Motocross: Trauer nach tödlichem Unfall

Trackhouse-Pilot Fernandez: «Ich bin kein Kind mehr!»

Von Thomas Kuttruf
Gedanklicher Neustarter: Raul Fernandez

Gedanklicher Neustarter: Raul Fernandez

Nicht nur die Spitze der MotoGP feiert in Katar nach den jüngsten Resultaten einen Neustart. Auch für Trackhouse-Aprilia-Pilot Fernandez ist der Wüsten-GP ein zweiter Anfang. Der Spanier geht hart mit sich ins Gericht.

Raul Fernandez ging mit voller Rückendeckung, bester Laune und einer strikten Vorbereitung in seine zweite Saison mit Trackhouse – und bereits dritte MotoGP-Kampagne mit Aprilia. Ausgerüstet mit einem Vertrag bis Ende 2026 und mit mehr Unterstützung durch die Rennabteilung aus Noale standen die Vorzeichen auf Fortschritt.

Dass der Saisonverlauf bislang nichts Erfreuliches, sondern nur eine Verletzung mitsamt Operation und beschiedene fünf WM-Punkte für Rang 18 in der Tabelle zu bieten hatte, war doch eine Negativüberraschung – erst recht, weil Rookie Ogura schon beim ersten WM-Event in Thailand die Leistungsfähigkeit des Renngerätes bewiesen hatte.

Im Fahrerlager des Losail-Circuits tauchte der Madrilene dennoch mit einem Grinsen auf. Mit ruhiger Stimme erklärte Fernandez geradeheraus: «Es klingt wie eine normale Phrase, wenn ich sage, ich freue mich auf das Event und dass ich zuversichtlich bin. Aber es ist eine andere Situation. Ich habe mich sehr genau damit beschäftigt, was alles in den letzten Runden nicht funktioniert hat, und ich sehe hier ganz klar die Ursache bei mir selbst.»

Fernandez setzte das Eingeständnis fort: «Ich habe sehr viele Fehler, ganz besonders beim letzten Event in den USA gemacht.» So etwas wie Crash in der ersten Runde der Quali, das darf einfach nicht passieren. Dazu kamen weitere Fehler, die können einem als Moto3-Einsteiger immer passieren – dürfen aber in der MotoGP nicht passieren. Ich bin kein Kind mehr. Als MotoGP-Profi kann man sich sowas nicht erlauben. Die Erkenntnis, immer noch nicht alles richtig zu machen, hat mir auch das Lachen unter dem Helm genommen. Und wenn das nicht da ist, gibt es auch keine gute Arbeit – und damit Resultate.»

Fernandez selbstkritisch: «Ich denke, ein Fehler war auch das viele Nachdenken. Und ich habe das jetzt für mich geklärt, akzeptiert und abgehakt. Ich habe das Gefühl, ich bin in dieser Hinsicht frei und voll konzentriert auf den Job. Wenn ich daran denke, auf die Strecke zu gehen, dich auch noch sehr mag, dann kann ich jetzt schon lachen.»

Auch die Rückkehr von Markenkollege Jorge Martin kommentierte Fernandez, der wie der Weltmeister aus Madrid kommt: «Jorge selbst soll es genießen – ich denke, er hat hier eigentlich keinen Druck. Als Fahrer ist es dennoch sehr schwierig. Er wird etwas Zeit brauchen.»

Zwar findet das vierte MotoGP-Event der Saison mit dem Weltmeister statt, aber immer noch nicht in Stammbesetzung. Denn der verletzte Pramac-Athlet Miguel Oliveira muss auch in Katar durch Yamaha-Tester Augusto Fernandez vertreten werden.

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