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Inge Arends avanciert in Zschorlau zum Star

Von Thorsten Horn
Inge Arends gibt in Tschorlau Autogramme

Inge Arends gibt in Tschorlau Autogramme

Nicht zuletzt aufgrund ihrer 25-jährigen Tätigkeit als Stewardess hat man Inge Arends nur selten wieder in Rennsportkreisen gesehen. Das Zschorlauer Dreieckrennen war nun wieder eine solche Gelegenheit.

Mit dem 15-fachen (Rekord-)Weltmeister Giacomo Agostini, Carlo Ubbiali, Phil Read, Jim Redman, Pier Paolo Bianchi, Freddie Spencer, Luigi Taveri, Dieter Braun, Jan de Vries, Carlos Lavado, Dirk Raudies, Steve Baker sowie den Seitenwagen-Piloten Rolf Steinhausen und Werner Schwärzel konnten schon sage und schreibe 14 Weltmeister bei der in Insiderkreisen hochgeschätzten Klassik-Veranstaltung Zschorlauer Dreieckrennen (bei Aue) begrüßt werden. In diesem Jahr war unter anderem Inge Arends als Ehrengast mit vor der Partie.

Die erste ziemlich erfolgreiche Rennfahrerin von Anfang der 1980er-Jahre konnte zwar selbst auf Grund technischer Probleme mit dem Kühler an ihrem einstigen 80-ccm-Bike nicht fahren, ließ es sich aber nicht nehmen, immer wieder ihr Renndress von früher anzuziehen und für Fans und Fotografen zu posieren. Auch ihre Autogramme waren sehr gefragt.

Überwältigt vom Fan-Ansturm auf sie, meinte sie gegenüber SPEEDWEEK.com gegen Ende der Veranstaltung: «Es hat mir in Zschorlau super gut gefallen. Das war nach Brno 1983, wo Tausende Fans aus dem Osten da waren und sich extrem für mich interessiert haben, die beste Veranstaltung jemals in meinem Leben. Das war das Größte, was ich je erlebt habe. Ich habe noch nie so viele Autogramme geschrieben wie hier. Ich habe hier so viele herzensfreundliche Menschen getroffen, Fans pur.»

Und weiter: «Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich von Zschorlau nie zuvor gehört hatte und hätte nie gedacht, was hier für ein großer Zuspruch ist. Ich habe Rainer Pommer (Vorsitzender des 1. Auer MSC und Organisationchef, Anm. d. A.) im Januar bei der Beerdigung von Franz Rau getroffen. So kam das überhaupt erst zustande. Franz Rau möchte ich bei dieser Gelegenheit unbedingt erwähnen, denn er hat mein Motorrad von damals wieder aufbauen lassen. Leider ist er verstorben. Das Motorrad gehört jetzt seinem Sohn Johannes und es ist mir eine Ehre, dass er es mir für dieses Wochenende geliehen hat.»

Zuvor war Inge Arends 2019 beim Mai-Pokal-Rennen der Moto Trophy in Hockenheim sogar im Sattel und wäre nun in Zschorlau ebenfalls gern gefahren, «… wozu ich allerdings sagen muss, dass ich lieber größere Bikes fahren würde, wie ich es immer wollte. Die Lust darauf ist durch Zschorlau auf jeden Fall wieder gestiegen. Allerdings kommen wir in ein gewisses Alter, da braucht man eine Maschine die zuverlässig und im besten Fall unter deinen Fittichen ist.»

Angesprochen auf ihr EM-Rennen in Brno 1983, welches Hubert Abold auf Zündapp gewann und bei dem sie auf ihrer Schuster RS gute Siebte wurde, strahlt Inge Arends noch heute. «Da waren wohl 250.000 Fans, der Großteil aus dem Osten. Leider kamen nicht sehr viele ins Fahrerlager, aber für die, die drin waren, habe ich mir die Finger wund geschrieben. Da kam ich mir vor wie die Schwester von Toni Mang. In Assen war das beim WM-Lauf auch so, da war auch ein riesen Hype um mich.»

In Deutschland hatte sie für ihren Geschmack vergleichsweise wenig Medienpräsenz und Wertschätzung. «Das hängt natürlich auch vom Material ab und wie weit man vorn ist. An mir lag es wenig, der Biss war da. Mir hat tatsächlich Leistung gefehlt, um zu zeigen, was geht. Der Stefan Dörflinger hat ja damals im Fernseh-Interview gesagt: ,Die Kleine fährt wie eine Verrückte, aber sie hat zu wenig PS.‘ Dabei war ich 1984 im gleichen Team Krauser (Ex-Zündapp), aber das ist eine andere Geschichte», erklärt sie dazu.

Dennoch verweist sie darauf, dass damals nicht genügend Top-Material im Team vorhanden war und sie sich mit B-Material begnügen bzw. als Testerin für neue Teile herhalten musste. «Der Rittberger hatte ja nur zwei Hände und einen Kopf. Da hatte der Dörflinger und die WM natürlich Vorrang. Dann kam die Europa- und Deutsche Meisterschaft mit Abold – ebenso verständlich. Wenn dann noch Zeit war, aber da war keine …»

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