Glück und Unglück: Viel Prügel für Ai Ogura in Assen

Ai Ogura musste die Aprilia in Assen dreimal aus dem Kies bergen
Nach der Verletzungspause, verursacht durch den Crash im Training zum Silverstone-GP, hatte Trackhouse-Pilot Ai Ogura erst vor gut einer Woche sein Comeback gegeben und sich mit Rang 10 in Mugello eindrucksvoll zurückgemeldet.
In den Niederlanden musste der Japaner dann allerdings wieder richtig einstecken. Ogura wurde von dem TT Circuit beim großen Jubiläum gleich dreimal in die Mangel genommen. Den härtesten Niederschlag gab es gleich zum Auftakt am Freitag. Ogura wurde Opfer eines Highsiders, den man nicht einmal seinem ärgsten Feind wünscht.
Während die Trackhouse-Aprilia in Flammen stand und das Zeittraining in Assen zum ersten Mal abgebrochen werden musste, hatte Ogura – anders als in England – großes Glück: Der Moto2-Weltmeister konnte die Veranstaltung weiterfahren.
Treffer Nr. 2 folgte während der kurzen Qualifying-Session und im Großen Preis von Holland schob sich der Rookie in der Sturzstatistik weiter nach vorne. Der GP war genau 32 Sekunden alt, da kugelte die Trackhouse-Paarung zum dritten Mal durch den Kies. Es war der neunte Sturz des alles andere als kamikazeverschriebenen Aprilia-Piloten.
Fairerweise handelte es sich bei dem unrühmlichen Ende eines intensiven GP-Events um einen Hinfaller in Folge eines Ausweichmanövers, das Ogura später selbst nur karg zusammenfasste: «Leider gab es in Kurve 5 einen Unfall und ich war außen, so dass ich den Fahrern, die Kontakt hatten, nicht ausweichen konnte.»
Ogura ergänzte: «Es war ein hartes Wochenende und es ist schade, dass unser Wochenende auf diese Art und Weise endet, aber so etwas passiert. Jetzt können wir uns nur noch auf Deutschland freuen. Es wird eine weitere neue Strecke für mich auf dem MotoGP-Motorrad sein, aber ich freue mich darauf, dort zu fahren. Wir haben hier in Assen viele wichtige Sessions verloren, also werden wir beim nächsten Mal versuchen, so gut wie möglich vorbereitet zu sein. Das Ziel wird ein guter Freitag sein, ein guter Samstag und den Sonntag so gut wie möglich zu beenden.»
Längst ist der Champion der mittleren WM-Kategorie aus Tokio in der Realität der Königsklasse angekommen. Nach dem überragenden Einstieg zum Auftakt in Thailand mit Platz 5 vor Marco Bezzecchi hat nun der Italiener die klare Führerschaft im Aprilia-Lage. Mit zwei Podestplätzen in Assen näherte sich «Bezz» auch in der Tabelle der MotoGP-Elite und den Top-5 weiter an.
Einen starken Aufwärtstrend verbuchte zuletzt auch Raul Fernandez, der nach einem vermurksten Start ins Jahr jetzt nur noch 5 Punkte hinter Ogura (12.) liegt. Die beste Nachricht aus Sicht des Japaners nach der Dutch TT ist die, dass er sein eigenes Sturzfestival ohne weitere Verletzungen überstehen konnte.
WM-Stand nach 20 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 307 Punkte. 2. A. Marquez 239. 3. Bagnaia 181. 4. Morbidelli 139. 5. Di Giannantonio 136. 6. Bezzecchi 121. 7. Zarco 101. 8. Acosta 98. 9. Aldeguer 81. 10. Vinales 69. 11. Quartararo 67. 12. Ogura 49. 13. Binder 47. 14. Fernandez 44. 15. Bastianini 42. 16. Marini 38. 17. Rins 35. 18. Miller 33. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 356 Punkte. 2. Aprilia 145. 3. KTM 137. 4. Honda 128. 5. Yamaha 98.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 488 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 320. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 275. 4. Red Bull KTM Factory Racing 145. 5. Aprilia Racing 129. 6. Red Bull KTM Tech3 Racing 111. 7. LCR Honda 102. 8. Monster Energy Yamaha 102. 9. Trackhouse MotoGP Team 93. 10. Honda HRC Castrol Team 70. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 42.