MotoGP zusammen mit Formel 1? Große Pläne mit Hürden

Die MotoGP soll mit Hilfe von Promoter Liberty wachsen
Die Übernahme der MotoGP-WM durch Promoter Liberty Media ist auch kartellrechtlich vollzogen. Die US-Amerikaner haben ungefähr vier Milliarden Euro für die MotoGP auf den Tisch geblättert, wollen die Premiumklasse auf zwei Rädern nach dem Muster der Formel 1 noch größer und globaler machen und natürlich damit Geld verdienen.
Der italienische Manager Stefano Domenicali, der bei Liberty Media für die Formel 1 verantwortlich ist und auch bereits bei der MotoGP zu Gast war, hat große Pläne. In der Werbung sollen künftig Synergien genutzt werden: Wie beim MotoGP-Showrun zuletzt im Rahmen der DTM auf dem Norisring kann man künftig auch zwischen Formel 1 und MotoGP auf großer Bühne gegenseitig Cross-Promotion betreiben.
Bereits 2023 hat Dorna-Boss Carmelo Ezpeleta auf SPEEDWEEK.com über die Idee geredet, MotoGP- und Formel-1-Rennen an einem Wochenende an einem Schauplatz auszutragen – und auch auf die Schwierigkeiten hingewiesen. Drei bis vier dieser Super-Veranstaltungen könnten pro Jahr als eine Art Grand Slam in den Kalender eingebunden werden.
Für einen solchen Mega-Event bieten sich aber nur eine Handvoll Rennstrecken an, auf denen schon jetzt beide Rennserien antreten. In Europa kämen Silverstone und Barcelona strukturell in Frage, auch der Red Bull Ring in Spielberg könnte so eine Veranstaltung stemmen – im Herbst werden einige Boxen hinzukommen. In den USA könnte rein von der Struktur Austin ein Mega-Schauplatz werden – in Arabien wäre Doha für die MotoGP-Raketen und Formel-1-Boliden geeignet. Natürlich müsste die Thematik mit den Sicherheitsbarrieren und Kerbs neu gedacht werden, denn aktuell haben die Formel 1 und MotoGP sehr unterschiedliche Standards.
Hinzu kommt: Da viele Orte jetzt schon bei der MotoGP und Formel 1 ausverkauft sind, müssten im Fall eines Doppel-Events die Eintrittspreise und die Veranstaltungsgebühren deutlich erhöht werden – sonst ist diese Idee wirtschaftlich nicht tragbar. Zusätzliche Tribünen sind denkbar, aber nicht überall umsetzbar. Da die Antrittsgebühren für beide Top-Serien gemeinsam jenseits von 50 Millionen Euro liegen dürften, kommen vielleicht nur die Scheichs in Katar als Ansprechpartner in Frage.