Superbike-WM: MotoGP-Fahrer wäre willkommen

Mugello-Shootout: Vinales jubelt, Quartararo crasht

Von Thomas Kuttruf
Im wichtigen Zeittraining setzte sich das Duell Ducati gegen KTM fort – mit dem besseren Ausgang für Österreich. Maverick Vinales ließ die Tech3-Mannschaft jubeln. Quartararo mit zwei Ausflügen neben die Piste auf 5.

Von der Überlegenheit des souveränen WM-Spitzenreiters Marc Marquez war in Italien nichts mehr übrig geblieben. Im freien Training hatte sich «MM93» nicht nur den KTM-Piloten Acosta und Binder beugen müssen, auch Aprilia-Werksfahrer Marco Bezzecchi war in Mugello konstant schneller unterwegs.

Bei 33 Grad Lufttemperatur schloss das einstündige Zeittraining an die Morgensession an. Zunächst setzte sich mit Maverick Vinales ein Bike aus Österreich in Front, kurze Zeit später übernahm mit Acosta ein anderer RC16-Pilot die Spitze. Mit 1:45,729 min war der junge Spanier bereits deutlich schneller als im FP1 – aber noch 1,3 sec über dem Streckenrekord, aufgestellt von Jorge Martin.

Nach zehn Minuten Sorgenfalten in der Yamaha-Box: Crash von Fabio Quartararo. Der Franzose überbremste die Front der M1 und verschwand in Sektor 2 im Kies. Während Quartararo kurz danach im Yamaha-Truck von MotoGP-Arzt Dr. Charte durchgecheckt wurde, hatte sich Marc Márquez zwischen die KTM-Racer auf Rang 2 geschoben. Hinter Vinales, Alex Marquez und Pecco Bagnaia.  Marco Bezzecchi, der die Aprilia-Mannschaft im FP1 mit der Bestzeit beglückt hatte, war nach einem Drittel des Zeittrainings auf Rang 6 zu finden.

Unübersehbar – KTM ist in Mugello konkurrenzfähig. Mit Brad auf 8 und Bastianini auf 12 konnten sich alle vier Piloten Hoffnungen auf den direkten Einzug ins Q2 machen.

Gerade als sich Quartararo nach grünem Licht seiner Mannschaft wieder auf die Strecke geben wollte, verabschiedete sich mit Jack Miller die nächste Yamaha mit einem Sturz in der letzten Kurve. Nun beginnt das Transport-Service-Programm bei Pramac.

Zur Halbzeit des Zeittrainings war nur wenig von Honda-Piloten zu sehen. Als erster RC213V-Vertreter tauchte Joan Mir nur auf Platz 16 auf. Johann Zarco als Zehnter des FP1 zunächst gut aufgestellt, hing auf Position 19 fest.

Beeindruckend: Fabio Quartararo. Nur wenige Runden nach seinem Comeback gelang «El Diablo» eine Verbesserung und der Sprung vor Bezzecchi auf Rang 6.

Zwanzig Minuten vor Schluss eröffnete VR46-Pilot Fabio Di Giannantonio vor den Augen von Boss Valentino Rossi mit einem weichen Hinterreifen die Hatz um die besten zehn Positionen. »Diggia« verbesserte sich auf Platz 2. Die nächste Botschaft kam aus der Castrol-Honda-Box: Joan Mir sprang zehn Positionen vor auf 6.

Mit 15 Minuten auf der Uhr machte sich auch die Elite der Königsklasse auf den Weg. Auf dem Schleudersitz mit dem Beginn der heißen Phase: Red Bull-KTM-Athlet Brad Binder.

Dann überschlugen sich die Ereignisse in Mugello – das Feld wurde nahezu komplett neu gemischt. Jubeln konnten erstmals die Ducati/Bagnaia-Fans – «Pecco» gelangen mehrere Verbesserungen und eine neue Bestzeit. Lange währte die Zeit nicht. Erst schoss Marco Bezzecchi in Front, dann ging neun Minuten vor Schluss Marc Márquez erstmals an die Spitze. Mit einer Zeit von 1:45,044 min hielt die #93 die Spitze mit 0,110 sec vor Bezzecchi und Maverick Vinales.

Erst in der letzten Phase des Zeittrainings schaltete sich auch Alex Márquez ein. Lange auf Platz 7, drang der jüngere Márquez erstmals in den Bereich der 1:44er-Zeiten ein. Dann legte wieder Pecco Bagnaia nach. Mit einer Zeit von 1:44,744 min begann der Streckenrekord zu wackeln. Noch näher heran kam KTM-Pilot Vinales. »Top Gun« drehte eine 1:44,634 min, blieb nur einen Hauch über der Referenzzeit (1:44,504 min) und zog damit als Erster ins Q2 ein. Pecco Bagnaia und Marc Marquez blieb das Nachsehen. Für den Italiener in jeder Hinsicht ein Durchbruch.

Hinter Alex Márquez schaffte Quartararo Rang 5 – um danach noch einmal neben die Strecke zu kommen. Mit schwerverzerrtem Gesicht holperte der Yamaha-Held in die Box zurück.

Marco Bezzecchi auf einem guten Platz 6 zog ebenso souverän ins Q2 wie Alex Rins und Pedro Acosta. Das VR46-Duo Morbidelli/Di Giannantonio rettete sich auch unter die besten Zehn. Den größten Absturz hatte Brad Binder zu verzeichnen. Während Vinales über Platz 1 jubelte, grübelte der Südafrikaner über Rang 18.

Ergebnisse MotoGP Mugello, Zeittraining (20. Juni):

1. Maverick Vinales (E), KTM, 1:44,634 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,110 sec
3. Marc Márquez (E), Ducati, +0,146
4. Alex Márquez (E), Ducati, +0,153
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,311
6. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,361
7. Alex Rins (E), Yamaha, +0,450
8. Pedro Acosta (E), KTM, +0,466
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,510
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,645
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,770
12. Enea Bastianini (I), KTM, +0,771
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,807
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,852
15. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,976
16. Joan Mir (E), Honda, +1,018
17. Johann Zarco (F), Honda, +1,247
18. Brad Binder (ZA), KTM, +1,264
19. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,364
20. Takaaki Nakagami (J), Honda, +1,434
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,707
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,693

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