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Portimão vor einem Jahr: Zirkus Marc Márquez

Von Thomas Kuttruf
Vor genau einem Jahr fieberte die MotoGP-Community gleichfalls dem Grand Prix von Portugal entgegen. 2023 war die Veranstaltung in Portimaó der Auftakt einer besonders spektakulären Saison. Ein Blick über die Schulter.

Es war ein verrückter Saisonstart. Erstmals überhaupt wurde der MotoGP-Ball in Portugal ins Spielfeld geworfen. Bei den Wintertests 2022/23 hatte es keine gewaltigen Überraschungen gegeben. Ducati ging mit Selbstbewusstsein an die Algarve. Mindestens vier der acht Ducatis wurden als siegfähig eingestuft. Vor allem der ins Werksteam berufene Enea Bastianini galt für nicht wenige als Geheimfavorit.

Mit dem Italiener nahm das Portugal-Schicksal seinen Lauf. Denn Bastianini nahm am ersten GP erst gar nicht teil. Nach starkem Training (Startplatz 6) flog der kleine Italiener im ersten MotoGP-Sprint der Geschichte so brutal von der Ducati, dass er mit zertrümmertem Schulterblatt auf die Ersatzbank geschickt wurde. In Wahrheit war bereits hier der erste Titel-Mitfavorit für Pecco Bagnaia aus dem Weg, denn «La Bestia » benötigte eine halbe Saison, um zu alter Stärke zurückzufinden.

Bemerkenswert auch Marc Márquez. In Portugal gab der Repsol-Honda Meister dem Feld eine erste nervige Lektion des in der MotoGP erstmals aufgeführten Schauspiels «Der Schattenmann – oder wie sich MM93 zur Pole-Position ziehen lässt». Mit Erfolg. Startplatz Eins. Und auch der Premieren-Sprint lief für Marc einwandfrei. Über die kurze Distanz konnte er die RC213V mit Glück auf den dritten Platz bringen. Interessant: Der spätere Sprintkönig Jorge Martin musste sich beim Auftakt noch hinter Weltmeister Bagnaia einreihen. Die Nummer «1» legte aus jeder Perspektive einen Traumstart hin. Erste Startreihe und volle Punktzahl, denn auch am Sonntag gelang es Pecco sich aus allen Gefechten herauszuhalten und das Auftaktmatch so von der Spitze aus zu moderieren.

Im Rückblick ließe sich leicht sagen: Bereits beim Auftakt wurde der Grundstein zur Titelverteidigung gelegt. Denn Jorge Martin, der den Champ schließlich bis zum Saisonfinale bei Laune halten sollte, verbuddelte seine GP23-Ducati auf Platz 11 liegend im spitzen Kies von Portimaó. Nach Runde eins 2023 betrug der Abstand im WM-Klassement zwischen den Lenovo und Pramac-Fahrern 28 Punkte.

Die große Zirkusnummer des «Gran Prémio Tissot de Portugal» lieferte aber Marc Márquez. In seiner berühmt-berüchtigten extra aggressiven Art schmetterte der vom Sprint beflügelte Noch-Honda Reiter ins Heck von Miguel Oliveira. Das Aus des Superhelden beim Heim-GP wurde mit Pfeifkonzerten und emotional aufgeladenen Flüchen begleitet.

Hinter Bagnaia duellierten sich lange Vinalés und Bezecchi, mit dem besseren Ausgang für den Spanier. Lange Zeit sah es so aus, dass Brad Binder Platz vier sicher würde. Der Südafrikaner hatte aber Finale keine Chance gegen Johann Zarco und Alex Márquez, beide auf Ducati. Platz sechs und sieben, das bedeutet für das Red Bull KTM mit Binder und Miller dennoch auch 2023 ein starkes Debüt als Team.

Als Achter, mit nur 8 Sekunden Rückstand auf den Sieger, machte sich auch Yamaha-Ass Fabio Quartararo hier noch berechtigte Chancen auf eine gute Saison. Komplettiert wurden die Top 10 beim Kick-off an der Algarve von Aleix Espargaró und Alex Rins. Beim ersten vollen GP des Jahres 2023 sahen nur 14 Piloten die Zielflagge.

Hätte Hätte MotoGP-Kette – die Rückschau für sich alleine betrachtet war bereits eine denkwürdige Veranstaltung. Eines von 21 spannenden Puzzlestücken. Exakt 365 Tage später, am kommenden Sonntag, wird es trotz Runde zwei, soviel ist sicher, nicht weniger heiß zugehen.

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