MotoGP: Findet Ducati eine Lösung?

Alex Marquez: «Was Toprak macht, ist sehr mutig»

Von Stephan Moosbrugger
Alex Marquez

Alex Marquez

MotoGP-Ass Alex Marquez ist davon überzeugt, dass Ducati mit der Einbindung von Superbike-WM-Leader Bulega in die Entwicklung des 850er-Bikes einen cleveren Zug macht. Der Weg von Toprak wäre schwieriger.

Es war das Gesprächsthema am letzten Wochenende in Mugello: Toprak Razgatlioglu wechselt 2026 in die MotoGP-WM. Viele Fahrer wurde beim Italien-GP gefragt, was sie davon halten, dass der zweifache Superbike-Weltmeister nächstes Jahr im GP-Paddock ihr Gegner sein wird. Jeder freut sich auf den Türken und darauf zu sehen, was der Ausnahmekönner auf einem MotoGP-Bike leisten kann. Gleichzeitig sehen viele auch die damit verbundenen Herausforderungen – vor allem, was den Wechsel von den Pirelli-Reifen, die derzeit in der seriennahen Weltmeisterschaft zum Einsatz kommen, zu Michelin angeht. Das betonte auch WM-Leader Marc Marquez: «Die Pirellis benötigen einen komplett anderen Fahrstil und man hat vorne und am Heck ein ganz anderes Gefühl. Es geht um einen anderen Ansatz in den Kurven. Das wird der größte Unterschied sein – wir werden sehen, wie er sich anpassen kann.»

2027 treten die neuen MotoGP-Regeln in Kraft. Anstatt der 1000-ccm-Motoren werden zukünftig 850er-Triebwerke eingesetzt, die Aerodynamik wird reduziert und Vorrichtungen zur Fahrwerkshöhenverstellung werden abgeschafft. Dazu kommt der Wechsel von den Michelin-Reifen zu Pirelli. Ducati, bekannt als Vorreiter in Sachen Innovationen in der Königsklasse der Motorrad-WM, hat auch auf dem Fahrermarkt Weitsicht bewiesen. So wird Superbike-Vize-Weltmeister Nicolo Bulega 2026 einen zusätzlichen Job als Ducati-Testfahrer haben und in das Entwicklungsprogramm des MotoGP-Bikes für 2027 eingebunden werden. In dieser Rolle hat er die wichtige Aufgabe, den 850er-Prototypen aus Borgo Panigale mit den Pirelli-Reifen zu testen. Der 25-Jährige ist mit dem schwarzen Gold aus Italien bestens vertraut, gleichzeitig ist der Job für Bulega die beste Vorbereitung für einen möglichen MotoGP-Einstieg im darauffolgenden Jahr.

Das sieht auch Ducati-MotoGP-Pilot Alex Marquez so: «Jeder Hersteller wird einen guten Fahrer auf sein neues Bike setzen. Der Move von Ducati und Bulega ist aber sehr smart. Er ist immer noch jung und wenn du jemanden von der Superbike-WM für die MotoGP vorbereiten möchtest, dann musst du es so machen», ist sich der Gresini-Pilot sicher. Den Weg, den Toprak Razgatlioglu wählte, sieht er wie Bruder Marc als große Herausforderung. «Was Toprak macht, ist sehr mutig. Denn zuerst wechselt er zu Michelin, danach muss er sich erneut umstellen. Okay, du bist auf einem MotoGP-Bike, aber so wie es Bulega als Testfahrer mit den Pirelli-Reifen und dem neuen Motorrad macht, und dann später einsteigt – das ist das Smarteste, was man machen kann.»

Zugleich hat Alex Marquez Verständnis für die Entscheidung von Toprak. «Wenn du einen MotoGP-Vertrag auf dem Tisch hast, dann möchtest du den Schritt machen – ich verstehe also, dass Toprak das macht.»

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