Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Lin Jarvis (Yamaha): «Wir machen Fortschritte»

Von Frank Weeink
Lin Jarvis weiss: «Unser grösster Nachteil war, dass wir unseren Motor in den letzten Jahren nicht entwickelt haben»

Lin Jarvis weiss: «Unser grösster Nachteil war, dass wir unseren Motor in den letzten Jahren nicht entwickelt haben»

Erstmals seit 2003 hat Yamaha 2023 keinen GP gewonnen. Fabio Quartararo stand 3 Mal als Dritter auf dem Podest, war jedoch nur WM-Zehnter. Lin Jarvis, Managing Director von Yamaha Racing, ist überzeugt: 2024 wird besser.

Noch vor zwei Jahren holte sich Fabio Quartararo seinen den WM-Titel auf Yamaha. Der Franzose musste am Ende der Saison zwar wegen Pecco Bagnaias Endspurt bangen, gewann am Ende aber den Titel mit 26 Punkten Vorsprung, was mehr als einem GP-Sieg entspricht. In der Marken-WM wurde Yamaha dann hinter Ducati Zweiter.

Auch in der Saison 2022 eroberte Yamaha der zweite Platz in der Marken-WM – zum vierten Mal seit 2019. Den letzten Marken-Titel gewannen die Japaner 2015, als Jorge Lorenzo in einer legendären Saison seinen damaligen Teamgefährten Valentino Rossi schlug. Acht Jahre später sieht die Welt ganz anders aus.

Fabio Quartararo gelang noch einen Platz in der Top-10 als Zehnter – im Vorjahr war er noch Vize-Weltmeister – und Franco Morbidelli wurde in seiner letzten Yamaha-Saison Dreizehnter. Quartararo wird allgemein als einer der Spitzenfahrer der WM betrachtet, aber seine M1 war in diesem Jahr nicht vom selben Kaliber.

In der Marken-WM war Yamaha Vierter und Vorletzter, mit elf Punkten mehr als Honda aber 504 Punkten weniger als Ducati. Nächstes Jahr soll und muss besser werden, weiss auch Lin Jarvis. Der Managing Director von Yamaha-Racing setzt neben Quartararo Alex Rins ein, der auf Honda Sieger des amerikanischen Grand Prix war, bevor er sich im Sprint-Rennen in Mugello schwer verletzt hat.

Lin, wenn ich sage dass Fabio besser fährt denn je, stimmst du mir dann zu?

Er ist bestimmt in Bestform. Am Anfang des Jahres war es schwierig und frustrierend für ihn. Er konnte nicht die gewohnten Leistungen bringen. Später spürte ich dann eine andere Art positive Haltung bei ihm. Er fühlte sich freier und fuhr super.

Wann habt ihr gewusst, dass 2023 eine schwere Saison werden würde?

Mehr oder weniger schon am Anfang, sagen wir nach den ersten zwei Rennen. Die Ducatis waren ungemein stark. Im Vorjahr hatten wir in Valencia noch um die WM gekämpft, jetzt sind wir Zehnter. Dazu kommt, wir hatten ja nur zwei Motorräder im Grid. Es war ein sehr langes Jahr.

Im Vorjahr hast du noch gesagt, das wäre eine Chance, um euch völlig auf die zwei Fahrer zu konzentrieren. Glaubst du jetzt es war euer grösster Nachteil?

Unser größter Nachteil war, dass wir unseren Motor in den letzten Jahren nicht entwickelt haben. Bei Ducati war man super aggressiv bei der Entwicklung der Motoren, und wir sind Japaner. Das heißt, es ging eher mit kleinen Schritten nach vorne. So wie auch bei Honda, glaube ich. Wir haben konservativ gearbeitet und heutzutage reicht das nicht mehr aus. Mehr Fahrer auf deinem Motorrad zu haben, bringt vor allem Vorteile in den Rennen, nicht unbedingt bei der Entwicklung. Mit Informationen und Daten von acht Fahrern kann man sehr schnell Probleme lösen und bessere Settings finden. Mit acht schnellen Ducatis im Feld ist es ganz schön schwierig, gute Resultate zu erreichen.

Du hast auch gesagt, Yamaha sollte 2025 wieder ein Satellitenteam haben. Dann braucht man aber auch eine Maschine, die für Kunden interessant ist.

