MotoGP-Kolumne: Marquez ins Ducati-Werksteam

Fabio Di Giannantonio: MotoGP hat weiter Priorität

Von Nora Lantschner
Fabio Di Giannantonio (25)

Fabio Di Giannantonio (25)

Fabio Di Giannantonio muss seinen Platz bei Gresini Racing 2024 für Marc Márquez räumen. Ob es tatsächlich zu einem Platztausch mit dem langjährigen Honda-Aushängeschild kommen wird, ist nun die große Frage.

Aus Buriram hatte sich Fabio Di Giannantonio mit der Hoffnung verabschiedet, zwei Wochen später in Sepang gute Neuigkeiten zu seiner Zukunft verkünden zu können. Am Donnerstag vor dem Malaysia-GP gab es aber noch keinen Durchbruch zu vermelden: «Es gibt keine Neuigkeiten, wir arbeiten daran, im Moment ist die Situation aber noch dieselbe wie am vergangenen Rennwochenende.»

Weiß «Diggia» selbst auch nicht, was er nächstes Jahr machen wird? «Nein», versicherte der Italiener, der sich trotzdem bestens gelaunt präsentierte.

Di Giannantonio galt spätestens nach seinem dritten Platz beim Australien-GP als aussichtsreichster Kandidat für die Márquez-Nachfolge im Repsol-Honda-Werksteam, allerdings sickerte dann durch, dass HRC auch mit dem erst 18-jährigen Spanier Fermín Aldeguer verhandelt, der zuletzt in Buriram den Moto2-GP gewann.

Auf die Fragen nach Alternativen zur MotoGP-Klasse antwortete Diggia lachend: «Ohvale vielleicht… Oder Pressesprecher? Nein, mit meiner Crew arbeiten wir an der MotoGP. Priorität hat, wie ich immer gesagt habe, in der MotoGP zu bleiben. Erst wenn zu 100 Prozent feststeht, dass ich nicht in der MotoGP bleiben kann, werden wir an etwas anderem arbeiten. Das Ziel ist im Moment, in der MotoGP zu sein. Das ist alles.»

Stehen die Chancen besser oder schlechter als noch beim Thailand-GP? «Ein Mittelweg, wir arbeiten daran», wurde der 25-jährige Römer nicht müde zu betonen. «Das war es dann mit dem Interview? Wir sehen uns morgen», schob er lachend nach.

So schnell war die Presserunde des Gresini-Ducati-Piloten allerdings doch nicht beendet. Immerhin bietet sich in Sepang auf dem Papier eine weitere gute Chance. «Ja, absolut. Auch beim Test zu Beginn des Jahres war ich ziemlich schnell. Das ist also das erste Rennen, bei dem wir mit hilfreichen Daten arbeiten können. Bisher war es immer so, dass wir bei den Daten aus dem Vorjahr einfach die Augen zugemacht und alles gelöscht haben. Deshalb glaube ich, dass wir hier eine gute Möglichkeit haben, mit den bereits vorhandenen Daten zu arbeiten und vielleicht eine gute Performance zu zeigen.»

«Ich will das auch, weil ich weiß, dass ich jetzt ein gutes Paket und ein großartiges Motorrad habe», ergänzte Diggia. «Wir arbeiten so gut im Team, ich genieße es zu 100 Prozent und gebe das Maximum, um das Team und Ducati mit einem guten Gefühl zu verlassen.»

Dass seine Ergebnisse an den letzten drei Rennwochenenden der Saison wohl keinen großen Einfluss auf seine Zukunft mehr haben werden, wirke sich dabei nicht auf den aktuell WM-Zwölften aus, meinte er. Denn: «Ich war nie richtig unter Druck, wenn ich auf dem Motorrad bin. Dann denke ich einfach nur an mich und daran, in jeder Session und in jedem Rennen das Beste herauszuholen. Klar ist das Ziel immer, jedes Rennen zu gewinnen, das ist aber nicht immer möglich. Ich glaube, es ist heutzutage in der MotoGP so, dass einige Dinge auf eine merkwürdige oder neue Weise passieren. Ich versuche einfach, mein Bestes zu geben und im Hinblick auf die Zukunft positiv gestimmt zu sein.»

Ergebnis MotoGP-Rennen, Buriram (29.10.):

1. Martin, Ducati, 26 Rdn in 39:40,045 min
2. Bagnaia, Ducati, + 0,253 sec
3. Binder*, KTM, + 0,114
4. Bezzecchi, Ducati, + 2,005
5. Quartararo, Yamaha, + 4,550
6. Marc Márquez, Honda, + 5,362
7. Marini, Ducati, + 6,778
8. Aleix Espargaró**, Aprilia, + 7,303
9. Di Giannantonio, Ducati, + 7,569
10. Zarco, Ducati, + 9,377
11. Morbidelli, Yamaha, + 11,168
12. Mir, Honda, + 11,990
13. Bastianini, Ducati, + 12,323
14. Nakagami, Honda, + 14,537
15. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,093
16. Miller, KTM, + 17,640
17. Augusto Fernández, KTM, + 21,307
18. Pol Espargaró, KTM, + 21,435
– Viñales, Aprilia, 3 Runden zurück
– Alex Márquez, Ducati, 14 Runden zurück
– Oliveira, Aprilia, 20 Runden zurück

*= 1 Platz zurück («track limits» in der letzten Runde)
**= 3-Sekunden-Strafe (2. Reifendruck-Vergehen der Saison)

Ergebnis MotoGP-Sprint, Buriram (28.10.):

1. Martin, Ducati, 13 Rdn in 19:41,593 min
2. Binder, KTM, + 0,933 sec
3. Marini, Ducati, + 1,841
4. Marc Márquez, Honda, + 3,503
5. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,581
6. Bezzecchi, Ducati, + 4,029
7. Bagnaia, Ducati, + 4,121
8. Alex Márquez, Ducati, + 6,727
9. Zarco, Ducati, + 7,323
10. Miller, KTM, + 9,240
11. Quartararo, Yamaha, + 9,339
12. Mir, Honda, + 10,356
13. Bastianini, Ducati, + 12,312
14. Raúl Fernández, Aprilia, + 15,390
15. Morbidelli, Yamaha, + 15,535
16. Pol Espargaró, KTM, + 15,644
17. Oliveira, Aprilia, + 17,753
18. Viñales, Aprilia, + 22,675
19. Nakagami, Honda, + 37,854
OUT: Di Giannantonio (Kupplung), Augusto Fernández (Sturz)

MotoGP-WM-Stand nach 33 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 389 Punkte. 2. Martin 376. 3. Bezzecchi 310. 4. Binder 249. 5. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 194. 7. Viñales 170. 8. Marini 164. 9. Quartararo 145. 10. Miller 144. 11. Alex Márquez 117. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 45. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 589 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 321. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 570 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 474. 3. Ducati Lenovo Team 444. 4. Red Bull KTM Factory Racing 393. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 210. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.

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