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Bezzecchi über Sturzserie: Aufgeben keine Option!

Von Bernhard M. Höhne
Marco Bezzecchis Start in das MotoGP-Wochenende am Sachsenring verlief im wahrsten Sinne holprig. Er stürzte einmal mehr und ließ sich im Anschluss ausführlich über seine Reifenprobleme aus.

Ein zwölfter Platz im ersten freien Training, der neunzehnte Platz im Zeittraining am Freitag am Sachsenring: Das Wochenende des Grand Prix von Deutschland hätte für Marco Bezzecchi. allein beim Blick auf diese Zahlen schon besser anfangen können. Weitaus schlimmer war jedoch ein Sturz im Zeittraining. Wieder flog der VR46-Pilot ab als ihm bei hohem Tempo der Michelin-Vorderreifen wegrutschte.

Wieder, denn bereits in den letzten Monaten stürzte der Italiener mehrmals auf die gleiche Weise. Angesprochen darauf, ob die Wetterbedingungen eine Rolle gespielt haben könnten – immerhin wurde in Sturzkurve 11 zwischenzeitlich starker Wind gemessen – verneinte der zukünftige Aprilia-Pilot: «Nein, denn die Bedingungen waren für alle gleich. Es war zwar schwierig, aber es war nicht die Kernursache.»

Das Hauptproblem sei stattdessen bei jedem Event das Gleiche: «Wenn ich beim einlenken die Bremse betätige, spüre ich nicht, wie sich das Motorrad verhält. In der Folge habe ich Probleme die Ideallinie zu treffen. So fällt es mir schwer zum richtigen Zeitpunkt die Bremse zu lösen, also muss ich mitten in der Kurve verlangsamen. Ich kann zwar extrem spät bremsen – aber ich kann das Motorrad dann einfach nicht einlenken.»

Dies mache es schwer Vertrauen aufzubauen. «Immer wenn ich Sicherheit bekomme, stürze ich. Wenn ich aggressiver fahre, stürze ich auch. Ich mühe mich etwas ab, aber ich gebe nicht auf!»

Angesprochen auf Beobachtungen von Pecco Bagnaia, dass der Hinterreifen in Kurve 11 so viel Haftung habe, dass er das Motorrad geradeaus aus der Kurve schiebe, antwortete der Fahrer aus Rimini, dass dies bei weitem nicht nur für Kurve 11 am Sachsenring gelte: «Ich habe dieses Gefühl auch, aber ich habe es in jeder Kurve auf jeder Strecke. Für mich ist der aktuelle Hinterreifen eigentlich sehr gut, aber er hilft mir nie. Ich will ihn nicht.»

Die Eigenheiten wären so signifikant, dass sie Folgeprobleme nach sich zögen: «Ich kämpfe so sehr mit dem Hinterreifen, dass ich im Zuge dessen in jeder Session auch den Vorderreifen zerstöre. Der Reifen leistet sehr viel, aber für mich ist es sehr schwierig die ganze Haftung auch wirklich zu nutzen.»

Angesprochen auf die Änderungen im Vergleich zu den Pneus der letzten Saison und ob ihm diese auch heute noch zugute kämen, hatte Bezzecchi eine eindeutige Meinung: «Für mich waren sie viel besser. Das aktuelle Motorrad bietet auch viel mehr Haftung, das habe ich bei den Testfahrten in Valencia schon gemerkt. Aber mit dem neuen Motorrad auf den alten Reifen war ich bei den Testfahrten Dritter. Meine Probleme haben erst mit den neuen Reifen bei den Testfahrten in Malaysia angefangen.»

Die Lösungssuche gestalte sich schwierig: «Wir tun uns schwer eine Lösung zu finden und ich versuche ruhiger zu fahren. Ich probiere weniger Einstellungen am Motorrad zu verändern, um eine verlässlichere Basis zu haben. Meine Referenz sind die Einstellungen, die wir im Rennen in Jerez verwendet haben. In Jerez hatte ich weniger Probleme.»

Gänzlich problemlos sei dieses Jahr jedoch noch kein einziges Mal gewesen: «Mal habe ich mehr, mal habe ich weniger Probleme. Aber Probleme habe ich immer!», so «Bez».

Derzeit würde dies auch sein Selbstvertrauen beeinträchtigen. «Ich bin immer positiv, ich bin immer motiviert. Aber wenn du bei jeder Kleinigkeit stürzt, dann ist das hart.»

Was jetzt helfe wisse er nicht. Man müsse einfach weiterarbeiten – Aufgeben keine Option.
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