MotoGP: Herzzerreißende Entscheidung

Martin & Aprilia: Großer MotoGP-Vertragskampf hält an

Von Thomas Kuttruf
Aprilia-Werksfahrer Jorge Martin – die Frage ist, wie lange noch?

Aprilia-Werksfahrer Jorge Martin – die Frage ist, wie lange noch?

Offiziell bleibt die Lage zwischen Jorge Martin und Arbeitgeber Aprilia unverändert kompliziert. In Assen betonte das Management des Weltmeisters die Freiheit von Jorge Martin – Aprilia sieht das allerdings anders.

Während in Assen 100 Jahre Motorrad-Rennsport zelebriert werden und Marc Márquez mit seinem neunten Sprint-Sieg 2025 die MotoGP-Krone immer klarer ins Visier genommen hat, verweilt der 2024er-Champion in Andorra. Mit Kraft- und Ausdauereinheiten sowie kontinuierlicher Physiotherapie bereitet sich Jorg Martin auf ein wiederholtes Comeback mit der Aprilia RS-GP vor.

Wie mehrfach auf SPEEDWEEK.com berichtet, steht als frühestmöglicher Termin der Deutschland-GP am Sachsenring im Raum.

Vor Ort in den Niederlanden ist dagegen das Management des Champions. Albert Valera stand im Fahrerlager des TT Circuits für das MotoGP-Kommentatoren-Team für ein Interview während der Samstags-Sessions zur Verfügung.

Nach den Worten Valeras ist die Lage rund um Jorge Martin eindeutig. Der Spanier verwies noch einmal auf die gezogene Leistungsklausel. Laut Albert Valera ist Jorge Martin für 2026 ohne Arbeitsverhältnis – und daher offen für Gespräche mit einem anderen MotoGP-Hersteller. Auch Honda als mögliche Option wurde von Martins Manager genannt.

Doch inhaltlich hat sich an der außergewöhnliche Situation überhaupt nichts geändert. Aprilia beharrt ungerührt auf dem bestehenden Vertrag und legt diesen anders aus. Nach wie vor gilt, dass in Silverstone verteilte Statement aus Noale: Jorge Martin wird auch 2026 für Aprilia Racing in der MotoGP fahren.

Damit hat das Zerwürfnis nur in Sachen Kommunikationsstrategie ein neues Level erreicht. Die Realität ist, dass sich die Parteien bis heute nicht auf eine gemeinsame Auslegung des Vertrags verständigt haben. Die unterschiedliche Auffassung zu der zentralen Ausstiegsklausel im Fall einer nicht erbrachten Leistung beschäftigt die Anwälte.

Solange es keine gemeinsame Sicht gibt, dürfte von den anderen MotoGP-Herstellern, allen voran bei der ersten Option Honda, kein Angebot an Weltmeister Martin ausgesprochen werden. Mehrfach unterstrich Honda-Teammanager Alberto Puig unmissverständlich, dass Honda niemals einen gebundenen Piloten abwerben würde.

Da die Hersteller untereinander über eine loyale Interessensachse verbunden sind, ist Jorge Martin zwar nach seinem Verständnis 2026 ein freier Mann, wird aber auch solange keine anderen Verträge auf den Tisch bekommen, bis Aprilia einer Auflösung zustimmt. Und danach sieht es auch in Assen nicht aus.

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