Sportwagen: Unfallschock in Misano

Pol Espargaro: «Maverick hätte super Job gemacht»

Von Silja Rulle
Pol Espargaro war in Brünn als Verletzungs-Ersatz am Start

Pol Espargaro war in Brünn als Verletzungs-Ersatz am Start

Pol Espargaro ersetzte bei Red Bull-KTM-Tech3 Maverick Vinales – und wurde zweimal starker Neunter. Dabei musste er aber vor allem an seinen verletzten Kollegen denken. Dem hätte er in Brünn viel zugetraut.

Eigentlich ist er «nur» Testfahrer und Verletzungs-Ersatz – doch das hielt Pol Espargaro nicht davon ab, in Brünn ein richtig starkes Wochenende hinzulegen und im Tschechien-GP Neunter zu werden!

Espargaro: «Das Motorrad hat dieses Wochenende von Anfang an sehr gut funktioniert. Es war sehr schade, dass es am ersten Tag geregnet hat und wir nicht diesen Überraschungsmodus hatten und ins Q2 eingezogen sind. Dadurch war alles ein bisschen schwieriger. Aber es war ein tolles Wochenende!» Im Sprint landeten alle vier KTMs in den Top-10, am Sonntag im Rennen drei von vier (mit Ausnahme des verunfallten Enea Bastianini).

Trotz Platz 9 ging Pol Espargaro fast hart mit sich selbst ins Gericht: «Mein Style war sehr schlecht.» Dazu kam noch ein anderes Problem: «Wenn ich fahre, teste ich auch. Wir testen gerade ein neues Startsystem. Am Samstag war es gut, aber es gibt noch ein paar Bereiche, in denen wir Dinge verbessern können. Uns fehlt noch ein bisschen Wissen – und das hat mich im GP gekostet. Mir fehlten diese Extra-Informationen, ich habe einen schlechten Start erwischt. Da ging es um Elektronik und die Kupplung. Ich war dann fast der Letzte, Platz 20 oder so. Ich bin aber ziemlich gut wieder nach vorne gekommen. Der Rhythmus wäre da gewesen, mit Raul und Fabio (Fernandez und Quartararo, Anm.) um den fünften und sechsten Platz zu kämpfen. Ich bin mit meinem Platz 9 aber sehr zufrieden.» Espargaro kam als Zehnter ins Ziel, rutschte dann wegen der Strafe für Fermin Aldeguer auf Rang 9 hoch.

Riesen-Leistung von Espargaro – dabei ist der Spanier ja nicht mal mehr Stammfahrer. Er ist Testfahrer für KTM und unter anderem als TV-Experte unterwegs. Espargaro ersetzte in Brünn Red Bull-KTM-Tech3-Pilot Maverick Vinales, der sich am Sachsenring verletzt hatte.

Und Espargaro würde am liebsten gar nicht wieder fahren – aus Gründen der Solidarität. Espargaro: «Ich hoffe nicht, weil das bedeuten würde, dass es Maverick nicht gut geht. Ich glaube, Maverick hätte hier einen richtig guten Job gemacht, weil das Motorrad extrem gut funktioniert hat. Es ist ein Kurs, auf dem man Flow braucht. Sowas kann er richtig gut. Ich hoffe, dass wir uns sehen, aber auf andere Weise, also mit dem Mikrofon in der Hand, weil das bedeuten würde, dass er wieder fahren kann. Das wären tolle Neuigkeiten.»

Eine Frage musste sich Espargaro nach der Top-Performance natürlich gefallen lassen: Warum ist er nicht auf der Suche nach einem permanenten Sitz in der MotoGP? Espargaro: «Weil es schnellere und jüngere Jungs auf dem Markt gibt als mich», antwortete er herrlich bescheiden.

Ergebnisse MotoGP Brünn, Rennen (20. Juli):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 21 Runden in 40:04,628 min
2. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,753 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +3,366
4. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,879
5. Raúl Fernández (E), Aprilia, +10,045
6. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +11,039
7. Jorge Martin (E), Aprilia, +15,820
8. Brad Binder (ZA), KTM, +17,371
9. Pol Espargaró (E), KTM, +10,163
10. Jack Miller (AUS), Yamaha, +18,669
11. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +19,781*
12. Luca Marini (I), Honda, +20,778
13. Johann Zarco (F), Honda, +20,961
14. Ai Ogura (J), Aprilia, +21,904
15. Alex Rins (E), Yamaha, +22,563
16. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +24,729
17. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +27,640
18. Augusto Fernández (E), Yamaha, +28,310
– Enea Bastianini (I), KTM, 15 Runden zurück
– Joan Mir (E), Honda, 19 Runden zurück
– Alex Márquez (E), Ducati, 19 Runden zurück

*3 Sekunden Strafe, weil die Long-Lap-Strafe nicht korrekt absolviert wurde

Ergebnisse MotoGP Brünn, Sprint (19. Juli):

1. Marc Márquez (E), Ducati, 10 Runden in 19:05,883 min
2. Pedro Acosta (E), KTM, +0,798 sec
3. Enea Bastianini (I), KTM, +1,324
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +1,409
5. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +2,292
6. Raúl Fernández (E), Aprilia, +3,358
7. Francesco Bagnaia (I), Ducati, +3,648
8. Johann Zarco (F), Honda, +3,920
9. Pol Espargaró (E), KTM, +4,748
10. Brad Binder (ZA), KTM, +5,902
11. Jorge Martin (E), Aprilia, +6,000
12. Jack Miller (AUS), Yamaha, +6,379
13. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +7,081
14. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +7,612
15. Luca Marini (I), Honda, +8,681
16. Ai Ogura (J), Aprilia, +8,992
17. Alex Márquez (E), Ducati, +9,404
18. Alex Rins (E), Yamaha, +9,871
19. Joan Mir (E), Honda, +11,487
– Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, 5 Runden zurück
– Takaaki Nakagami (J), Honda, 9 Runden zurück
– Augusto Fernández (E), Yamaha, 9 Runden zurück

WM-Stand nach 24 von 44 Rennen:

1. M. Marquez, 381 Punkte. 2. A. Marquez 261. 3. Bagnaia 213. 4. Bezzecchi 156. 5. Di Giannantonio 142. 6. Morbidelli 139. 7. Acosta 124. 8. Zarco 109. 9. Quartararo 102. 10. Aldeguer 97. 11. Vinales 69. 12. Binder 68. 13. R. Fernandez 66. 14. Miller 52. 15. Marini 52. 16. Ogura 51. 17. Bastianini 49. 18. Rins 42. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.

Konstrukteurs-WM:

1. Ducati, 430 Punkte. 2. Aprilia 187. 3. KTM 175. 4. Honda 147. 5. Yamaha 133.

Team-WM:

1. Ducati Lenovo Team, 594 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 358. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 281. 4. Red Bull KTM Factory Racing 192. 5. Aprilia Racing 173. 6. Monster Energy Yamaha 144. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 126. 8. Trackhouse MotoGP Team 117. 9. LCR Honda 110. 10. Honda HRC Castrol Team 84. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.

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