Superbike-WM: MotoGP-Fahrer wäre willkommen

Marc Marquez stapelt tief: «Näher dran als gedacht»

Von Stephan Moosbrugger
Marc Marquez

Marc Marquez

Marc Marquez beendete das MotoGP-Zeittraining in Mugello auf Platz 3. Sein Ziel war es, nahe an Bruder Alex und Pecco Bagnaia dran zu sein. Die Strecke müsse modernisiert werden – vor allem der 15 Jahre alte Asphalt.

Nach seinem Doppelsieg in Aragon reiste Marc Marquez (Ducati) mit viel Selbstvertrauen nach Mugello. Der achtfache Weltmeister ist zuversichtlich, dass er auch beim Italien-GP um den Sieg mitfahren wird. Auf der Traditionsstrecke dominierte in den letzten drei Jahren jedoch ein anderer: Teamkollege Pecco Bagnaia, der in Aragon dank 355er-Bremsscheibe sein Gefühl für den Vorderreifen wieder gefunden hat.

Am Freitag belegte Marc Marquez im FP1 und im Zeittraining die Ränge 4 und 3 – zumindest am ersten Tag schien es so, dass es für den WM-Leader an diesem Wochenende kein Selbstläufer wird. In der einstündigen Session am Nachmittag, die über den direkten Einzug ins Q2 entscheidet, musste er sich Maverick Vinales (KTM) und Bagnaia geschlagen geben.

«Ich habe erwartet, dass ich von Alex und Pecco weiter weg bin», stapelte der 32-Jährige tief. «Im FP1 war ich näher dran, als ich gedacht hätte, im Zeittraining haben wir dann alle einen Schritt nach vorne gemacht. Aber auch in dieser Session ging es besser als erwartet – wenn ich auf dieser Strecke allein unterwegs bin, habe ich hier normalerweise mehr zu kämpfen als auf anderen Kursen. Ich bin heute gut gefahren, wir haben unser Ziel, nahe an den beiden dran zu sein, erreicht.»

«Es geht auf dieser Strecke darum, nicht allzu viele Punkte auf Alex zu verlieren. Wegen Pecco mache ich mir momentan keine Sorgen, da ich auf ihn in der Meisterschaft mehr Vorsprung habe», betonte Marc Marquez. «Das bedeutet aber nicht, dass ich Pecco in der Gesamtwertung abgeschrieben habe. Es ist für mich eine Strecke, auf der ich mehr verteidige und nicht angreife.»

Der Autodromo Internazionale del Mugello ist eine Traditionsstrecke mit einer langen Geschichte. Das Alter merkt man dem Kurs an. «Die Asphaltoberfläche ist alt, aber es ist akzeptabel. Die Strecke ist in die Jahre gekommen und in einigen Bereichen, so wie Kurve 8, wäre es gut, etwas mehr Asphalt zu haben – denn wenn du dort stürzt, rutschst du mit hoher Geschwindigkeit ins Kiesbett, was gefährlich ist», kritisierte Marc Marquez. «Man könnte für die Zukunft einiges verbessern. Ein Punkt ist der Asphalt, der 15 Jahre alt ist. Wenn man neben der Ideallinie fährt, spürt man die Wellen.»

Die Stärke von Marc Marquez sind die Linkskurven, in Mugello gibt es viele lange Rechtskurven, in denen er nach eigener Ansicht weniger stark ist. Arbeitet er daran, diese Schwäche zu verbessern? «Alex und Pecco sind in diesen Bereichen schneller. Ich versuche mich auf dieser Strecke auf meine Stärken zu konzentrieren.»

In Mugello hat Ducati ein neues Aerodynamik-Paket im Einsatz – dieses kam zum ersten Mal beim Aragon-Test zu Einsatz und wurde für gut befunden. Wie ist es ihm damit am Freitag ergangen? «Wir brauchen noch mehr Runden – das Ziel heute war es, zumindest einen Run mit der neuen Aerodynamik zu fahren», erklärte der Spanier. «Wie wir in Aragon sahen, verändert sich die Balance des Bikes ein wenig. Möglicherweise ist es zu knapp für dieses Wochenende und wir müssen den Test ausweiten. Heute lag der Fokus auf der Balance des Motorrads, bei den nächsten Rennen werden wir die Aero erneut ausprobieren. Wir denken, dass wir damit in Zukunft mehr Performance haben werden.» Für die Rennen in Mugello wird er die alte Aerodynamik verwenden, bestätigte er.

Ergebnisse MotoGP Mugello, Zeittraining (20. Juni):

1. Maverick Vinales (E), KTM, 1:44,634 min
2. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,110 sec
3. Marc Márquez (E), Ducati, +0,146
4. Alex Márquez (E), Ducati, +0,153
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,311
6. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,361
7. Alex Rins (E), Yamaha, +0,450
8. Pedro Acosta (E), KTM, +0,466
9. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,510
10. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati , +0,645
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,770
12. Enea Bastianini (I), KTM, +0,771
13. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,807
14. Raúl Fernández (E), Aprilia, +0,852
15. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +0,976
16. Joan Mir (E), Honda, +1,018
17. Johann Zarco (F), Honda, +1,247
18. Brad Binder (ZA), KTM, +1,264
19. Ai Ogura (J), Aprilia, +1,364
20. Takaaki Nakagami (J), Honda, +1,434
21. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,707
22. Somkiat Chantra (T), Honda, +2,693

Ergebnisse MotoGP Mugello, FP1 (20. Juni):

1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1:46,199 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,000 sec
3. Brad Binder (ZA), KTM, +0,053 sec
4. Marc Marquez (E), Ducati, +0,094
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,387
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,416
7. Maverick Vinales (E), KTM, +0,449
8. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,452
9. Alex Marquez (E), Ducati, +0,507
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,657
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,699
12. Alex Rins (E), Yamaha, +0,716
13. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,754
14. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,775
15. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,850
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,076
17. Taka Nakagami (J), Honda, +1,093
18. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,124
19. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,244
20. Joan Mir (E), Honda, +1,619
21. Somkiat Chantra (T), Honda, +1,689
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,899

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