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Enea Bastianini stellte sich brav hinter Bagnaia an

Von Ivo Schützbach
Enea Bastianini hinter Teamkollege Pecco Bagnaia

Enea Bastianini hinter Teamkollege Pecco Bagnaia

Ducati-Werksfahrer Enea Bastianini qualifizierte sich in Sepang erstmals in dieser Saison für die erste Startreihe und zeigte als Vierter im MotoGP-Sprint eine starke Leistung. Teamkollege Bagnaia griff er nicht an.

Schritt für Schritt kämpft sich Enea Bastianini zu seiner Topform zurück, die ihm als WM-Dritter von 2022 den Platz im Ducati-Werksteam verschafft hat. Zu Saisonbeginn hatte sich der 25-Jährige im Sprint von Portimão das rechte Schulterblatt gebrochen und anschließend das Hauptrennen sowie vier weitere Grands Prix verpasst. Im Katalonien-GP in Barcelona brach er sich Anfang September im linken Fuß den Innenknöchel und den zweiten Mittelhandknochen links. Daraufhin verpasste er drei weitere GP-Wochenenden.

Auf dem Sepang International Circuit nahe des Flughafens Kuala Lumpur qualifizierte sich der Italiener für Startplatz 3, so weit vorne stand er nicht mehr seit Sepang 2022 – damals wurde er Zweiter im Qualifying und Malaysia-GP.

Aus der ersten Runde kam Bastianini als Vierter und fiel dann sogar auf Platz 5 zurück. Nach der Hälfte der zehn Runden war er wieder Vierter und klebte seinem Ducati-Lenovo-Kollegen Pecco Bagnaia am Hinterrad. Obwohl Enea augenscheinlich schneller war, agierte er teamdienlich, unterließ jegliche Attacken und schirmte den Weltmeister stattdessen gegen Brad Binder (Red Bull KTM) ab.

«Ein wundervoller Tag, viel besser als am Freitag», grinste Bastianini. «Ich dachte mir, dass ich es ins Q2 schaffen kann, die erste Reihe hatte ich nicht erwartet.»

Für den Italiener geht es darum zu zeigen, dass er zu den besten MotoGP-Fahrern gehört, denn der WM-Zweite Jorge Martin aus dem Pramac-Team erhebt Anspruch auf seinen Platz im Werksteam. «Verglichen mit mir hat Jorge eine sehr gute Saison», weiß Enea. «Meine Saison ist ein Desaster, ich hatte aber auch von Beginn an etwas Pech. In Portimão war ich konkurrenzfähig, ohne die Verletzung von dort hätte meine Saison viel besser sein können. Jetzt bin ich zurück und verstehe, wo die Probleme liegen. Ich mache mir keinen Druck und bin glücklich über meine gezeigte Leistung. Verglichen mit den anderen Rennen haben wir die Motorbremse verändert, das macht einen großen Unterschied aus. Mein Hauptproblem in diesem Jahr war immer die Bremsphase, jetzt benütze ich auch erstmals die Hinterradbremse, das hilft mir sehr. Im Rennen dauerte es ein paar Runden, bis ich verstanden hatte, was ich tun muss.»

Der Moto2-Weltmeister von 2020 ergänzte: «Der Kampf mit den beiden KTM war schön, Binder zu überholen ist sehr schwer, weil er verdammt spät bremst. Ich versuchte es deshalb zwischen Kurve 1 und 2, Miller konnte ich auch bei einer Richtungsänderung überholen. Als ich dann auf Pecco auflief, entschied ich mich, hinter ihm zu bleiben. Das war besser für mich, besser für ihn und auch für das Team. Überholen wäre auch gefährlich gewesen, weil mein Vorderreifen bereits im kritischen Bereich war. Und Pecco bremst genauso spät wie Binder. Das wäre ein unnötiges Risiko gewesen.»

Bastianini kam hinter Alex Marquez, Martin und Bagnaia ins Ziel, das Lenovo-Team wird es ihm danken, dass er dem Weltmeister keine Punkte abnahm.

Ergebnisse MotoGP-Sprint Sepang/MAL (11. November):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Runden in 19:58,713 min
2. Jorge Martin, Ducati, +1,589 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, +3,034
4. Enea Bastianini, Ducati, +3,242
5. Brad Binder, KTM, +3,310
6. Jack Miller, KTM, +4,318
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +5,307
8. Johann Zarco, Ducati, +5,501
9. Luca Marini, Ducati, +6,420
10. Maverick Viñales, Aprilia, +7,241
11. Franco Morbidelli, Yamaha, +8,775
12. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,995
13. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,067
14. Augusto Fernández, KTM, +10,643
15. Pol Espargaró, KTM, +11,005
16. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,911
17. Raúl Fernández, Aprilia, +13,591
18. Miguel Oliveira, Aprilia, +15,058
19. Takaaki Nakagami, Honda, +16,015
20. Iker Lecuona, Honda, +23,484
21. Marc Márquez, Honda, +24,930
22. Álvaro Bautista, Ducati, +36,501
23. Joan Mir, Honda, +40,594

MotoGP-WM-Stand nach 34 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 396 Punkte. 2. Martin 385. 3. Bezzecchi 313. 4. Binder 254. 5. Aleix Espargaró 198. 6. Zarco 196. 7. Viñales 170. 8. Marini 165. 9. Miller 148. 10. Quartararo 145. 11. Alex Márquez 129. 12. Di Giannantonio 93. 13. Morbidelli 84. 14. Marc Márquez 81. 15. Oliveira 76. 16. Augusto Fernández 67. 17. Rins 54. 18. Nakagami 52. 19. Bastianini 51. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 12. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 601 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 326. 3. Aprilia 287. 4. Honda 166. 5. Yamaha 165.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 581 Punkte. 2. Mooney VR46 Racing 478. 3. Ducati Lenovo Team 457. 4. Red Bull KTM Factory Racing 402. 5. Aprilia Racing 368. 6. Monster Energy Yamaha 229. 7. Gresini Racing 222. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 105. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 88.

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