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Johann Zarco (Honda): Vielleicht ist das Wunschdenken

Von Philippe Soutter
Johann Zarco

Johann Zarco

Silverstone war ein gutes Wochenende, analysierte Johann Zarco. Das Ziel Top-Ten sei der nächste Schritt, um Honda aus dem Tal der Tränen langsam wieder in Richtung MotoGP-Spitze heranzuführen.

Johann Zarco (34) kristallisiert sich immer deutlicher als Speerspitze der MotoGP-Bemühungen des größten Motorradherstellers Honda heraus. «Das Silverstone-Wochenende war verglichen mit den Rennen zuvor deutlich besser», befand der Südfranzose nach seinem Rennen. «Vielleicht ist es Wunschdenken. Aber bis im September wollen wir in den Top-Ten sein. Und das war der nächste Schritt, was mein Vertrauen in unsere Sache deutlich stärkt.»

«Wenn mir in der Startphase nicht ein Fehler passiert wäre, hätte ich in der Gruppe um Rang 10 mithalten können. Das Missgeschick ärgert mich, aber ich kann unsere Leistung mit etwas Distanz gut analysieren», zeigte sich der Moto2-Weltmeister von 2015 und 2016 zufrieden. «Als Morbidelli nach seinen Long-Lap-Strafen zu uns aufschloss, versuchte ich ihm zu folgen. Ich hätte seinen Besuch bei Marini und mir deutlich früher erwartet. Aber diesen Versuch musste ich abbrechen, das war doch etwas zu hart.»

Dass Zarco mit seinem verhaltenen Optimismus, was die Verbesserung an der RC213V betrifft, nicht ganz falsch liegt, zeigt sich in der unmittelbaren Gesellschaft seiner Gegnerschaft während des Rennens und im Schlussklassement. Einerseits verlor er gegen Yamaha-Crack Fabio Quartararo weniger als drei Sekunden. Andererseits sogar noch weniger gegenüber den unmittelbar vor ihm klassierten Werksfahrern Jack Miller (KTM) und Maverick Vinales (Aprilia).

«Als ich zu diesen beiden aufschloss, bemerkte ich, dass beide massive Probleme mit ihren Reifen hatten. Ich habe dann vor allem in der Schlussrunde nochmals mächtig gepusht und konnte sie zwar ein-, aber leider nicht mehr überholen», kommentierte der 271-fache GP-Teilnehmer das Rennende. «Ich will aber auch immer die paar WM-Punkte ins Ziel bringen, die für uns momentan realistisch sind.»

Reifenprobleme hatte der LCR-Castrol-Honda-Fahrer nicht. «Wir bewegen uns in Sachen Speed aber auch nicht in einem Bereich, wo wir die Reifen dermaßen belasten», sagte Zarco zu diesem bei jedem anderen Hersteller brisanten Thema, ohne jeden Sarkasmus.

Zarco kam als 14. und mit 37,278 sec Rückstand auf Sieger Enea Bastianini (Ducati Lenovo) ins Ziel. In der Gesamtwertung liegt er mit 14 Punkten auf Platz 18.

Ergebnisse MotoGP Silverstone, GP-Rennen (4. August):

1. Enea Bastianini (I), Ducati, 20 Runden in 39:49,929 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,931 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +5,866
4. Marc Márquez (E), Ducati +6,906
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +7,736
6. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +9,514
7. Alex Márquez (E), Ducati, +9,741
8. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +14,016
9. Pedro Acosta (E), KTM, +16,386
10. Franco Morbidelli (I), Ducati , +23,609
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +24,202
12. Jack Miller (AUS), KTM, +25,767
13. Maverick Viñales (E), Aprilia, +26,751
14. Johann Zarco (F), Honda, +26,953
15. Takaaki Nakagami (J), Honda, +37,278
16 Augusto Fernandez (E), KTM, +37,605
17. Luca Marini (I), Honda, +47,507
18. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +59,139
- Raúl Fernández (E), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Miguel Oliveira (P), Aprilia, 1. Runde nicht beendet
– Brad Binder (ZA), KTM, 1. Runde nicht beendet
– Joan Mir (E), Honda, Aufgabe nach 12 Runden

Ergebnisse MotoGP Silverstone, Sprint (3. August):

1. Enea Bastianini (I), Ducati, 10 Runden in 19:49,929 min
2. Jorge Martín (E), Ducati, +1,094 sec
3. Aleix Espargaró (E), Aprilia, +2,023
4. Brad Binder (ZA), KTM, +8,644
5. Pedro Acosta (E), KTM, +8,777
6. Alex Márquez (E), Ducati, +9,043
7. Jack Miller (AUS), KTM, +11,504
8. Maverick Viñales (E), Aprilia, +11,689
9. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +11,828
10. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +13,328
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +15,373
12. Raúl Fernández (E), Aprilia, +18,234
13. Augusto Fernandez (E), KTM, +18,326
14. Johann Zarco (F), Honda, +18,492
15. Luca Marini (I), Honda, +19,050
16. Joan Mir (E), Honda, +19,674
17. Takaaki Nakagami (J), Honda, +29,302
18. Remy Gardner (AUS), Yamaha, +31,070
– Marc Márquez (E), Ducati, 1 Runde zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 6 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Ducati, 1. Runde nicht beendet
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 1. Runde nicht beendet

WM-Stand nach 20 von 40 Rennen:

1. Martin 241 Punkte. 2. Bagnaia 238. 3. Bastianini 192. 4. Marc Marquez 179. 5. Vinales 130. 6. Acosta 122. 7. Binder 114. 8. Di Giannantonio 104. 9. Aleix Espargaro 99. 10. Alex Marquez 92. 11. Bezzecchi 61.12. Morbidelli 61. 13. Oliveira 51. 14. Quartararo 49. 15. Raul Fernandez 46. 16. Miller 38. 17. Augusto Fernandez 15. 18. Zarco 14. 19. Mir 13. 20. Nakagami 10. 21. Rins 8. 22. Pedrosa 7. 23. Marini 1

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 352 Punkte. 2. Aprilia 192. 3. KTM 178. 4. Yamaha 53. 5. Honda 25.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 430 Punkte. 2. Prima Pramac Racing 302. 3. Gresini Racing MotoGP 271. 4. Aprilia Racing 229. 5. Pertamina Enduro VR46 Racing Team 165. 5. Red Bull KTM Factory Racing 156. 7. Red Bull GASGAS Tech3 137. 8. Trackhouse Racing 97. 9. Monster Energy Yamaha MotoGP 57. 10. LCR Honda 24. 11. Repsol Honda 14.

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