Ezpeleta über Liberty: «Die MotoGP wird besser sein»

Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta (li.) mit dem zweifachen MotoGP-Weltmeister Pecco Bagnaia
Die MotoGP wird künftig wie die Formel 1 aus den USA gesteuert, die europäische Wettbewerbskommission hat der Dorna-Übernahme durch Liberty Media nach intensiver Prüfung zugestimmt. Die Wertsteigerung der Formel 1 ist in den vergangenen Jahren niemandem verborgen geblieben; in der Motorrad-WM erhofft man sich von den Vermarktungsprofis von Liberty einen ähnlichen Schub.
Liberty steht in der Formel 1 für Spektakel, Stars aus Film und Fernsehen und eine aufsehenerregende Netflix-Doku, die weltweit enorm zum Wachstum der Rennserie beiträgt. Nun befeuert auch noch der kürzlich erschienene Kino-Film mit Brad Pitt die Popularität der Formel 1. In Assen äußerte sich Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta erstmals über den nun genehmigten Milliarden-Deal: «Wir freuen uns sehr über diesen Vertrag, den wir zu Ostern 2024 ausgemacht haben.»
«Die EU hat die Kompetenzfrage gestellt und wir haben jetzt sämtliche Details geklärt», sagte der Spanier in einem Interview mit Sky Sport Italia. Bezüglich der Zukunft glaubt Ezpeleta: «Die MotoGP wird auf jeden Fall viel besser sein. Ich glaube aber nicht, dass wir diese Verbesserungen sofort werden sehen können. Wir müssen das stärken, was wir bereits haben. Dann sehen wir, was wir tun können, ohne dass die MotoGP ihre Persönlichkeit verliert – denn die ist ja fantastisch.»
Die Liberty Media Corporation hat 84 Prozent der Anteile des MotoGP-Rechteinhabers Dorna Sports S.L. erworben. Als Kaufpreis werden mutmaßlich 3,5 Milliarden Euro genannt. Dorna hat zuletzt einen Umsatz von 486 Millionen Euro erwirtschaftet. Ein Vergleich: Die spanische Firma nimmt mit dem Verkauf von Bandenwerbung, Namensrechten etc. aktuell 97 Millionen Euro ein, bei der Formel 1 sind es mehr als 600 Millionen.
Bei den Zuschauerzahlen können die Bestseller der MotoGP mithalten, die Formel 1 kann für eine Veranstaltung aber etwa das Vierfache an Gebühren aufrufen. In der Formel 1 stellen sich im Moment Automarken an, das Feld ist aber in allen Bereichen voll besetzt. In der MotoGP gibt es mit derzeit 22 Teilnehmern und fünf Herstellern Luft nach oben.