Pedro Acosta: «Alles Neue hat auch eine dunkle Seite»

Pedro Acosta
In Brünn hatte KTM-Werksfahrer Pedro Acosta sein bislang bestes Wochenende in der MotoGP-Saison 2025. Im Sprint und im Grand Prix erzielte er die Ränge 2 und 3 und konnte somit beim letzten Event vor der Sommerpause viele Punkte einfahren. In der Gesamtwertung liegt Acosta derzeit mit 124 Zählern auf Position 7.
Auch für KTM war es das beste MotoGP-Wochenende in diesem Jahr. Der Erfolg kam zum perfekten Zeitpunkt, denn in Brünn fieberte auch KTM-CEO Gottfried Neumeister mit – er zeigte viele Emotionen.
An diesem Wochenende startet auf dem Red Bull Ring die zweite Saisonhälfte. Für Red Bull KTM sind die Rennen in Spielberg enorm wichtig – der österreichische Hersteller möchte sich vor heimischem Publikum gut präsentieren. Spürt Acosta als KTM-Werksfahrer hier mehr Druck als sonst? «Viele Bosse von KTM und Red Bull sind hier, aber ich versuche, ein normales Wochenende zu haben. Ich hoffe, dass wir die Updates, die KTM hier bringt, spüren können. Seit Assen hatten wir einige gute Rennen und wir waren mehrmals in den Top-5. Das war das Ziel, das ich mir zu Beginn dieses Jahres gesetzt hatte», betonte der 21-Jährige. «Um ehrlich zu sein, habe ich hier aber keine Erwartungen. Wir werden uns auf die Arbeit konzentrieren, die im FP1 beginnt.»
Nach den zwei Podestplätzen in Brünn, hat Acosta das Gefühl, dass er mit der RC16 konstant in die Top-3 fahren kann? «Wir versuchen, einfach so konkurrenzfähig wie möglich und konstant in den Top-5 zu sein», so der Spanier. «Ich denke, wir sind auf einem guten Weg, vor allem wenn man bedenkt, wie weit weg wir zu Beginn dieser Saison waren. Wir haben mittlerweile ein gutes Basis-Setup, und wir müssen das Bike nicht mehr in jeder Session großartig verändern. Wir können jetzt ruhig arbeiten und uns ansehen, ob das Update uns hilft oder nicht – dann werden wir eine Entscheidung treffen für Samstag.»
Marc Marquez führt die WM-Tabelle mit 120 Punkten Vorsprung auf Bruder Alex an. Aufgrund der gemachten Fortschritte und der zuletzt erzielten Top-Platzierungen – meint Acosta, dass er jetzt auch näher am WM-Leader dran ist? «Zu Beginn des Jahres hatten wir sehr zu kämpfen. Wenn du dich in dieser Negativspirale befindest, ist es schwer, sich daraus zu befreien», blickte er zurück. «Jetzt sind wir ruhiger und wir denken positiv. Wir versuchen, an jedem Wochenende das Maximum aus dem Bike herauszuholen. Im Sprintrennen in Brünn hat man gesehen, dass wir näher an Marc dran sind. Nach der Sommerpause gilt es, erneut dieses Vertrauen in das Bike zu haben und zu sehen, ob das Upgrade von KTM funktioniert oder nicht – alles, was neu ist, hat auch eine dunkle Seite.»
Für den Grand Prix von Österreich gibt es ein Software-Update – in der MotoGP-WM kommt erstmalig ein einheitliches System zur Stabilitätskontrolle zum Einsatz. «Jedes Mal, wenn wir neue Hilfen einführen, müssen wir wieder einen Schritt zurückgehen und diese zukünftig wieder entfernen – so wie wir es mit den neuen MotoGP-Regeln für 2027 machen werden, wenn wir die Devices und all dieses Zeug verbannen. Wir müssen darüber nachdenken, auch diese ganzen elektronischen ‘Hilfen’, die wir beim Bike haben, wegzulassen.»