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Enea Bastianini (Ducati): Was Marc schon besser macht

Von Nora Lantschner
Enea Bastianini zeigte sich nach dem eintägigen Valencia-Test zufrieden mit seinem Gefühl auf der neuen Ducati. Im Hinblick auf 2024 warf er auch einen genaueren Blick auf Marc Márquez und Pedro Acosta.

«Ich bin glücklich, weil ich mit einem guten Gefühl in die Pause gehe. Der erste Eindruck vom neuen Motorrad war auf Anhieb besser. Der Unterschied zum 2023er-Bike ist nicht groß, aber es ist besser», unterstrich Enea Bastianini. «Zunächst einmal haben wir Änderungen am Set-up vorgenommen, weil ich während der Saison nie die Möglichkeit hatte, einen Test zu bestreiten und etwas auszuprobieren. Allein damit haben wir einige unserer Probleme gelöst. Dazu funktioniert das neue Motorrad überall ein wenig besser. Das ist gut. Pecco und ich haben ein paar unterschiedliche Dinge probiert – und 80 Prozent der Dinge, die ich getestet habe, haben auch funktioniert.»

Besonders in der Bremsphase sieht der Ducati-Werksfahrer aber noch Verbesserungsbedarf. «In Sachen Turning haben wir uns verbessert, im Kurveneingang müssen wir uns noch ein bisschen verbessern. Das ist noch ein bisschen der kritische Punkt. Dafür brauche ich mit Sicherheit noch den Sepang-Test, wir haben aber schon eine klare Vorstellung und auch den Vergleich mit den Daten von Pecco aus dieser Phase. Das ist etwas, was ich in Sepang probieren werde. Es wäre für mich auch wichtig gewesen, in Valencia eine Zeitenjagd zu machen, aber mit dem Wind waren die Verhältnisse nicht die richtigen dafür», meinte Enea mit Blick auf Rang 8 und 0,543 sec Rückstand auf die Testbestzeit von Maverick Viñales (Aprilia).

Nach seinen vier Siegen und dem dritten WM-Rang 2022 war Bastianini mit der Beförderung von Gresini Racing ins Werksteam aus Borgo Panigale vor einem Jahr von der GP21 auf die GP23 umgestiegen. Die Umstellung fiel dem Italiener lange schwer, auch weil er gleich zu Beginn der Saison wegen eines Schulterblattbruchs zweieinhalb Monate lang ausfiel.

Der Umstieg von der GP23 auf die GP24 gestaltete sich weniger mühsam. «Ja, weil der Unterschied kleiner ist als zwischen der GP21 und der GP23. Wir sind in gewisser Hinsicht aber auch ein bisschen wieder in die Richtung der GP21 zurückgekehrt. Der Motor ist stark und wie gesagt, insgesamt war das Motorrad überall ein bisschen besser», bekräftigte der 25-jährige Italiener.

Besonders im Fokus stand beim Valencia-Test aber auch ein Neuling auf der GP23, der sechsfache MotoGP-Champion Marc Márquez beendete seinen ersten Arbeitstag als Gresini-Ducati-Pilot auf Rang 4. Bastianini schaute sich den neuen Markenkollegen auch schon genauer an: «Sein Stil war vom Start weg wirklich gut. Er fährt ein bisschen so, wie ich es erwartet hatte. Er hatte das Motorrad auf Anhieb in der Hand und hat nicht lange gebraucht, um sich anzupassen. Ich glaube, dass er 2024 ein Stachel im Fleisch sein wird. Wenn diese Saison schon kompliziert war, dann wird die nächste für alle noch komplizierter werden», fügte er schmunzelnd an. «Es wird aber auch noch andere Überraschungen geben.»

Auf der Strecke traf Enea Marc zwar nicht an, dafür schaute er sich aber die Daten des achtfachen Weltmeisters an. «Das war nicht das Dringendste, aber als ich gesehen habe, dass ich ein gutes Gefühl hatte und wir unsere Probleme ein bisschen gelöst hatten, war ich neugierig zu sehen, was er macht – und er fährt die Kurve 8 wie kein anderer Ducati-Pilot. Er nimmt sie wirklich schnell, als würde er nicht bremsen, vor allem aber lenkt er sehr schnell um. Man sieht also schon, dass er an gewissen Punkten schneller ist als wir. Seine Runde war aber natürlich eine Zeitenjagd.»

Ebenfalls bemerkenswert war das MotoGP-Debüt von Moto2-Weltmeister Pedro Acosta. «Ich habe Pedro zur Hälfte der Session gesehen, sein Fahrstil ist super-schön. Er ist schon schnell und wird wahrscheinlich vom ersten Rennen an konkurrenzfähig sein. Er sieht fantastisch aus», lobte Bastianini den Rookie aus dem GASGAS Factory Racing Tech3 Team.

Ergebnis Valencia-Test (28. November):

1. Viñales, Aprilia, 1:29,253 min
2. Binder, KTM, + 0,028 sec
3. Bezzecchi, Ducati, + 0,093 sec
4. Marc Márquez, Ducati, + 0,171
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,263
6. Alex Márquez, Ducati, + 0,385
7. Di Giannantonio, Ducati, + 0,409
8. Bastianini, Ducati, + 0,543
9. Miller, KTM, + 0,648
10. Marini, Honda, + 0,703
11. Bagnaia, Ducati, + 0,717
12. Quartararo, Yamaha, + 0,769
13. Mir, Honda, + 0,798
14. Augusto Fernández, KTM, + 0,824
15. Martin, Ducati, + 0,899
16. Morbidelli, Ducati, + 0,953
17. Zarco, Honda, + 1,030
18. Acosta, KTM, + 1,223
19. Rins, Yamaha, + 1,311
20. Crutchlow, Yamaha, + 1,512
21. Nakagami, Honda, + 1,723
22. Aleix Espargaró, Aprilia, + 3,059
23. Savadori, Aprilia, + 3,431

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