Formel 1: Warnung von Ferrari-Insider

Bestrafter Savadori: «Froh, dass Martin zurückkommt»

Von Toni Schmidt
Lorzenzo Savadori und das Ende seines Auftritts als Ersatz von Jorge Martin in Sachsen

Lorzenzo Savadori und das Ende seines Auftritts als Ersatz von Jorge Martin in Sachsen

Seinen vorerst letzten MotoGP-Einsatz als Ersatzfahrer für Jorge Martin hatte am Sachsenring Lorenzo Savadori. Der Italiener blieb nach zwei Abflügen im GP ohne Punkte und brachte die Streckenposten in Gefahr.

Für Lorenzo Savadori endete das Sachsenring-Wochenende ohne Happy End. Der Aprilia-Testfahrer, der seit Jahresbeginn den verletzten Jorge Martin nach besten Kräften ersetzt, schied im Rennen nach zwei Stürzen aus. Dabei hätte er, angesichts des Sturzfestivals in der zweiten Rennhälfte, wie bereits in den USA und Frankreich sichere Punkte geholt.

Der große Italiener mit wenig Erfahrung in Sachsen war von ganz hinten ins Rennen gegangen. Doch schon in der zweiten Runde kam er in Kurve 3 zu Sturz. «Ich bin da exakt die gleiche Linie gefahren wie immer, aber mit vollem Tank reagiert das Bike anders – das Heck ist mir einfach weggerutscht», schilderte Savadori. Seine Aprilia RS-GP war aber noch fahrbereit, sodass er das Rennen, wenn auch überrundet, wiederaufnahm. Nur seine rechte Aero-Seite war beschädigt. Danach spülten ihn die vielen Ausfälle bis auf Platz 14 nach vorne.

Später wurde es dramatisch: Während die Streckenposten noch die gelben Flaggen wegen des Crashs von Ai Ogura und Joan Mir schwenkten, stürzte Savadori in Kurve 1 – 13 Sekunden später. «Ganz ehrlich: Ich weiß nicht, warum. Ich habe die gelbe Flagge gesehen und sogar etwas früher gebremst, war gar nicht am Limit. Trotzdem bin ich abgeflogen, das war seltsam», erklärte er.

Seinen zweiten Sturz versuchte der Italiener damit zu erklären, dass genau dort viele Fahrer Probleme hatten: «Marco (Bezzecchi) meinte, er hat dort weniger aggressiv gebremst und ist deswegen gestürzt. Vielleicht war das bei mir ähnlich. Ich muss mir die Daten erst genau anschauen», meinte der Italiener.

Damit war das Rennen auf dem Sachsenring wohl Savadoris vorerst letzter Grand Prix-Einsatz, denn Jorge Martin soll in Brünn wieder aufs Bike steigen. «Natürlich bin ich froh, dass Jorge zurückkommt – das ist sein Bike. Aber ich möchte mich bei Aprilia und dem ganzen Team bedanken. Sie haben mir immer geholfen, besser zu werden und mir bei meinem Fahrstil geholfen, einen Schritt zu machen.»

Auch seine zusätzliche Rennpraxis als Tester sieht Savadori positiv: «Das hilft uns natürlich bei der Entwicklung. Du kannst während dieser Rennen eine Basis schaffen und dadurch die Arbeit bei den Tests besser machen.»

In der Gesamtwertung hat Savadori immerhin 8 Punkte gesammelt. Sein Highlight blieb das Chaos-Rennen in Le Mans, wo er mit Platz 9 ein starkes Ergebnis feierte. Seitdem lief es weniger rund. Nun übergibt er das Bike an Martin und wird sich wieder voll auf die Entwicklungsarbeit konzentrieren.

Noch steht nicht fest, wann der 32-Jährige mit einer Wildcard antreten wird. Ein Nachspiel hatte sein zweiter Sturz: Bei seinem nächsten Einsatz muss er eine Double Long Lap Penalty fahren.

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Rennen (13. Juli):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 30 Runden in 40:42,854 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +6,380 sec
3. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +7,080
4. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +18,738
5. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +18,916
6. Luca Marini (I), Honda, +24,743
7. Brad Binder (ZA), KTM, +24,820
8. Jack Miller (AUS), Yamaha, +25,757
9. Raul Fernandez (E), Aprilia, +25,859
10. Alex Rins (E), Yamaha, +39,419
– Joan Mir (E), Honda, 9 Runden zurück
– Ai Ogura (J), Aprilia, 9 Runden zurück
– Marco Bezzecchi (I), Aprilia, 10 Runden zurück
– Lorenzo Savadori (I), Aprilia, 11 Runden zurück
– Johann Zarco (F), Honda, 13 Runden zurück
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 13 Runden zurück
– Pedro Acosta (E), KTM, 26 Runden zurück
– Miguel Oliveira (P), Yamaha, 27 Runden zurück

Ergebnisse MotoGP Sachsenring, Sprint (12. Juli):

1. Marc Marquez (E), Ducati, 15 Runden in 22:25,747 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +0,938 sec
3. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +4,361
4. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +4,683
5. Jack Miller (AUS), Yamaha, +9,405
6. Brad Binder (ZA), KTM, +11,720
7. Johann Zarco (F), Honda, +12,090
8. Alex Marquez (E), Ducati, +12.347
9. Pedro Acosta (E), KTM, +17,236
10. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +18,728
11. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +19,486
12. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +20,339
13. Raul Fernandez (E), Aprilia, +21,978
14. Joan Mir (E), Honda, +23,077
15. Alex Rins (E), Yamaha, +23,575
16. Luca Marini (I), Honda, +29,220
17. Ai Ogura (J), Aprilia, +31,433
18. Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +50,698
– Franco Morbidelli (I), Ducati, 13 Runden zurück

WM-Stand nach 22 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 344 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 197. 4. Di Giannantonio 142. 5. Morbidelli 139. 6. Bezzecchi 130. 7. Zarco 104. 8. Acosta 99. 9. Aldeguer 92. 10. Quartararo 87. 11. Vinales 69. 12. Binder 60. 13. Fernandez 51. 14. Ogura 49. 15. Marini 48. 16. Miller 46. 17. Bastianini 42. 18. Rins 41. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Savadori 8. 22. A. Fernandez 6. 23. Oliveira 6. 24. Chantra 1. 25. A. Espargaro 0. 26. Martin 0.

Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 393 Punkte. 2. Aprilia 161. 3. KTM 150. 4. Honda 141. 5. Yamaha 118.

Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 541 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 353. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 159. 5. Aprilia Racing 138. 6. Monster Energy Yamaha 128. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 111. 8. LCR Honda 105. 9. Trackhouse MotoGP Team 100. 10. Honda HRC Castrol Team 80. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 55.

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