Johann Zarco: Kein Lückenfüller für Repsol Honda
Johann Zarco (33)
«Ich werde meine zwei Jahre mit Lucio absolvieren», bestätigte Johann Zarco am Donnerstag auf Phillip Island. «Denn es ist ein gutes Projekt über zwei Jahre und ich will, dass Honda noch mehr Energie in Lucios Team stecken kann. Ich wollte die Gelegenheit auf einen Wechsel ins Werksteam ergreifen, aber wenn ich die nur für ein Jahr ergreifen kann und Ende 2024 erneut das Team wechseln muss, ist es nicht sinnvoll. Ich bevorzuge, zwei Jahre stark zu arbeiten, das Motorrad zu entwickeln und Honda wirklich dazu zu bringen, Energie in LCR zu investieren, wie es Ducati mit Pramac macht. Das wird die Richtung sein.»
Der 33-Jährige aus Cannes legt großen Wert auf Stabilität, aus demselben Grund entschied er sich im August auch schon dafür, einen Zwei-Jahres-Vertrag bei LCR Honda einem einjährigen MotoGP-Angebot von Ducati vorzuziehen.
«Honda ist ein bisschen in Schwierigkeiten geraten, als Marc beschlossen hat zu gehen. Ich kann aber nicht nur der sein, mit dem man die Lücke füllt, nur weil es jetzt eine Lücke gibt. So bin ich nicht», machte Zarco nun deutlich. «Es ist besser, dieses Projekt mit Lucio und Honda wahrzunehmen, als zu versuchen, nur für ein Jahr ins Werksteam zu kommen. Für die Gage könnte das vielleicht ein bisschen interessanter sein, aber bei einem Projekt über zwei Jahre wirst du letzten Endes besseres Geld bekommen.»
Der Franzose macht aber auch keinen Hehl daraus, dass er sich Hoffnungen auf eine Beförderung gemacht habe, als die Trennung von Marc Márquez und HRC vor gut zwei Wochen besiegelt wurde. «Ich habe wirklich darüber nachgedacht, dass ich der natürliche Kandidat sein würde», gestand er. «Es gibt aber viele Gründe, weshalb es nicht auf natürliche Weise zustande gekommen ist. Deshalb bevorzuge ich mit Lucio einen guten Job zu machen. Es ist natürlich immer eine glänzende Aussicht, in ein Factory Team zu kommen, aber es ist nicht so glänzend, wenn man nur dorthin kommt, weil der Platz gerade frei ist. Nein, wenn, dann will ich dort sein, weil sie mich wollen. Es spielen aber so viele Aspekte eine Rolle, sodass es einfach nicht natürlich ist. Aber ja, im Moment, in dem Marc nein gesagt hat, hätte ich mehr Enthusiasmus von Honda und dem Werksteam erwartet, um in diese Richtung zu pushen.»
Lucio Cecchinello selbst machte allerdings auf der anderen Seite Druck, Zarco in seiner LCR-Mannschaft zu halten. «Das ist normal, denn ich kämpfe um die Top-5 in der Weltmeisterschaft, damit kann er seine Sponsoren motivieren. Es war logisch, dass er mich haben wollte. Er hat aber zu keiner Zeit versucht, meine Karriere wirklich einen Riegel vorzuschieben. Er war offen für Gespräche, es gab auch gute Gespräche mit Honda, aber im Moment scheint es besser zu sein, die Energie in etwas zu investieren, wo wir Bescheid wissen.»
Der zweifache Moto2-Weltmeister und aktuell WM-Siebte der MotoGP-Tabelle hofft, dass Honda nach dem Abgang von Superstar Marc Márquez ihm und dem Kundenteam von LCR künftig nach dem Vorbild von Ducati und KTM größere Bedeutung zukommen lassen wird. «Ich glaube, es ist eine Chance für Lucio, noch enger mit Honda zusammenzuarbeiten – wie die Europäer es tun. Deshalb hat KTM einen großen Schritt gemacht, sie machen es gut mit dem Factory Team und mit Tech3, weil sie sich ein Beispiel an Ducati genommen haben. Die Japaner müssen es genauso machen.»
Ergebnis MotoGP-Rennen, Mandalika (15.10.):
1. Bagnaia, Ducati, 27 Rdn in 41:20,293 min
2. Viñales, Aprilia, + 0,306 sec
3. Quartararo, Yamaha, + 0,433
4. Di Giannantonio, Ducati, + 6,962
5. Bezzecchi, Ducati, + 11,111
6. Binder, KTM, + 11,228
7. Miller, KTM, + 12,474
8. Bastianini, Ducati, + 12,684
9. Rins, Honda, + 22,540
10. Aleix Espargaró, Aprilia, + 30,468
11. Nakagami, Honda, + 30,823
12. Oliveira, Aprilia, + 36,639
13. Raúl Fernández, Aprilia, + 42,864
14. Morbidelli, Yamaha, 4 Runden zurück
– Zarco, Ducati, 13 Runden zurück
– Martin, Ducati, 15 Runden zurück
– Mir, Honda, 16 Runden zurück
– Augusto Fernández, KTM, 16 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, 20 Runden zurück
– Marini, Ducati, 23 Runden zurück
– Pol Espargaró, KTM, 26 Runden zurück
Ergebnis MotoGP-Sprint, Mandalika (14.10.):
1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:49,711 min
2. Marini, Ducati, + 1,131 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 2,081
4. Viñales, Aprilia, + 2,720
5. Quartararo, Yamaha, + 3,121
6. Di Giannantonio, Ducati, + 4,203
7. Bastianini, Ducati, + 4,981
8. Bagnaia, Ducati, + 5,465
9. Miller, KTM, + 7,852
10. Oliveira, Aprilia, + 8,942
11. Nakagami, Honda, + 12,034
12. Zarco, Ducati, + 14,015
13. Augusto Fernández, KTM, + 14,823
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,699
15. Morbidelli, Yamaha, + 23,331
16. Mir, Honda, + 24,894
17. Pol Espargaró, KTM, + 27,169
18. Rins, Honda, + 28,980
19. Binder, KTM, + 43,090
– Aleix Espargaró, Aprilia, 6 Runden zurück
– Marc Márquez, Honda, erste Runde nicht beendet
WM-Stand nach 30 von 40 Rennen:
1. Bagnaia, 346 Punkte. 2. Martin 328. 3. Bezzecchi 283. 4. Binder 211. 5. Aleix Espargaró 177. 6. Viñales 165. 7. Zarco 162. 8. Marini 144. 9. Miller 135. 10. Quartararo 132. 11. Alex Márquez 108. 12. Morbidelli 79. 13. Oliveira 73. 14. Di Giannantonio 70. 15. Augusto Fernández 67. 16. Marc Márquez 64. 17. Rins 54. 18. Nakagami 50. 19. Raúl Fernández 39. 20. Bastianini 36. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 20. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 527 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 283. 3. Aprilia 266. 4. Yamaha 152. 6. Honda 149.
Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 490 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 427. 3. Ducati Lenovo Team 392. 4. Red Bull KTM Factory Racing 346. 5. Aprilia Racing 342. 6. Monster Energy Yamaha 211. 7. Gresini Racing 178. 8. CryptoDATA RNF 116. 9. LCR Honda 110. 10. GASGAS Factory Racing Tech3, 88. 10. Repsol Honda 84.