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Pecco Bagnaia (3.): «Keiner mehr verdient als Enea»

Von Nora Lantschner
Pecco Bagnaia und Enea Bastianini freuten sich gemeinsam im Parc Fermé

Pecco Bagnaia und Enea Bastianini freuten sich gemeinsam im Parc Fermé

Ducati-Star Pecco Bagnaia bewertete sein Ergebnis in Sepang zwar nicht euphorisch, fand aber einige positive Aspekte: Das Gefühl stimmt, Teamkollege Bastianini ist zurück und WM-Rivale Martin hatte das Nachsehen.

Mit 13 Punkten Vorsprung war Francesco «Pecco» Bagnaia in das drittletzte Rennwochenende der Saison gegangen. Im Sprint am Samstag büßte er zwei Zähler ein, im Hauptrennen am Sonntag dagegen setzte sich der Werksfahrer im Duell gegen seinen WM-Rivalen Jorge Martin auf der Strecke durch und baute sein Guthaben als Dritter wieder auf 14 Punkte aus.

Dass Bagnaia zu den Fahrern zählte, deren Reifendruck das Mindestlimit über mehr als 50 Prozent der Rennrunden unterschritten hatte, änderte am Ergebnis nichts. Für das erste Vergehen dieser Art bekam er lediglich eine offizielle Verwarnung – genauso wie Sieger Enea Bastianini, Ducati-Markenkollege Luca Marini (10.), LCR-Ersatzmann Iker Lecuona (16.) und Wildcard-Fahrer Álvaro Bautista (17.).

«Ich bin zufrieden mit unserer Arbeit, nicht vollauf mit dem Ergebnis, weil ich lieber weiter vorne gewesen wäre», lautete Peccos Fazit. «Wir müssen aber glücklich sein. Wir haben nur einen Punkt Vorsprung mehr als zu Beginn des Wochenendes, das Gefühl war aber endlich zurück. Ich konnte vom Start weg pushen, ich habe die Pole-Position geholt – endlich, zum ersten Mal seit Barcelona. Alles ist gut gelaufen – abgesehen vom Sprint, als ich Schwierigkeiten mit der Front bekommen habe. Ich hatte starkes Chattering, darüber war ich nicht glücklich, aber heute war es dafür ziemlich gut.»

Besonders der intensive Zweikampf mit Martin in der dritten und vierten Runde gefiel dem WM-Leader, der sich schlussendlich in Kurve 5 mit einem starken Manöver außen behauptete. «Dieses Mal war das Manöver auf der Außenlinie erfolgreich! Das war ein guter Kampf und mir ist es dann auch gelungen, einen Vorsprung auf ihn herauszufahren. Meine Pace war ziemlich stärker, mir ist es gelungen, eine große Lücke zu öffnen. Wir waren heute also vielleicht konkurrenzfähiger als er, das ist sehr wichtig. Denn es ist das erste Mal seit vielen Rennen, dass ich konkurrenzfähiger als er bin. Das macht mich glücklich – und auch mein Gefühl zum Motorrad. Mein Team hat wieder einen unglaublichen Job gemacht. Insgesamt bin ich sehr happy.»

Gegen seinen Teamkollegen Enea Bastianini und Sprintsieger Alex Márquez (Gresini Racing) fand Bagnaia jedoch kein Mittel. «Ich habe alles versucht, um den Abstand zu den Top-2 wettzumachen, aber ich hatte Mühe mit der Front und ein merkwürdiges Gefühl auf der Bremse. Gestern war es mehr Chattering, heute waren es mehr starke Bewegungen. Vielleicht lag es an den Temperaturen, es war jedenfalls merkwürdig und daher sehr riskant, diese Lücke wieder zu schließen. Ich habe es versucht, aber es ist mir nicht gelungen.»

Mit dem dritten Platz konnte der sechsfache Saisonsieger im Hinblick auf den WM-Endspurt dennoch gut leben. «Ich freue mich sehr auf Katar, das ist eine gute Strecke für uns. Ich glaube, dass es sehr wichtig wird, den Vorsprung zu vergrößern. 14 Punkte sind gut, aber absolut nicht genug. Es freut mich sehr, dass Enea seine Performance wiedergefunden hat, das wird mit Sicherheit eine Hilfe, wenn es darum geht zu verstehen, wie wir uns verbessern können.»

Für die «Bestia» fand Pecco schöne Worte: «Er ist absolut zurück! Seine Pace im Rennen war unglaublich. Ich habe versucht, den Rückstand wieder wettzumachen, es war aber unmöglich. Er war an der Spitze sehr smooth unterwegs und hat eine großartige Pace vorgegeben. Wenn man bedenkt, wo er zu Beginn des Wochenendes war und wie er es jetzt beendet hat, ist es ein unglaubliches Comeback. Ich freue mich sehr und ich glaube, dass es hier keiner mehr als er verdient hat zu gewinnen.»

