Exklusiv: Yamaha über Toprak in der MotoGP

Bezzecchi (14.): «Wir dürfen nicht aufgeben!»

Von Sebastian Fränzschky
Marco Bezzecchi war sich bei der Reifenwahl unsicher

Marco Bezzecchi war sich bei der Reifenwahl unsicher

Aprilia-Werkspilot Marco Bezzecchi erlebte beim MotoGP-Rennen in Le Mans einen enttäuschenden Grand Prix: Bei der Reifenwahl lag der Italiener daneben, ein Sturz mit Slicks ruinierte den Sonntag in Frankreich endgültig.

Die Reise nach Frankreich hat sich für Marco Bezzecchi nicht gelohnt. Der Aprilia-Werkspilot spielte im Grand Prix von Frankreich nur eine Nebenrolle. Eine falsche Reifenwahl und ein Sturz warfen Bezzecchi weit zurück. Schlussendlich wurde der Italiener als 14. mit mehr als einer Runde Rückstand gewertet.

Dabei fing das Wochenende vielversprechend an. Im Qualifying stellte Bezzecchi Startplatz 7 sicher. Im Sprintrennen ging «Bez» als 17. leer aus. Am Sonntag hatte sich der ehemalige Ducati-Pilot dann eine klare Strategie zurechtgelegt, um die kniffligen Bedingungen zu meistern.

«Ich orientierte mich an Jack Miller, der in der Regel eine gute Wahl trifft», berichtete Bezzecchi und begründete: «Es war das erste Mal, dass ich mit der Aprilia bei derartigen Bedingungen fuhr. Deshalb fehlte mir das Selbstvertrauen, um eine Entscheidung zu treffen.»

«Normalerweise wähle ich Slicks, auch wenn der Kurs noch nicht richtig trocken ist. Doch weil es mein erstes Mal war, schaute ich, was Jack macht. Jack blieb auf Regenreifen. Deshalb blieb auch ich auf Regenreifen. Doch der Kurs trocknete schnell ab. Deshalb wechselte ich zu den Slicks», schilderte Bezzecchi.

«Als ich zum Wechsel an die Box kam, setzte erneut Regen ein. Ich versuchte, es auszuhalten, weil meine Rundenzeiten nicht schlecht waren. Vielleicht blieb ich eine Runde zu lange draußen», grübelte der Aprilia-Pilot.

Doch mit Trockenreifen war es nach wenigen Runden zu riskant. «Ich stürzte mit den Slicks. Zum Glück gelang es mir, das Motorrad am Laufen zu halten. Ich stieg erneut auf die Maschine und fuhr in die Box, um zum Regenmotorrad zu wechseln. Es war schwierig», so Bezzecchi.

Le Mans war für Bezzecchi die erste richtige Gelegenheit, um die Aprilia RS-GP bei nassen Bedingungen kennenzulernen, weil es im verregneten Austin-Training Probleme gab, die wichtige Trainingszeit kosteten. Wie zufrieden ist Bezzecchi mit dem Fahrverhalten der 2025er-Aprilia bei Regen?

«Das Motorrad funktionierte im Nassen gut, ähnlich wie im Trockenen. Wir haben kleine Probleme, aber die Basis stimmt», urteilte der Aprilia-Neuzugang. «Wir müssen aber besser verstehen, was mit dem Medium-Regenreifen passierte, als der Regen zunahm. Ich verlor komplett den Grip am Hinterrad – sowohl am Kurveneingang als auch beim Beschleunigen. Das müssen wir noch genauer analysieren.»

«Aber ich kann mich nicht über das Motorrad beschweren. Natürlich ist es unterm Strich frustrierend. Aber wir müssen einfach besser arbeiten und dürfen nicht aufgeben», appellierte der Italiener, der in Le Mans nur magere zwei WM-Punkte sammelte und als WM-Zwölfter nach Silverstone reist.

Ergebnisse MotoGP Le Mans, Rennen (11. Mai):

1. Johann Zarco (F), Honda, 26 Runden in 45:47,541 min
2. Marc Márquez (E), Ducati, +19,907 sec
3. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +26,532
4. Pedro Acosta (E), KTM, +29,631
5. Maverick Viñales (E), KTM, +38,136
6. Takaaki Nakagami (J), Honda, +59,527
7. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1:10,302 min
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +1:10,363
9. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1:25,791
10. Ai Ogura (J), Aprilia, +1:26,529
11. Luca Marini (I), Honda, +1:32,535
12. Alex Rins (E), Yamaha, +1:35,357
13. Enea Bastianini (I), KTM, 1 Runde zurück
14. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1 Runde zurück
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, 1 Runde zurück
16. Francesco Bagnaia (I), Ducati, 1 Runde zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 4 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Yamaha, 8 Runden zurück
– Brad Binder (ZA), KTM, 20 Runden zurück
– Jack Miller (AUS), Yamaha, 21 Runden zurück
– Fabio Quartararo (F), Yamaha, 23 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 26 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Le Mans, Sprint (10. Mai):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 13 Runden in 19:49,022 min
2. Alex Márquez (E), Ducati, +0,530 sec
3. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +2,164
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,840
5. Maverick Viñales (E), KTM, +5,285
6. Johann Zarco (F), Honda, +7,939
7. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +8,367
8. Alex Rins (E), Yamaha, +8,930
9. Joan Mir (E), Honda, +9,858
10. Raúl Fernández (E), Aprilia, +11,599
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +12,238
12. Luca Marini (I), Honda, +12,458
13. Enea Bastianini (I), KTM, +12,540
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +13,610
15. Franco Morbidelli (I), Ducati, +13,752
16. Takaaki Nakagami (J), Honda, +15,381
17. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +15,904
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +27,507
19. Pedro Acosta (E), KTM, +28,342
20. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +44,807
– Brad Binder (ZA), KTM, 9 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 12 Runden zurück

WM-Stand nach 12 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 171 Punkte. 2. A. Marquez 149. 3. Bagnaia 120. 4. Morbidelli 85. 5. Di Giannantonio 74. 6. Zarco 72. 7. Quartararo 56. 8. Aldeguer 48. 9. Acosta 46. 10. Ogura 43. 11. Viñales 40. 12. Bezzecchi 38. 13. Marini 37. 14. Binder 32. 15. Bastianini 31. 16. Rins 23. 17. Miller 19. 18. R. Fernandez 15. 19. Mir 12. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 3. 23. Oliveira 2. 24. Chantra 0. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 217 Punkte. 2. Honda 85. 3. KTM 76 4. Yamaha 72. 5. Aprilia 62.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team, 291 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 197. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 159. 4. Monster Energy Yamaha 79. 5. Red Bull KTM Factory Racing 78. 6. LCR Honda 72. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 71. 8. Trackhouse MotoGP Team 58. 9. Honda HRC Castrol Team 49. 10. Aprilia Racing 46. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 24.

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