Jorge-Martin-Manager Valera: «Ich mache meine Arbeit»

Jorge Martin mit seinem Management, links Mastermind Albert Valera
Der Fall MotoGP-Champion Jorge Martin und Aprilia hat auch auf dem Sachsenring wieder für reichlich Gesprächsstoff gesorgt. SPEEDWEEK.com berichtete bereits am Samstag von den jüngsten Entwicklungen zu Gegenwart und Zukunft des Madrilenen.
Der 27-jährige Madrilene hatte sich im April in Doha schwer verletzt. Danach war der Frust groß und ein vorzeitiges Vertragsende nicht nur ein Gerücht – Martin und seine Mannschaft zogen die Handbremse in Form einer Leistungsklausel und gingen, wenn auch vor Gericht, von einer Trennung von Aprilia aus. Mit der Aussicht, sich zeitnah neuen Verhandlungen – Stichwort Honda – zuwenden zu können.
Mittlerweile hat sich die Lage hinter den Kulissen aber geändert. Der MotoGP-Weltmeister von 2024 will nach seinem privaten Test in Misano Adriatico in Brünn nicht nur zum Comeback auf der Aprilia RS-GP aufrücken – aktuell deutet alles darauf hin, dass der Champion wie unterschrieben bis Ende 2026 mit der Mannschaft aus Noale verbringen wird.
Beim Kampf mit dem Kleingedruckten ist offensichtlich, dass sich Industrie-Gigant Piaggio nicht so leicht austanzen lässt, auch nicht von einem Weltmeister mitsamt erfahrenem Management-Team. Die Martin-Seite hat nach den jüngsten Aussagen von Albert Valera erkannt, dass eine zügige Flucht von Aprilia nicht so schnell möglich sein wird. Hier geht es tatsächlich um den Zeithorizont. Der Rechtsstreit könnte wohl weit ins Jahr 2026 gehen. «Bis das Gericht in Mailand eine Entscheidung trifft, würde zu viel Zeit vergehen», legte Valera ungerührt dar. «Es könnten immer wieder Einsprüche erhoben werden – das kann hin und her gehen.»
Albert Valera, der sich auch um die Belange von Pedro Acosta kümmert, weiter: «Wir wollen uns jetzt auf den Sport konzentrieren!» Das Comeback ist lediglich an eine Bedingung geknüpft. «Anfang der Woche wird Jorge einen weiteren medizinischen Test absolvieren. Hier wird dann erneut gecheckt, ob seine Rippen vollständig verheilt sind», so Valera am Sachsenring.
Dass man im Grundverständnis ein gutes Stück zurückgerudert ist, unterstreicht eine weitere Erkenntnis von Martins Seite: «Das Motorrad ist jetzt viel besser und liefert mehr Haftung und Vertrauen als damals, als es Jorge zuletzt gefahren hat. Es ist einfach weniger nervös, hat mir Jorge berichtet.» Auch die drei Podestplätze in den letzten vier Rennen durch Marco Bezzecchi sind von niemandem zu übersehen.
Zur generellen Lage, den Spekulationen um einen Vertragsbruch, den juristischen Spitzfindigkeiten und der Streuung von Gerüchten sagte Manager Valera abschließend: «Ich mache meine Arbeit und die anderen machen natürlich ihre Arbeit, man muss die Dinge auch respektieren.»