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Jorge Martín (Ducati/7.): Seltsame Vibrationen

Von Simon Patterson
Drei Ducatis und drei Aprilias schneller als er: Das schmeckt dem Vize-Weltmeister des letzten Jahres gar nicht. Doch er weiß, dass eine bessere Rundenzeit nicht an ihm gescheitert ist. Schuld war seine Ducati.

Platz 7, viertbeste Ducati: Da musste Jorge Martín kurz nachdenken, um vom letzten Pre-Season-Test etwas Positives mitzunehmen: «Mittlere 52er-Zeiten gingen sogar mit gebrauchten Reifen noch recht locker – das ist um eine Sekunde schneller als beim Rennen letztes Jahr. Das war also gut.» Zum Abschluss des Katar-Tests wollte der Vizeweltmeister noch eine Sprint-Simulation fahren, doch auch da setzte sich ein Unheil fort, das ihn in Katar immer wieder verfolgte: «Von Beginn an hatte ich seltsame Vibrationen, die von hinten kamen und sich auf das gesamte Bike übertrugen. Damit hatte ich schon den gesamten Test über zu kämpfen.» Martín ist der einzige Fahrer, der über dieses Phänomen klagte, woraus sich ableiten lässt, dass es etwas mit seinen Motorrädern zu tun haben muss und kein generelles Ducati-Problem ist. Dennoch seltsam: Auf der einen Maschine hatte Martín eher das Gefühl, dass die Reifen die Vibrationen verursachen würden, auf der zweiten hatte er das Bike selbst unter Verdacht. Pramac hat jetzt knapp zwei Wochen lang Zeit, um die Ursache zu finden, «denn in diesem Zustand wäre es sehr schwierig, um den Sieg zu kämpfen. Ich habe keine Chance, das Gas so zu öffnen, wie ich will, weil das Ding so wackelt.»

In der Vergangenheit waren Vibrationen bei Ducati höchstens mit stark gebrauchten Reifen aufgetaucht, nach 20 Runden oder mehr. Bei Martín waren sie bereits in der zweiten Runde auf der Strecke da. Wo genau der Hund begraben ist, kann er nicht sagen: «Kupplung, Schwinge, Rahmen: Das kann alles sein.» Lösung also: «Raus mit dem Zeug und fürs Rennen alles neu geben!»

Die Sache gibt dem Spanier jedenfalls zu denken: «Wenn alles passt und das Bike ruhig liegt, bin ich sauschnell. Aber in dieser Situation war ich kaum. Ich kann nur hoffen, dass mein Team die Sache bis zu FP1 hier unter Kontrolle bringt!» Definiere schauschnell bitte: «Meine 1:51,4 heute waren keine große Sache. Okay, ich habe schon gepusht, aber nicht verrückt. Es war der erste schnelle Versuch mit dem Soft-Reifen. Wenn ich gewollt hätte, wären noch ein paar schnelle Runden mit diesem Reifen möglich gewesen – möglicherweise schnellere als die 1:51,4 – trotz Vibration.»

Was er von den beiden Tests in Sepang und Katar mitnimmt: «Ich habe das Fahren nicht verlernt. Körperlich bin ich fit. Und die Ducati ist seit dem Rennen um eine volle Sekunde schneller geworden. Mit dieser Entwicklungs-Geschwindigkeit müssen die anderen Hersteller erst mal Schritt halten, geschweige denn, sie zu übertreffen! Okay, Aprilia erscheint mir stärker als im letzten Jahr, aber alles in allem sind wir sehr, sehr konkurrenzfähig.»



MotoGP-Test in Katar, Endstand (19. und 20. Februar):

1. Bagnaia, Ducati, 1:50,952 min
2. Bastianini, Ducati, + 0,120 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,308
4. Marc Márquez, Ducati, + 0,383
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,389
6. Viñales, Aprilia, + 0,435
7. Martin, Ducati, + 0,514
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,537
9. Brad Binder, KTM, + 0,631
10. Bezzecchi, Ducati, + 0,726
11. Miller, KTM, + 0,768
12. Oliveira, Aprilia, + 0,884
13. Alex Márquez, Ducati, + 0,992
14. Quartararo, Yamaha, + 1,013
15. Acosta, KTM, + 1,094
16. Rins, Yamaha, + 1,151
17. Zarco, Honda, + 1,210
18. Nakagami, Honda, + 1,432
19. Mir, Honda, + 1,505
20. Marini, Honda, + 1,725
21. Augusto Fernández, KTM, + 1,818
22. Crutchlow, Yamaha, + 2,060
23. Pirro, Ducati, + 2,703
24. Savadori, Aprilia, + 10,448

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