Miguel Oliveira: «Dann werden die Ergebnisse kommen!»

Miguel Oliveira
Für Pramac-Yamaha-Pilot Miguel Oliveira verlief die erste Hälfte der MotoGP-Saison 2025 alles andere als ideal. Im Sprintrennen in Argentinien wurde er von Gresini-Pilot Fermin Aldeguer abgeschossen. Dabei zog er sich eine Verrenkung des Sternoklavikulargelenks (Anm.: dieses verbindet das Schlüsselbein mit dem Brustbein) mit Bänderriss zu. Die Verletzung stellte sich als kompliziert heraus, Oliveira musste die Grands Prix in Austin, Lusail und Jerez auslassen. Erst in Le Mans folgte sein Comeback. In Frankreich und in den Rennen danach bis zur Sommerpause konnte er mit der M1 kein Top-10-Ergebnis erzielen. In der Gesamtwertung ist der Portugiese mit mageren 6 Punkten auf Rang 25 zu finden.
Am kommenden Wochenende startet die MotoGP auf dem Red Bull Ring in die zweite Saisonhälfte. Haben ihm die drei Wochen Pause gutgetan, um Kraft zu tanklen? «Die Auszeit war gut. Ich habe eine Woche lang nichts gemacht und dann zwei Wochen zu Hause trainiert. Aber wenn man zwei Kinder hat, dann braucht man Urlaub vom Urlaub», schmunzelte Oliveira am Donnerstag in kleiner Medienrunde.
An Spielberg hat Oliveira gut Erinnerungen. 2020 konnte er dort – damals noch im Team KTM Tech3 – seinen ersten MotoGP-Sieg holen. «Das ist fünf Jahre her», winkte er ab. «Natürlich hat dieser Ort einen speziellen Platz in meinem Herzen, weil ich dort meinen ersten Sieg holte. Es ist schön, aber du startest trotzdem normal ins Wochenende.»
Für den Grand Prix von Österreich gibt es ein durchaus relevantes Software-Update – in der MotoGP-WM kommt erstmalig ein einheitliches System zur Stabilitätskontrolle zum Einsatz. Dieses System reduziert das Drehmoment des Motors, wenn das Motorrad ins Rutschen gerät. Es unterscheidet sich geringfügig von der Traktionskontrolle, die stattdessen auf das Durchdrehen der Reifen reagiert und ist als Erweiterung der gesamten Bemühungen um mehr Fahrstabilität zu verstehen. Die Teams können das Software-Update mit der Einheits-ECU von Marelli verwenden. An jedem Rennwochenende wählen die Teams anhand der für den Grand Prix zulässigen Optionen aus, welche der Softwareversionen sie verwenden möchten. An diesem Wochenende in Österreich wird erstmals eine neue Version – einschließlich dieses Stabilitätskontroll-Updates – zur Verfügung gestellt. Es wird erwartet, dass die meisten, wenn nicht sogar alle Teams diese Version verwenden werden.
«Als ich dieses System das erste Mal in Aragon getestet habe, war es eine große Hilfe für mich. Hoffentlich ist es für uns ein weiterer Schritt, um konkurrenzfähiger und konstanter zu sein», betonte Oliveira. Könnte Yamaha einer der Hersteller sein, der von dieser Neuerung am meisten profitiert? «Ich weiß es nicht, aber es ist eine Hilfe, um mit dem Bike besser aus den Kurven zu kommen. Im Hinblick auf die Renndistanz kann man damit zudem die Reifen ein wenig besser schonen. Ich hoffe, dass wir damit dieses Ziel erreichen.»
Yamaha wird bald entscheiden, wer im Team Pramac für 2026 den zweiten Platz neben Toprak Razgatlioglu bekommen wird – Miguel Oliveira oder Jack Miller. Auch ein junger Fahrer aus der Moto2-WM wäre eine Möglichkeit. Um ein klareres Bild zu bekommen, möchte der japanische Hersteller die Rennen auf dem Red Bull Ring und eine Woche später auf dem neuen Balaton Park Circuit in Ungarn in die Bewertung von Miller und Oliveira einfließen lassen.
«Hoffentlich werden wir es bald wissen. Das Ziel ist es, nach den nächsten zwei Rennwochenenden zu entscheiden», bestätigte der 30-Jährige. «Mein Hauptziel ist es, weiterhin mein Bestes zu geben und zu versuchen, in diesen Rennen gute Resultate zu erzielen. Ich möchte mich in die bestmögliche Position bringen. Dabei konzentriere ich mich auf meinen größten Schwachpunkt mit diesem Motorrad – und das ist die Bremsphase. Wenn ich mich in diesem Bereich verbessern kann, dann werden Performance und Ergebnisse kommen. Wenn du dich gut auf dem Bike fühlst, dann ist alles einfacher.»