Mugello, FP1: Bezzecchi und zwei KTM-Raketen voran
Am Freitagvormittag fand in Mugello das 45-minütige FP1 der MotoGP-Klasse statt. Die Lufttemperatur über der 5,245 km langen Strecke betrug 28 Grad Celsius, der Asphalt hatte sich auf 43 Grad aufgeheizt.
Nachdem er die Rennen in Silverstone und Aragon aufgrund einer Schienbeinverletzung auslassen musste, war Trackhouse-Pilot Ai Ogura in Mugello wieder zurück auf seiner Aprilia RS-GP. Honda-Werksfahrer Luca Marini fehlt beim Italien-GP – der Halbbruder von Valentino Rossi hatte sich Ende Mai bei Testfahrten mit dem Langstrecken-Bike in Suzuka schwere Verletzungen zugezogen, seine Rückkehr ist ungewiss. In Mugello ist er dennoch vor Ort, um sein Team in der Box zu unterstützen.
Die Fahrer gingen pünktlich um 10.45 Uhr auf die Strecke. Die Ducati-Werksfahrer Marc Marquez und Pecco Bagnaia haben in Mugello das Aerodynamik-Update, das in Aragon getestet wurde, im Einsatz. Auch VR46-Pilot Fabio Di Giannantonio hat dieses zur Verfügung. KTM tritt beim Italien-GP ebenfalls mit einer neuen Aerodynamik auf.
Nach fünf Minuten führte Bagnaia die Zeitenliste mit 1:47,566 min an. Zum Vergleich: Der Rundenrekord, den Jorge Martin 2024 aufstellte, liegt bei 1:44,504 min.
In seiner zweiten gezeiteten Runde verbesserte sich der zweifache MotoGP-Weltmeister auf 1:46,651 min. Direkt danach setzte sich Marco Bezzecchi (Aprilia) mit 1:46,404 min an die Spitze. Nach zehn Minuten hatte Raul Fernandez (Aprilia) in Kurve 8 einen heftigen Abflug – er blieb unverletzt, seine RS-GP überschlug sich jedoch mehrmals. Fabio Quartararo (Yamaha) machte in Kurve 1 einen Ausflug ins Kiesbett, er blieb aber auf seiner M1 sitzen und kehrte auf die Strecke zurück.
Die Top-5 nach zehn Minuten: Bezzecchi, Quartararo, Bagnaia, Alex Marquez und Pedro Acosta. Marc Marquez war zu diesem auf Rang 8 zu finden. Rückkehrer Ai Ogura belegte mit 7,377 sec Rückstand den 22. und letzten Platz.
Zur Hälfte der Session setzte sich KTM-Tech3-Fahrer Maverick Vinales auf Position 4. Kurz danach fuhr Marc Marquez mit 1:46,293 min eine neue Bestzeit. Acosta machte in Kurve 1 einen Ausflug ins Kiesbett, er blieb, wie Quartararo vor ihm, sitzen.
Den schnellsten Topspeed hatte zu diesem Zeitpunkt wenig überraschend Brad Binder mit seiner KTM RC16 – er erreichte 362,4 km/h. Sein Rekord auf dem Jahr 2023 liegt bei 366,1 km/h. Der Südafrikaner ist zuversichtlich, dass er seinen Rekord an diesem Wochenende knacken kann.
Die Top-5 zehn Minuten vor dem Ende: Marc Marquez, Bezzecchi, Quartararo, Bagnaia und Vinales.
Acht Minuten vor dem Ende ging Bagnaia in Kurve 4 weit, er konnte einen Sturz abfangen, musste aber durchs Kiesbett abkürzen.
Danach musste er in den Kurven 1 und 6 weit gehen – seine Gestik danach verriet, dass er nicht wusste, weshalb ihm das passierte.
Fünf Minuten vor dem Ende fuhr KTM-Werksfahrer Pedro Acosta mit 1:46,199 min eine neue Bestzeit. Teamkollege Brad Binder preschte auf Rang 2 nach vorne.
In letzter Minute fuhr Marco Bezzecchi mit 1:46,199 min die exakt gleiche Zeit wie Acosta. An die Zeit der beiden kam niemand mehr heran. Dritter wurde Binder.
Marc Marquez, Di Giannantonio, Quartararo, Vinales, Bagnaia, Alex Marquez und Zarco komplettierten die Top-10.
Pecco Bagnaia war mit seinem FP1 nicht zufrieden. Er konnte kein gutes Gefühl für den Vorderreifen aufbauen und musste mehrere Male weit gehen.
15 Fahrer lagen innerhalb einer Sekunde.
Ergebnisse MotoGP Mugello, FP1 (20. Juni):
1. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 1:46,199 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,000 sec
3. Brad Binder (ZA), KTM, +0,053 sec
4. Marc Marquez (E), Ducati, +0,094
5. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +0,387
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +0,416
7. Maverick Vinales (E), KTM, +0,449
8. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +0,452
9. Alex Marquez (E), Ducati, +0,507
10. Johann Zarco (F), Honda, +0,657
11. Jack Miller (AUS), Yamaha, +0,699
12. Alex Rins (E), Yamaha, +0,716
13. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +0,754
14. Franco Morbidelli (I), Ducati, +0,775
15. Ai Ogura (J), Aprilia, +0,850
16. Enea Bastianini (I), KTM, +1,076
17. Taka Nakagami (J), Honda, +1,093
18. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +1,124
19. Raúl Fernández (E), Aprilia, +1,244
20. Joan Mir (E), Honda, +1,619
21. Somkiat Chantra (T), Honda, +1,689
22. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,899