Die werden wir haben. Wenn man den Tiefpunkt erreicht hat, gibt es nur eine Möglichkeit – wieder nach vorne zu schauen und Sachen zu verändern. Damit beschäftigen wir uns momentan hinter den Kulissen. Es wird viel Geld investiert, wo es nötig ist, und wir ändern die Art und Weise, auf die wir arbeiten. Das bedeutet, dass wir mehr mit europäischen Experten zusammenarbeiten werden. Und ich bin überzeugt, dass am Anfang der kommenden Saison eine viele bessere Maschine bereitsteht. Ob die gut genug ist, kann ich jetzt noch nicht sagen. Die Konkurrenz ist auf einem sehr hohen Niveau. In Valencia gab es am ersten Tag 16 Fahrer innerhalb von 0,8 Sekunden, die MotoGP ist also hart umkämpft. Aber wir machen Fortschritte.

Ergebnisse MotoGP-Rennen Valencia (26.11.):

1. Pecco Bagnaia (I), Ducati, 27 Runden in 40:48,525 min
2. Johann Zarco (F), Ducati, +0,360
3. Brad Binder (ZA), KTM, +2,347
4. Fabio Di Giannantonio* (I), Ducati, +3,176 sec
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +4,363
6. Alex Márquez (E), Ducati, +4,708
7. Franco Morbidelli (I), Yamaha, +4,736
8. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +8,014
9. Luca Marini (I), Ducati, +9,486
10. Maverick Viñales (E), Aprilia, +10,556
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +12,001
12. Takaaki Nakagami (J), Honda, +21,695
13. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +43,297
14. Pol Espargaró (E), KTM
– Alex Rins (E), Honda, 19 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), KTM, 18 Runden zurück
– Enea Bastianini (I), Ducati, 9 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), KTM, 9 Runden zurück
– Marc Márquez (E), Honda, 5 Runden zurück
– Jorge Martin (E), Ducati, 5 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, erste Runde nicht beendet

*= 3-Sekunden-Strafe (Reifendruck-Vergehen)

Ergebnisse MotoGP-Sprint Valencia (25.11.):

1. Martin, Ducati, 13 Runden in 19:38,827 min
2. Binder, KTM, +0,190 sec
3. Marc Márquez, Honda, +2,122
4. Viñales, Aprilia, +3,106
5. Bagnaia, Ducati, +4,253
6. Di Giannantonio, Ducati, +4,400
7. Bezzecchi, Ducati, +4,502
8. Alex Márquez, Ducati, +5,578
9. Zarco, Ducati, +5,910
10. Augusto Fernández, KTM, +6,095
11. Raúl Fernández, Aprilia, +7,674
12. Miller, KTM, +8,098
13. Aleix Espargaró, Aprilia, +9,513
14. Pol Espargaró, KTM, +12,453
15. Bastianini, Ducati, +12,599
16. Nakagami, Honda, +13,787
17. Marini*, Ducati, +13,887
18. Morbidelli*, Yamaha, +14,943
19. Rins, Honda, +20,378
20. Savadori, Aprilia, +25,017
– Quartararo, Yamaha, 9 Runden zurück

*= 3-Sekunden-Strafe (Reifendruck-Vergehen)

MotoGP-WM-Endstand nach 39 Rennen:

1. Bagnaia, 467 Punkte. 2. Martin 428. 3. Bezzecchi 329. 4. Binder 293. 5. Zarco 225. 6. Aleix Espargaró 206. 7. Viñales 204. 8. Marini 201. 9. Alex Márquez 177. 10. Quartararo 172. 11. Miller 163. 12. Di Giannantonio 151. 13. Morbidelli 102. 14. Marc Márquez 96. 15. Bastianini 84. 16. Oliveira 76. 17. Augusto Fernández 71. 18. Nakagami 56. 19. Rins 54. 20. Raúl Fernández 51. 21. Pedrosa 32. 22. Mir 26. 23. Pol Espargaró 15. 24. Savadori 12. 25. Folger 9. 26. Bradl 8. 27. Pirro 5. 28. Petrucci 5. 29. Crutchlow 3.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 700 Punkte. 2. KTM 373. 3. Aprilia 326. 4. Yamaha 196. 5. Honda 185.

Team-WM:

1. Prima Pramac Racing, 653 Punkte. 2. Ducati Lenovo Team 561. 3. Mooney VR46 Racing 530. 4. Red Bull KTM Factory Racing 456 5. Aprilia Racing 410. 6. Gresini Racing 328. 7. Monster Energy Yamaha 274. 8. CryptoDATA RNF 134. 9. Repsol Honda 122. 10. LCR Honda 116. 11. GASGAS Factory Racing Tech3, 95.

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