KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Fabio Quartararo (3.): «Ich wollte mehr als Platz 3»

Von Günther Wiesinger
Fabio Quartararo packte im Finish in Mandalika alle Tricks aus, um Viñales von Platz 2 zu verdrängen. «Er war am Limit, ich war am Limit. Immerhin habe ich nicht 10 sec auf den Sieger verloren», seufzte Fabio.

«Ich habe jetzt bei den letzten drei Grand Prix zwei Podestplätze geschafft», fasste Yamaha-Werkspilot Fabio Quartararo nach seiner Weltklasse-Leistung und dem dritten Platz beim Indonesien-GP auf Lombok zusammen. «Ich bin super happy, wenn ich ehrlich sein soll. Das war ein großartiges Rennen. Der Schlüssel zum Erfolg lag für mich in der Aufwärmrunde, als ich den Hinterreifen stark zum Durchdrehen gebracht habe. So konnte ich nach dem Start gleich aggressiv ans Werk gehen. Ich wusste, ich kann für das Podium fighten, aber natürlich wollte ich am Schluss mehr als den dritten Platz… Doch unser Bike hat gewisse Schwächen. Trotzdem ist es immer fantastisch, wenn uns ein Podestergebnis gelingt. Aber ich weiß, dass es nicht so weitergehen wird. In Australien am kommenden Wochenende wird die Aufgabe sicher schwieriger für uns werden.»

Fabio konnte mit dem 1000-ccm-Vierzylinder-Reihenmotor wie üblich schnelle Zeiten fahren, solange er allein unterwegs war. Aber sobald er hinter Maverick Viñales auf Platz 3 eintraf, fand er keinen Weg vorbei an der V4-Aprilia des Spaniers. Er war nicht einmal in der Lage, ihm sein Vorderrad zu zeigen – es fehlte an Motorleistung.

«Ja, aber wir haben dieses Problem seit vielen Jahren. Wir müssen uns verbessern. Immerhin konnte ich heute mir selbst wieder bewiesen, dass ich als Fahrer genug Speed habe, wenn sich durch die Umstände eine Chance auf ein Topresultat ergibt. Ich weiß, dass ich viel besser abschneiden könnte als auf Platz 3… Aber wir müssen weiter das Beste aus unserer Situation machen.»

Wie hat Fabio den Kampf gegen Viñales erlebt? «Er war am Limit, ich war am Limit. Wir mussten alles geben und sind am Ende sehr nahe an Pecco herangekommen. Es war wirklich schön, wieder aufs Podest zu kommen und nicht mit einem Rückstand von zehn Sekunden hinter Bezzecchi – wie vor drei Wochen in Indien.»

Welche Ausnahmekönner Fabio Quartararo ist, beweist ein Blick auf das Ergebnis seines Teamkollegen Franco Morbidelli, der über Platz
14 nicht hinauskam.

Die Reifenwahl spielte angesichts von 60 Grad Asphalttemperatur und der kräfteraubenden Distanz von 27 Runden beim Mandalika-GP eine wichtige Rolle. Den Soft-Vorderreifen wählten Aleix Espargaró, Raul Fernández, Oliveira, Martin, Di Giannantonio, Marini, Nakagami, Bezzecchi, Mir, Rins, Miller, Quartararo und Morbidelli. Für den Medium-Front entschieden sich Viñales, Binder, Augusto Fernández und Pol Espargaró. Nur drei Fahrer gingen auf Nummer Sicher und liessen den harten Compound vorne montieren: Sieger Bagnaia, Zarco (gestürzt) und Lenovo-Ducati-Werkspilot Bastianini, der auf Platz 8 eintraf.

Ergebnis MotoGP-Rennen, Mandalika (15.10.):

1. Bagnaia, Ducati, 27 Rdn in 41:20,293 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,306 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,433
4. Di Giannantonio, Ducati, + 6,962
5. Bezzecchi, Ducati, + 11,111
6. Binder, KTM, + 11,228
7. Miller, KTM, + 12,474
8. Bastianini, Ducati, + 12,684
9. Rins, Honda, + 22,540
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 30,468
11. Nakagami, Honda, + 30,823
12. Oliveira, Aprilia, + 36,639
13. Raúl Fernández, Aprilia, + 42,864
14. Morbidelli, Yamaha, 4 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 13 Runden zurück
– Martin, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 16 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 20 Runden zurück
– Marini, Ducati, 23 Runden zurück
– Pol Espargaró, KTM, 26 Runden zurück

Ergebnis MotoGP-Sprint, Mandalika (14.10.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:49,711 min
2. Marini, Ducati, + 1,131 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 2,081
4. Viñales, Aprilia, + 2,720
5. Quartararo, Yamaha, + 3,121
6. Di Giannantonio, Ducati, + 4,203
7. Bastianini, Ducati, + 4,981
8. Bagnaia, Ducati, + 5,465
9. Miller, KTM, + 7,852
10. Oliveira, Aprilia, + 8,942
11. Nakagami, Honda, + 12,034
12. Zarco, Ducati, + 14,015
13. Augusto Fernández, KTM, + 14,823
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,699
15. Morbidelli, Yamaha, + 23,331
16. Mir, Honda, + 24,894
17. Pol Espargaró, KTM, + 27,169
18. Rins, Honda, + 28,980
19. Binder, KTM, + 43,090
– Aleix Espargaró, Aprilia, 6 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, erste Runde nicht beendet

WM-Stand nach 30 von 40 Rennen:

1. Bagnaia 346 Punkte. 2. Martin 328. 3. Bezzecchi 283. 4. Binder 211. 5. Aleix Espargaró 177. 6. Viñales 165. 7. Zarco 162. 8. Marini 144. 9. Miller 135. 10. Quartararo 132. 11. Alex Márquez 108. 12. Morbidelli 79. 13. Oliveira 73. 14. Di Giannantonio 70. 15. Augusto Fernández 67. 16. Marc Márquez 64. 17. Rins 54. 18. Nakagami 50. 19. Raúl Fernández 39. 20. Bastianini 36. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 527 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 283. 3. Aprilia 266. 4. Yamaha 152. 6. Honda 149.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing 490 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 427. 3. Ducati Lenovo Team 392. 4. Red Bull KTM Factory Racing 346. 5. Aprilia Racing 342. 6. Monster Energy Yamaha 211. 7. Gresini Racing 178. 8. CryptoDATA RNF 116. 9. LCR Honda 110. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 10. Repsol Honda 84.

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