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Luca Marini (Honda): «Pecco pusht für mehr Geld»

Von Nora Lantschner
Für seinen beträchtlichen Rückstand auf die Katar-Bestzeit von Francesco «Pecco» Bagnaia nannte Luca Marini einen nicht ganz ernst gemeinten Grund. Der Honda-Neuzugang hatte aber auch eine technische Analyse parat.

Eines ist sicher: Seine gute Laune lässt sich Luca Marini nicht vermiesen, auch wenn sein Kumpel Pecco Bagnaia beim Katar-Test in 1:50,952 min eine neue Richtmarke hinknallte und damit deutlich unter Lucas All-Time-Lap-Record aus dem vergangenen November blieb, einer 1:51,762 min – gefahren noch auf der Desmosedici GP22 in VR46-Farben. Auf der RC213V kam der Repsol-Honda-Neuzugang nicht über eine 1:52,677 min hinaus.

«Ich glaube, Pecco pusht, um in den Vertragsverhandlungen mit Ducati mehr Macht zu haben, er will mehr Geld und zeigt seine Stärke», scherzte «Maro», als er auf die Fabelzeit von Bagnaia und seine 1,725 sec Rückstand auf den Ducati-Star und zweifachen MotoGP-Weltmeister angesprochen wurde.

Die Analyse seines letzten Wintertesttages fiel deutlich nüchterner aus: «Wir haben etwas Großes am Motorrad ausprobiert, das nicht gut war. Deshalb haben wir zu Beginn viel Zeit verloren und es wurde dann ein bisschen knapp mit dem Programm. Ich glaube aber, dass wir alles ausprobiert haben, was wir testen mussten. Wir haben viele Dinge verstanden, wir verfügen über viele Daten und können den Grand Prix nun bestmöglich vorbereiten. Es sieht so aus, als wären wir noch weit weg, das Gefühl auf dem Motorrad hat sich aber verbessert», versicherte der 26-jährige Italiener. «Ich bin daher einerseits zufrieden, aber klar, der Rückstand ist enorm groß. Wir können die Soft-Reifen nicht gut nutzen.»

«Auf der Bremse sind wir nicht so stark, besonders mit dem frischen Soft-Hinterreifen können wir das Hinterrad nicht nutzen, um das Motorrad abzubremsen. Ducati macht das hingegen sehr stark und gewinnt dadurch viel. Wir müssen auf eine andere Weise fahren, um zu versuchen, auf eine schnelle Rundenzeit zu kommen. Ich passe mich an, ich verbessere mich. Ich bin am Dienstag viel mehr im Honda-Stil gefahren als noch am Montag. Am Freitag beim Grand Prix werde ich weiter daran arbeiten», ergänzte Marini.

Marini bat Honda für den Katar-Test um eine Konfiguration mit mehr Downforce, um mehr Hinterrad-Grip zu finden. «Es geht immer darum, den Hinterreifen besser nutzen zu können. Im Kurveneingang, in der Kurvenmitte und im Ausgang – wir müssen uns auf diesen Aspekt konzentrieren, weil uns in diesem Bereich am meisten fehlt. Mit Sicherheit gibt es auch in einigen anderen Bereichen noch Lücken, aber der Grip ist das, was uns davon abhält, besonders mit dem Soft-Hinterreifen schnell zu sein, aber auch auf gebrauchten Reifen in Hinblick auf die Pace. Diesen Aspekt müssen wir also verbessern.»

Entsprach Marinis erste Vorsaison als Honda-Werksfahrer seinen Erwartungen? «Was unsere Performance angeht schon, ja, aber ich hatte keine so große Verbesserung der anderen erwartet», räumte er ein. «Die Rundenzeiten, die sie in Doha und Sepang gefahren sind, sind unglaublich. Ich glaube, unsere Rundenzeit ist recht normal. Wir befinden uns in einem Moment, in dem wir weit weg angefangen haben. Wir müssen geduldig sein, wir werden herankommen.»

MotoGP-Test in Katar, Endstand (19. und 20. Februar):

1. Bagnaia, Ducati, 1:50,952 min
2. Bastianini, Ducati, + 0,120 sec
3. Aleix Espargaró, Aprilia, + 0,308
4. Marc Márquez, Ducati, + 0,383
5. Raúl Fernández, Aprilia, + 0,389
6. Viñales, Aprilia, + 0,435
7. Martin, Ducati, + 0,514
8. Di Giannantonio, Ducati, + 0,537
9. Brad Binder, KTM, + 0,631
10. Bezzecchi, Ducati, + 0,726
11. Miller, KTM, + 0,768
12. Oliveira, Aprilia, + 0,884
13. Alex Márquez, Ducati, + 0,992
14. Quartararo, Yamaha, + 1,013
15. Acosta, KTM, + 1,094
16. Rins, Yamaha, + 1,151
17. Zarco, Honda, + 1,210
18. Nakagami, Honda, + 1,432
19. Mir, Honda, + 1,505
20. Marini, Honda, + 1,725
21. Augusto Fernández, KTM, + 1,818
22. Crutchlow, Yamaha, + 2,060
23. Pirro, Ducati, + 2,703
24. Savadori, Aprilia, + 10,448

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