Espargaro überzeugt: Honda fährt zurück an die Spitze

Vom Wildcard- zum Ersatzfahrer: Aleix Esparagaro
Honda-Werksfahrer Luca Marini muss auch Runde 10 der MotoGP, den Großen Preis der Niederlande, auslassen. Marini ist nach Testunfall in Japan auf einem guten Weg der Besserung, eine Rückkehr der Startnummer 10 beim Deutschland gilt als wahrscheinlich.
Nachdem Honda in Mugello Taka Nakagami auf die RC213V setzte, kommt in Holland Veteran Aleix Espargaro zum Einsatz. Erst zur laufenden Saison als Testfahrer ins Honda-Lager bestitt der Katalane die Rennen in Silverstone – aber in seiner Rolle als Entwicklungspilot.
Fast ergriffen sprach Aleix Espargaro einen Tag vor der ersten Session in Assen von der Situation. »Ich stehe vor einem weiteren Erlebnis der ganz besonderen Art. «Ich werde erstmals für das erfolgreichste Rennteam der MotoGP fahren. Es ist ein Traum – ich werde nun auch als Fahrer dieser Mannschaft in den Geschichtsbüchern stehen.»
Was anhand der für Honda-Verhältnisse lang andauernden Durststrecke schnell vergessen wird: Mit 19 Fahrer- und 10 Teamweltmeisterschaften steht die Einheit unter jetziger Führung von Alberto Puig mit weitem Vorsprung auf Rang 1 der GP-Bestenliste.
Inhaltlich ist der Job des Spaniers bei der anstehenden Dutch TT in Assen dennoch eine Zwitteraufgabe. Denn auch als offizieller Rennfahrer an der Seite von Joan Mir geht es um die Weiterentwicklung der RC213V und hier im Speziellen um die Verbesserung des Antriebs. Espargaro: «Bei den letzten Tests haben wir etliches im Bereich der Aerodynamik, der Elektronik und der Motorsteuerung probiert. Was leider immer noch Thema ist – der Motor. In Mugello hatten es Joan und Johann schwer in Sachen Topspeed und ich habe in Barcelona jede Runde 10 km/h auf die KTM-Piloten verloren.»
Für den Motorrad- und Rennrad-Profi aus Barcelona steht aber fest, dass Honda alles unternimmt und die richtige Aufstellung hat: «Man hat Honda früher nachgesagt, dass sie nur wenig Hinweise annehmen, aber ich kann jetzt sagen, dass es nicht so ist. Sicher spielt auch die Ankunft von Romano (Albesianio) als technischem Leiter eine Rolle, aber die Techniker sind alle sehr offen und versuchen wirklich alles, um das Bike besser und besser zu machen. Die Ressourcen, die dafür eingesetzt werden, sind sehr beeindruckend, und nach einem halben Jahr als Testfahrer für Honda gibt es für mich keine Zweifel, dass die wieder an die Spitze kommen werden.»
Im Vergleich mit der Saison 2024 kann bereits von einem Quantensprung gesprochen werden. Johann Zarco, dieses Jahr schon zweimal auf dem MotoGP-Podest, belegt WM-Position 6.
und in der Wertung der Hersteller hält sich Honda, wenn auch knapp, vor KTM, Aprilia und Yamaha auf Platz 2.
Viel Luft ist allerdings in der offiziellen Mannschaft von Castrol Honda. Luca Marini ist 14., Mir nur 17. der WM-Tabelle.