sich für 2021 aus dem KTM-Vertrag frei und ging zu Pramac-Ducati, während KTM bei Raúl Fernández für 2022 auf die eingelöste Option pochte – und dann froh war, als sich der Spanier immerhin nach der zermürbenden Saison 2022 für RNF-Aprilia entschied.

Bei Fermin Aldeguer kam neben den Moto2-Offerten in den letzten Tagen sogar noch eine besonders lukrative Möglichkeit hinzu. Denn Repsol-Honda-Teammanager Alberto Puig sucht weiter nach einem Ersatz für Marc Márquez. Und wenn man auf die Formationen von HRC in den letzten Jahren blickt, ist bei Puig eine klare Tendenz zu spanischen Fahrer-Duos erkennbar. Sogar in der Superbike-WM mit Lecuona und Vierge, obwohl dort mit Gewissheit bessere Fahrer für eine globale Marke wie Honda verfügbar wären.

Deshalb sind jetzt Verhandlungen zwischen Puig und Aldeguer-Manager Héctor Faubel in Gang gekommen. Der Moto2-Sieger könnte Teamkollege von Joan Mir werden, doch Faubel verlangt wegen des schwachbrüstigen Materials einen Drei-Jahres-Vertrag – wie schon Papa Paulo Oliveira für seinen Sohn Miguel. Was Puig ablehnte, denn er will den neuen Fahrer nur für ein Jahr engagieren und sich auf dem Transfermarkt für 2025 neu umsehen.

Außerdem braucht Repsol-Honda für die Entwicklung der RC213V einen Fahrer mit MotoGP-Erfahrung – und Diggia bringt zwei Jahre Erfahrung auf der Ducati mit, dem besten Bike im Feld.

Außerdem hat Honda in der MotoGP-Ära nur mit sehr triftigen Gründen Rookies ins Werksteam geholt: Dani Pedrosa 2006 nach drei Titelgewinnen, Marc Márquez 2013 nach zwei Titelgewinnen, Alex Márquez nach 2019 nach dem Triumph in der Moto2-WM – und um Bruder Marc bei Laune zu halten.


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