Seit der Ankunft im Inselparadies Indonesien wechselten die 22 MotoGP-Piloten zwischen Fan-Event und kalter Dusche. Am Freitagmorgen ging es dann im tropischen Klima erstmals auf den exakt 4,3 Kilometer langen International Mandalika Circuit. Die MotoGP macht zum dritten Mal Station auf der 2021 in Betrieb genommenen Rennstrecke. Beim ersten Misano-Event hatten beide Honda-Werksfahrer den GP auslassen müssen, beim zweiten Kräftemessen hatte Yamaha-Pilot Alex Rins krankheitsbedingt gefehlt. Zum ersten freien Training am Freitagmorgen, Ortszeit 10.45 Uhr, gingen alle Stammpiloten auf den Kurs. Einen schnellen ersten Screenshot nahmen die Japaner im Fahrerlager von den Zeitmonitoren. Nach den ersten drei gezeiteten Runden lagen hinter GASGAS-Tech3-Star Pedro Acosta drei Honda mit Mir, Nakagami und Zarco sowie eine Yamaha mit Fabio Quartararo auf den Rängen 2-5. Doch im näheren Kontakt mit der direkt an der Küste gelegenen Rennbahn, stellte sich an der Spitze bald ein vertrautes Bild ein. Mit einer 1:31,9 gelang Jorge Martin für Pramac-Ducati eine erste relevante Bestzeit. Mit Fabio Di Giannantonio, Marco Bezzecchi, Enea Bastianini und Marc Marquez folgten weitere Ducati-Größen. Mit 1,3 Sekunden Rückstand beendete Pecco Bagnaia die erste sportliche Viertelstunde auf Position 17, direkt vor den beiden KTM-Stammpiloten Binder und Miller. Noch vor der Halbzeit der 45-Minuten Sitzung meldete sich auch der zuletzt immer konkurrenzfähigere Fabio Quartararo zu Wort. Der Franzose kam ebenfalls unter die Marke und 1:32 min und sprengte als Zweiter ein Ducati-Quintett. Aprilia-Pilot Maverick Vinales folgte "El Diablo" umgehend auf Zwischenrang 3. Mit einer 1:30,838 hatte Pramac-Ass Nr. 2 Franco Morbidelli zwischenzeitlich Spitze übernommen. Gut klar mit der zu Beginn noch mit wenig haftendem Gummi belegten Piste kam auch Luca Marini. Der Italiener, 2023 mit der Ducati auf der Pole-Position in Mandalika, hielt sich nach der Hälfte des freien Trainings auf Position 11. Noch besser machte es LCR-Kollege Taka Nakagami mit der Honda RC213V mit Platz 7. Nur eine Runde später übernahm der Japaner gar kurzfristzig die Spitze. Dass mit Honda wieder zu rechnen sein wird, zeigte dann auch Teamkollege Johann Zarco. Seine Zeit von 1:31,456 bedeutete die neue Bestmarke. In der Endphase des FP1 nahm auch der Weltmeister Fahrt auf. Pecco Bagnaia verbesserte sich auf die sechste Position. Im Endspurt des freien Trainings stürmten dann wieder die beiden Pramac-Racer an die Spitze. Zwischen dem Schnellsten Franco Morbidelli und Jorge Martin setzte sich in der letzten Runde aber noch Maverick Vinales. Auch Pedro Acosta legte als Vierter im Finale nochmals nach. Die große Überraschung bleibt Johann Zarco mit Position 5. Dahinter – Marc Marquez, der in Mandalika noch nie WM-Punkte einfahren konnte. Zur Freude der Pertamina-VR46-Basis schnappte sich Marco Bezzecchi die siebte Position. Luca Marini, der sich ebenfalls noch steigern konnte und Fabio Di Giannantonio komplettierten die Top-10. Pecco Bagnaia beendet das FP1 als 14. mit einem Rückstand von 1,1 sec. KTM-Ass Brad Binder, lange Letzter der Sitzung, setzte sich im letzten Versuch direkt vor der #1 auf 13. Während des Trainings war trotz der noch frischen Strecke nur ein Crash zu beklagen. Miguel Oliveira flog in Kurve 4 per Highsider von der Trackhouse-Aprilia. Der Portugiese wurde für einen Check ins Medical Center gebracht. Dass sich die Mandalika-Strecke noch nicht in Bestform befand, bestätigten die Rundenzeiten. Die Spitze blieb knapp eine Sekunde über dem bestehenden Streckenrekord von Luca Marini. Wie gewohnt ging es dabei eng zu – auch Miguel Oliveira, der durch den Crash nicht mehr der Sitzung teilnehmen konnte, verlor als Letzter weniger als zwei Sekunden auf die Bestmarke. Ergebnisse MotoGP Mandalika, FP1 (27. September): 1. Franco Morbidelli (I), Ducati, 1:30,689 min 2. Maverick Vinales (E), Aprilia, +0,221 sec 3. Jorge Martin (E), Ducati, +0,529 4. Pedro Acosta (E), KTM, +0,582 5. Johann Zarco (F), Honda, +0,767 6. Marc Marquez (E), Ducati, +0,815 7. Marco Bezzecchi (I), Ducati, +0,829 8. Enea Bastianini (I) Ducati, +0,940 9. Luca Marini (I), Honda, +1,014 10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati ,+1,037 11. Takaaki Nakagami (J), Honda,+1,078 12. Alex Marquez (E), Ducati, +1,087 13. Brad Binder (ZA), KTM, +1,095 14. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +1,105 15. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +1,168 16. Alex Rins (E), Yamaha, +1,317 17. Jack Miller (AUS) KTM, +1,337 18. Joan Mir (E), Honda, +1,338 19. Aleix Espargaro (E), Aprilia, +1,505 20. Raul Fernandez (E), Aprilia, +1,565 21. Augusto Fernandez (E), KTM, +1,784 22. Miguel Oliveira (P), Aprilia, +1,953