Es war Bastianinis erster Sieg als Werksfahrer, nachdem zuletzt sogar darüber diskutiert worden war, ob er seinen Platz in Ducati-Rot nach einer unglücklichen Saison und zwei langen Verletzungspause an Martin verlieren würde. Bagnaia hatte schon im Vorfeld des Malaysia-GP durchklingen lassen, dass er das nicht für fair halte – wohl wissend, dass Martin als Boxengefährte sicherlich keine einfache Herausforderung wäre.

Ergebnis MotoGP-Rennen, Sepang (12.11.):

1. Enea Bastianini, Ducati, 20 Rdn in 39:59,137 min
2. Alex Márquez, Ducati, + 1,535 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, + 3,562
4. Jorge Martin, Ducati, + 10,526
5. Fabio Quartararo, Yamaha, + 15,000
6. Marco Bezzecchi, Ducati, + 16,946
7. Franco Morbidelli, Yamaha, + 18,553
8. Jack Miller, KTM, + 19,204
9. Fabio Di Giannantonio, Ducati, + 19,399
10. Luca Marini, Ducati, + 19,740
11. Maverick Viñales, Aprilia, + 21,189
12. Johann Zarco, Ducati, + 23,598
13. Marc Márquez, Honda, + 27,079
14. Augusto Fernández, KTM, + 28,940
15. Pol Espargaró, KTM, + 29,849
16. Iker Lecuona, Honda, + 50,960
17. Álvaro Bautista, Ducati, + 53,564
18. Takaaki Nakagami, Honda, + 1:42,162 min
– Brad Binder, KTM, 9 Runden zurück
– Aleix Espargaró, Aprilia, 12 Runden zurück
– Raúl Fernández, Aprilia, 14 Runden zurück
– Miguel Oliveira, Aprilia, 15 Runden zurück
– Joan Mir, Honda, 16 Runden zurück

Ergebnis MotoGP-Sprint, Sepang (11.11.):

1. Alex Márquez, Ducati, 10 Rdn in 19:58,713 min
2. Jorge Martin, Ducati, +1,589 sec
3. Pecco Bagnaia, Ducati, +3,034
4. Enea Bastianini, Ducati, +3,242
5. Brad Binder, KTM, +3,310
6. Jack Miller, KTM, +4,318
7. Marco Bezzecchi, Ducati, +5,307
8. Johann Zarco, Ducati, +5,501
9. Luca Marini, Ducati, +6,420
10. Maverick Viñales, Aprilia, +7,241
11. Franco Morbidelli, Yamaha, +8,775
12. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,995
13. Fabio Di Giannantonio, Ducati, +10,067
14. Augusto Fernández, KTM, +10,643
15. Pol Espargaró, KTM, +11,005
16. Fabio Quartararo, Yamaha, +11,911
17. Raúl Fernández, Aprilia, +13,591
18. Miguel Oliveira, Aprilia, +15,058
19. Takaaki Nakagami, Honda, +16,015
20. Iker Lecuona, Honda, +23,484
21. Marc Márquez, Honda, +24,930
22. Álvaro Bautista, Ducati, +36,501
23. Joan Mir, Honda, +40,594

MotoGP-WM-Stand nach 35 von 39 Rennen:

1. Bagnaia, 412 Punkte. 2. Martin 398. 3. Bezzecchi 323. 4. Binder 254. 5. Zarco 200. 6. Aleix Espargaró 198. 7. Viñales 175. 8. Marini 171. 9. Quartararo 156. 10. Miller 156. 11. Alex Márquez 149. 12. Di Giannantonio 100. 13. Morbidelli 93. 14. Marc Márquez 84. 15. Bastianini 76. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 69. 18. Rins 54. 19. Nakagami 52. 20. Raúl Fernández 40. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 24. 23. Pol Espargaró 13. 24. Savadori 9. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 626 Punkte (Weltmeister). 2. KTM 334. 3. Aprilia 292. 4. Yamaha 176. 5. Honda 169.

Team-WM:
1. Prima Pramac Racing, 598 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 498. 3. Mooney VR46 Racing 494. 4. Red Bull KTM Factory Racing 410. 5. Aprilia Racing 373. 6. Gresini Racing 249. 7. Monster Energy Yamaha 249. 8. CryptoDATA RNF 120. 9. LCR Honda 112. 10. Repsol Honda 108. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 91.

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