Mandalika auf ServusTV: Transferkarussell & WM-Kampf
Vor den abschließenden zwei Triple-Headern trennen Weltmeister Francesco «Pecco» Bagnaia und Herausforderer Jorge Martin läppische drei Punkte. Die größeren Schlagzeilen lieferte jedoch Marc Márquez: Nach elf Jahren gehen der sechsfache MotoGP-Weltmeister und Honda getrennte Wege. Ab 2024 wird der Spanier neben Bruder Alex für das Ducati-Satellitenteam Gresini fahren.
«Der Schritt war längst fällig», sagt ServusTV-Experte Alex Hofmann. «Sie sind in einer Sackgasse gestanden und haben keinen gemeinsamen Nenner mehr gefunden. Marc hatte ja schon mehrfach angedeutet, dass er aufgrund seines Alters keine Zeit hat zu warten und noch an der Spitze mitfahren will. Und das wird er auch.»
Gresini Racing, in diesem Jahr nur vierte Kraft im Ducati-Imperium, aber vor den Kundenteams aller anderen Konstrukteure, werde durch den Coup jedenfalls enorm profitieren. «Egal ob Marc ein Motorrad mit Werksstand 2023 oder 2024 bekommt, ist es für ihn immer noch gut genug. Und man tauscht mit Fabio Di Giannantonio den schwächsten Ducati-Fahrer gegen den Besten überhaupt aus.»
Gespannt verfolgt Hofmann nun die Reaktionen der bereits in Borgo Panigale unter Vertrag stehenden Piloten auf die Transferbombe. «Ducati steht vor der Herausforderung, interne Probleme zu vermeiden und die Fahrer bei Laune zu halten. Mental löst die Geschichte bei ihnen sicher einiges aus. Die wollen Marc Márquez nicht auf dieser Waffe.» Aber: «Für die Meisterschaft ist es ein Riesengewinn.»
Dass Wechsel von Superstars zu Ducati nicht unbedingt gut ausgehen müssen, haben in der Vergangenheit die Beispiele Valentino Rossi und Jorge Lorenzo gezeigt. «Zu Rossis Zeiten war das Motorrad noch nicht komplett. Und Lorenzo hatte Anpassungsschwierigkeiten, kam aber im zweiten Jahr deutlich besser mit dem Bike zurecht.» Diese Eingewöhnungsphase brauche Márquez nicht, ist der ServusTV-Experte überzeugt. «Marc ist ein Künstler, der sehr schnell aus den gegebenen Umständen das Maximum herausholt.»
Momentum bei Jorge Martin
Vor Einreichung der Scheidungspapiere bescherte Marc Márquez den Japanern in Motegi mit seinem 101. Podium noch ein würdiges Abschiedsgeschenk. Indes nimmt der Titelkampf dramatische Züge an. «Bei Jorge Martin passt derzeit einfach alles», fasst Hofmann das perfekte Wochenende des Pramac-Ducati-Piloten in Japan zusammen, der nun bei drei Sprintsiegen und vier Rennpodesten in Folge hält. «Er hat das richtige Mindset, weiß genau, was zu tun ist, und erhöht den Druck auf Pecco Bagnaia und die Roten. Der Mann ist auf einer Mission.»
Auch der angesprochene Weltmeister machte in Japan mit seinem ersten Regen-Podest nicht viel falsch. «Er merkt, dass der Speed gut genug ist, Jorge es aber immer wieder schafft, eins draufzulegen und zwei Zentimeter weiter zu springen. Das ist vor allem mental ermüdend.» Die Frage sei aber, ob Martin das Niveau durchziehen kann oder doch einmal ein Sturz, ein Setup-Problem oder ähnliches dazwischen kommt. «Pecco muss letztlich versuchen, ruhig zu bleiben.»
Dementsprechend werden die verbleibenden sechs, in zwei Triple-Headern verpackten WM-Stopps zu einer psychischen wie körperlichen Angelegenheit. «Aber auch das kalkulierte Risiko stellt einen entscheidenden Faktor dar», weiß der ServusTV-Experte. «Du musst die Balance finden, kein unnötiges Risiko einzugehen, aber dann wiederum zu riskieren, wenn es sich lohnt.» Abgerechnet werde ohnehin zum Schluss. «An jedem Wochenende sind 37 Punkte zu holen. Wenn du mit 25 Zählern Vorsprung zum Finale nach Valencia kommst, bist du noch lange nicht durch.»
Die dritte Station der intensiven Fernost-Tour führt die Zweirad-Asse nach Indonesien, wo ähnliche Bedingungen herrschen, wie man sie in Indien und teilweise Japan vorfand: Drückende Hitze, extreme Luftfeuchtigkeit, mitunter sintflutartige Regenfälle. «Da diese vom Layout her einzigartige Strecke, in der alles drinnen ist, nur zwei, drei Mal im Jahr benutzt wird und wenig mechanischen Grip generiert, stellt sich dieser selbst für die Teams schwer zu erklärende Indien-Effekt ein, der Yamaha und Honda wieder ins Spiel bringt.» Dennoch tippt Hofmann auf Ducati. «Nur eben mit mehr Mitspielern.»
Fabio Quartararo im Exklusiv-Interview
Rund um die Rennaction blickt ServusTV auf die «Magic Moments» von Marc Márquez und Honda zurück, dazu wird das Fahrt aufnehmende Transferkarussell beleuchtet. Weiters spricht Fabio Quartararo in einem One-on-One über seine Dürrephase und erklärt, wohin die Reise gehen soll.
In der Moto2 geht es um den Intact-Abschied von Lukas Tulovic sowie das 2024er-Gespann Darryn Binder und Senna Agius. Zudem gibt es alle Infos zum packenden Titelkampf in der Moto3.
Alina Marzi und Sandro Cortese melden sich direkt vom Mandalika International Street Circuit, für Kommentar und Analysen sind Philipp Krummholz und Alex Hofmann verantwortlich.
Indonesia-GP bei ServusTV
Samstag (14. Oktober):
04:40 Uhr: Qualifying MotoGP LIVE
05:35 Uhr: Analyse Qualifying
06:40 Uhr: Qualifying Moto3 LIVE
07:45 Uhr: Qualifying Moto2 LIVE
08:30 Uhr: Sprint MotoGP LIVE
09:25 Uhr: Analyse Sprint
11:10 Uhr: Qualifying & Sprint Highlights
Sonntag (15. Oktober):
05:20 Uhr: Beginn der Live-Übertragung
06:00 Uhr: Rennen Moto3 LIVE
07:15 Uhr: Rennen Moto2 LIVE
09:00 Uhr: Rennen MotoGP LIVE
09:45 Uhr: Analyse MotoGP
12:10 Uhr: Alle Rennen Re-Live
Das gesamte TV- und Streaming-Programm für das Wochenende hat SPEEDWEEK.com in der gewohnten Übersicht zusammengetragen.