Yamaha-Champion Lorenzo über «Rookie Razgatlioglu»
Seit dem 10. Juni steht es offiziell fest: Der zweifache König der seriennahen Superbike-Weltmeisterschaft Toprak Razgatlioglu wechselt zurück zu Yamaha – und in die MotoGP. 2026 wird der dann 29-Jährige in die Garage von Prima Pramac Yamaha Racing einziehen und eine Werks-Yamaha-M1 bewegen.
Details zu dem spektakulären Wechsel wurden von Yamaha zum jetzigen Zeitpunkt bewusst zurückgehalten – auch weil noch nicht entschieden ist, welcher der beiden jetzigen Pramac-Athleten seinen Sitz für den Neuankömmling aus der Türkei räumen muss. Auch zur Laufzeit und zum Salär gibt es aktuell keinerlei Aussagen. Sicher ist nur: Razgatlioglu ist in der Lage, bei Pramac seine Rolle als Red-Bull-Athlet fortzusetzen. Ein Faktor, der bei den Verhandlungen durch Manager Kenan Sofuoglu durchaus Relevanz hatte.
Kommentiert wurde der überaus spannende Wechsel Razagtlioglus ins Grand-Prix-Fahrerlager von vielen Seiten. Unter anderem meldete sich mit Jorge Lorenzo nicht irgendein Ex-Racer zu Wort. Lorenzo holte drei Weltmeisterschaften in der Königsklasse – alle als Yamaha-Werksfahrer.
2010 und 2012 besiegte der Mallorquiner jeweils Honda-Ass Dani Pedrosa und 2015 gewann Lorenzo gegen Ikone Valentino Rossi eines der spannendsten GP-Finale der Renngeschichte. Beeindruckende 45 Mal rauschte Jorge Lorenzo als Yamaha-MotoGP-Pilot als Sieger durchs Ziel.
Entsprechend selbstbewusst tritt Lorenzo auch weiterhin regelmäßig in Aktion. 2024 lancierte er eine durchaus gelungene PR-Kampagne, in der er Dani Pedrosa zu einem öffentlichen Boxkampf herausforderte. Der Kampf war in aller Munde – fand aber nie statt.
Die Ankunft des Superbike-Weltmeisters hält auch Lorenzo für großartig. In seinem Statement kann sich der Ende 2019 zurückgetretene Multi-Weltmeister einen Hinweis nicht verkneifen.
«Wow! Das sind großartige Neuigkeiten für alle MotoGP-Enthusiasten, die wir alle gerne lesen. Auch wenn ich denke, dass sein Fahrstil besser zu Ducati oder sogar Honda passen würde, bin ich mir sicher, dass Toprak mit Geduld und Zeit auch in der MotoGP erfolgreich sein wird. Sein Talent und seine Fähigkeiten beim Bremsen sind unbestreitbar. Ich gratuliere Toprak, Pramac und Yamaha zu diesem Deal.»
Immerhin besitzt Jorge Lorenzo Hintergrundwissen. Nach seiner erfolgreichen Yamaha-Phase (2008–2016) versuchte sich Lorenzo mit mäßigem Erfolg an der Ducati Desmoseci (2017/2018, drei Siege). Als Flop kann das anschließende Karriereende bei Honda bezeichnet werden.
Der Wechsel ins MotoGP-Fahrerlager bedeutet für Toprak Razgatlioglu einen großen Schritt. An Entschlossenheit wird es dem Rookie und ersten MotoGP-Vertreter seiner Nation sicherlich nicht fehlen.