Jorge Martin (10.): «Habe das Fahren nicht verlernt»
Jorge Martin reist jetzt in einer ziemlich aussichtlosen WM-Situation zum WM-Finale nach Valencia. Mit Reifenlieferant Michelin ging er hart ins Gericht.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Beim Treffen mit den GP-Journalisten schilderte Jorge Martin nach dem enttäuschenden zehnten Platz beim Katar-GP, er habe noch nicht mit den Michelin-Verantwortlichen über die Misere des steinharten Hinterreifens gesprochen, der seine Titelchancen zerstört hat. Denn 21 Punkte sind in Valencia am kommenden Wochenende gegen den konstanten Pecco Bagnaia kaum aufzuholen.
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"Ich habe nur mit meinem Team gesprochen und ihnen gesagt: ‘Es ist schade, dass das heute ausgerechnet uns passieren musste.‘ Aber was da geschehen ist, ist inakzeptabel, sie müssen sich verbessern. Jetzt ist die MotoGP-Weltmeisterschaft durch einen Reifen entschieden worden… Pecco hat gesagt, ihm sei das auch schon widerfahren, bei mir ist es noch nie passiert. Schade, dass es ausgerechnet jetzt geschehen ist. Es war schwierig, unter diesen Umständen bis zur Zielflagge durchzuhalten. Ich bin stolz, dass ich das Bike ins Ziel gebracht habe, denn die Situation war super kompliziert."
"Am Motorrad ist alles in Ordnung gewesen", versicherte der Pramac-Ducati-Werkspilot. "Aber wenn der Reifen nicht funktioniert, nützt das beste Motorrad nichts. Ich hatte dasselbe Gefühl wie am rutschigen Freitag, als der Asphalt noch verdreckt war. Aber heute war die Piste sauber..."
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"Es ist schwer zu akzeptieren, denn gestern bin ich im Sprint mit einer Pace von 1:53,0 min gefahren, und am Sonntag war ich 1,2 sec langsamer als die Pace der Spitze. Und ich glaube, ich bin normalerweise schneller. Das ist schwer zu verstehen, wir müssen das jetzt genau analysieren und dem Reifenlieferanten ein paar Fragen stellen."
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Welche Gefühle haben Jorge während des 22-Runden-Rennens beschlichen? "Zu einem bestimmten Zeitpunkt konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen. Denn sie haben mich nicht auf der Piste geschlagen. Ihr könnt mir vertrauen: Unter denselben Bedingungen wie am Samstag hätte ich heute wieder gewonnen. Dann kam eine Phase, wo sich Enttäuschung breit gemacht hat. Es war ein Wechselbad der Gefühle, dass 40 Minuten gedauert hat. Ich bin sicher frustriert, denn ich bin überzeugt, dass ich diese Weltmeisterschaft verdient hätte. Aber heute haben wir einen großen Teil unserer Chancen verloren."
Michelin liefert seit 2016 die Einheitsreifen, und fast an jedem Wochenende beklagen sich gewisse Fahrer über nicht funktionierende Reifen oder harte Mischungen, die weicher sind als die Medium oder umgekehrt. Aber noch nie hat so eine fehlerhafte Qualität eine WM entschieden. Und bei Bridgestone, die die Einheitsreifen von 2009 bis Ende 2015 lieferten, waren solche Klagen nie zu hören.
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"Ich glaube, sie wissen selber nicht, was passiert ist", empörte sich Jorge Martin. "Sie wollen konkurrenzfähig sein und haben nicht die Absicht, die WM auf so eine Art und Weise zu beeinflussen oder zu entscheiden. Etwas anderes will ich mir nicht vorstellen… Normal sollten sie uns alle unter denselben Bedingungen fahren lassen. Aber ich kann nicht in 24 Stunden 1,5 Sekunden an Pace verlieren. Ich habe das Fahren nicht verlernt. Sie müssen sich verbessern und analysieren, warum das vorgefallen ist. Sie müssen sicherstellen, dass es nie wieder passiert." Ergebnisse MotoGP-Rennen Doha (19.11.): 1. Di Giannantonio, Ducati, 22 Rdn in 41:43,654 min 2. Bagnaia, Ducati, + 2,734 sec 3. Marini, Ducati, + 4,408 4. Viñales, Aprilia, + 4,488 5. Binder, KTM, + 7,246 6. Alex Márquez, Ducati, + 7,620 7. Quartararo, Yamaha, + 7,828 8. Bastianini, Ducati, + 8,239 9. Miller, KTM, + 11,509 10. Martin, Ducati, + 14,819 11. Marc Márquez, Honda, + 14,964 12. Zarco, Ducati, + 17,431 13. Bezzecchi, Ducati, + 17,807 14. Mir, Honda, + 18,673 15. Augusto Fernández, KTM, + 21,455 16. Morbidelli, Yamaha, + 21,474 17. Raúl Fernández, Aprilia, + 22,142 18. Pol Espargaró, KTM, + 27,194 19. Nakagami, Honda, + 27,740 – Aleix Espargaró, Aprilia, 16 Runden zurück – Lecuona, Honda, 1. Runde nicht beendet Ergebnisse MotoGP-Sprint Doha (18.11.):
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