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Pedro Acosta (GASGAS): «Der Druck war immer da»

Von Nora Lantschner
So startet Pedro Acosta in seine MotoGP-Karriere

So startet Pedro Acosta in seine MotoGP-Karriere

Der 19-jährige MotoGP-Rookie Pedro Acosta (Red Bull GASGAS Tech3) spricht offen über seinen Umgang mit der hohen Erwartungshaltung und seine Herangehensweise an die Testfahrten und seine erste Saison in der Königsklasse.

Mit seinem überlegenen Gesamtsieg im Red Bull MotoGP Rookies Cup 2020 machte Pedro Acosta auf internationaler Ebene bereits auf sich aufmerksam, spätestens seit dem besten WM-Einstieg aller Zeiten ist der Spanier in aller Munde: 2021 stand er in seinen ersten vier GP-Rennen vier Mal in Serie auf dem Podest (ein Mal als Zweiter, dreimal sogar als Sieger!).

Ebenfalls bemerkenswert: Seinen ersten GP-Sieg fixierte Acosta beim Doha-GP 2021 (und damit seinem erst zweiten Rennen) sogar nach Start aus der Boxengasse. Mit seinem sechsten Saisonsieg kürte er sich schließlich im Alter von 17 Jahren und 166 Tagen zum Moto3-Champion – als zweitjüngster Weltmeister der Geschichte, nur Loris Capirossi war bei seinem ersten Triumph um gerade einmal einen Tag jünger.

2022 erfolgte der Aufstieg in die Moto2-Klasse, nach der Bestzeit bei ersten offiziellen Wintertest wurde der Hype immer größer – und rückblickend räumte Acosta ein, dass er vielleicht zu schnell zu viel beweisen wollte. Trotz eines turbulenten Saisonstarts dauerte es aber nicht allzu lange, bis der «Hai von Mazarrón» beim Italien-GP 2022 in Mugello im Alter von 18 Jahren und 4 Tagen keinen Geringeren als Marc Márquez als jüngsten Sieger der seit 2010 bestehenden Kategorie ablöste. 2023 stürmte Acosta mit sieben Saisonsiegen souverän zu seinem zweiten WM-Titel in seinem dritten GP-Jahr.

Nun steht der Teenager im Red Bull GASGAS Tech3 vor seiner ersten Saison in der Königsklasse MotoGP – und die Erwartungen sind nach seinem rasanten Aufstieg enorm groß. Darauf angesprochen betonte Acosta in seiner Medienrunde nach der Enthüllung der neuen Red Bull-GASGAS-Farben: «Diese Fragen oder dieser Druck von den Medien war immer da, seit ich in die WM gekommen bin. Ich habe in den vergangenen drei Jahren an jedem Tag meines Lebens mit dem Druck gelebt. Jetzt ist es zu etwas Normalem geworden. Ich versuche einfach nur, auf mich selbst fokussiert zu sein, und es zu genießen, wenn ich Motorradfahre oder auch in Österreich bei den Jungs der Pierer Mobility AG bin. Ich versuche, auf mich selbst konzentriert zu sein, denn in der Vergangenheit hatte ich mit diesen Dingen in den Medien ein paar schlechte Momente. Ich habe daher einfach gelernt, den Lärm auszublenden und nur auf das zu hören, was ich hören will.»

Mit gerade einmal 19 Jahren kommt Acosta in die «premier class». Reichen nur eine Saison in der Moto3-WM und zwei Moto2-Jahre aus, um für diesen Schritt bereit zu sein? «Ich weiß es im Moment noch nicht», erwiderte er betont gelassen. «Es stimmt, dass meine Karriere noch nicht so lange dauert. Ich hatte nur ein Jahr in der Moto3 und alles ist so schnell passiert. Ich hatte aber auch dieses schwierige erste Jahr in der Moto2, das mir sehr geholfen hat, um zu verstehen, wie die Weltmeisterschaft und das Fahrerlager funktionieren – und auch die Medien. Das war die Sache, die mich in diesen Momenten vielleicht etwas hart getroffen hat. Aber ja, wir werden sehen, wie ich all meine Erfahrung aus der kurzen Zeit – aber ich glaube, es sind gute Erfahrungswerte – in dieser ersten MotoGP-Saison anwenden kann.»

Gleichzeitig betonte der Spanier, der für sein junges Alter sehr reif wirkt: «Ich glaube nicht, dass sich der Pedro von 2021 im Vergleich zum Pedro von 2024 zu sehr verändert hat. Ich war damals aber noch zu sehr ein Kind für all den Stress und die ganze Aufmerksamkeit. Ich versuche noch immer offen zu sein. Für die Medien ist es aber immer einfach, einige Worte aus dem Kontext zu holen… Ich versuche aber einfach, das zu sagen, was ich sagen will, und rede nicht über das, über das ich nicht reden will.»

Für sich selbst habe sich Acosta bewusst noch kein Ziel für seine Rookie-Saison in MotoGP-WM vorgenommen, obwohl er beim Valencia-Test Ende November an seinem ersten Tag auf der RC16 mit überschaubaren 1,223 sec Rückstand auf die Bestzeit von Aprilia-Werksfahrer Maverick Viñales schon ordentlich mithielt.

«Ganz ehrlich, ich habe mir kein Ziel gesetzt. Die einzige Saison, in der ich mir Ziele aufgelastet hatte, war 2022 – und da könnt ihr ja sehen, was für ein Desaster der Start damals war», gab er auf Nachfrage von SPEEDWEEK.com zu bedenken. «Man kann auch nicht von mir erwarten, dass ich anfange über Ziele zu reden, nachdem ich erst einen Tag auf dem Motorrad verbracht habe. Es ist ziemlich verrückt, jetzt über Ziele zu reden. Wir müssen sehen, wie der Shakedown und der IRTA-Test in Malaysia laufen. Danach werden wir mit einer klaren Vorstellung zum Katar-Test kommen.»

Als Klassenneuling darf Acosta (neben den Testfahrern und den Stammfahrern von Yamaha und Honda) in Sepang bereits den Shakedown von 1. bis 3. Februar bestreiten, darauf folgen die IRTA-Tests in Malaysia (6. bis 8. Februar) und Katar (19. und 20. Februar). «Ich habe sechs Tage in Malaysia, dann zwei Tage in Katar – und dann haben wir dort ein Rennen. Aber auch das Ergebnis, das wir in Katar erreichen können, wird [wegen des vorangegangenen Tests] nicht ‚echt‘ sein im Vergleich zu anderen Strecken während der Saison.»

Zu seinem Plan für die ersten Testfahrten des Kalenderjahres in Malaysia, von wo Acosta zugeschaltet war, erklärte er: «Ich habe im Moment noch keinen Plan, aber es wird darum gehen, so viel Zeit wie möglich auf dem Motorrad zu verbringen. Ich hatte ja in Valencia im Vorjahr erst einen Tag. Es wird nicht viel darüber geredet, aber die Veränderung im Vergleich zur Moto2 ist groß. Wir werden also versuchen, die Elektronik, die Fahrweise, die Reifen und die Devices zu verstehen. Es ist auch ziemlich positiv, dass wir hier in Malaysia am Nachmittag oft Regen haben. Denn es wäre auch interessant, ein bisschen bei nassen Verhältnissen zu fahren. Wir werden versuchen, uns bestmöglich auf Katar vorzubereiten. Diese Arbeit wird uns helfen, während der Saison konkurrenzfähig zu sein, wenn wir anfangen werden, größere Schritte zu machen und diese immer schneller zu setzen.»

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