Honda-Ass Johann Zarco schlug sich selbst blau

Honda-Pilot Johann Zarco (9.) vor Yamaha-Werksfahrer Quartararo
Suzuka-Held Johann Zarco – vor 14 Tagen hatte der Franzose mit Honda zum zweiten Mal in Folge beim großen Langstrecken-Klassiker triumphiert – erlebte einen nur bedingt befriedigenden, weil auch schmerzhaften Sprint-Samstag am Red Bull Ring.
Dabei war es für Zarco gut losgegangen in der Steiermark. Mit dem direkten Einzug ins Q2 bereits am Freitag und zwei weiteren Honda-Piloten im Q2-Finale schienen besonders die HRC-Techniker große Fortschritte herbeigeführt zu haben.
Doch speziell am Vormittag stieß der Pilot aus Cannes an die Grenzen seines Gefährts. Zarco schmiss die RC213V zunächst kräftig im FP2 in Kurve 7 weg und legte sich nur wenig später im Q2 noch einmal in Kurve 4 ins Kies.
Zarco schimpfte entsprechend auf sich selbst: «Ich habe mir heute wirklich selbst Probleme bereitet. Dass ich jetzt einen blauen Rücken habe, das habe ich mir selbst zu verdanken. Es ärgert mich – denn das Bike hat mir während der Sessions klar die Grenzen aufgezeigt und ich habe die Warnungen ignoriert.»
Speziell der Abflug in der schnellen Kurve 7 ärgerte den Franzosen: «Ich war bereits in der Rollphase und wollte es dann noch besser machen und etwas schneller die Richtung wechseln – da bin ich sofort abgeflogen.»
Johann Zarco weiter: «Ich musste mich dann für den Sprint wieder selbst beruhigen und innerhalb der Grenzen bleiben.» Durch die Fehler musste Zarco sich im Q2 mit Startplatz 12 arrangieren. Und dafür war der Pilot nach 14 Runden mit dem Ergebnis zufrieden, auch weil die Mannschaft die richtige Entscheidung gefällt hatte.
«Bei diesen Temperaturen war ich mir sicher, mit dem Medium-Reifen gut gewählt zu haben. Doch dann sah ich, dass sich sehr viele umentschieden und auf «weich» gewechselt hatte. Ich wollte eigentlich nicht als Alleinkämpfer fahren, aber ich bin froh, dass wir bei unserem Plan geblieben sind. Es war richtig und ich glaube, mehr hätten unter diesen Bedingungen nicht herausholen können.»
Den Zielstrich erreicht die Honda mit der Nummer 5 nach 14 Umläufen auf Rang 9, knapp 12 Sekunden hinter Marquez und direkt hinter Ducati-Werksfahrer Fabio Di Giannantonio den Zielstrich. Dazu hatte er das Frankreich-Duell gegen Fabio Quartararo gewonnen.
Ob sich die Honda in der jüngsten Zeit weiterentwickelt hat, auf diese Frage gab es abschließend vom wieder einmal besten Fahrer der RC213V eine zweigeteilte Antwort: «Zum einen – diese Strecke in Spielberg ist sehr speziell und unvergleichlich. Aber ich denke, die aktuelle Aerodynamik, die hat uns auch hier sehr geholfen. Wenn es aber um die schiere Leistung der Maschine geht, dann stehen wir immer noch an gleicher Stelle.»
Der Sprint von Österreich hatte für Johann Zarco keinen Einfluss auf den WM-Stand. Hinter Pedro Acosta rangiert der MotoGP-Veteran weiter auf Rang 8.
Ergebnisse MotoGP Spielberg, Sprint (16. August):
1. Marc Marquez (E), Ducati, 14 Runden in 20:56,071 min
2. Alex Marquez (E), Ducati, +1,180 sec
3. Pedro Acosta (E), KTM, +3,126
4. Marco Bezzecchi (I), Aprilia, +4,032
5. Brad Binder (ZA), KTM, +4,782
6. Fermin Aldeguer (E), Ducati, +6,032
7. Enea Bastianini (I), KTM, +8,294
8. Fabio Di Giannantonio (I), Ducati, +10,953
9. Johann Zarco (F), Honda, +11,999
10. Jorge Martin (E), Aprilia, +12,111
11. Fabio Quartararo (F), Yamaha, +13,387
12. Luca Marini (I), Honda, +13,704
13. Joan Mir (E), Honda, +13,822
14. Franco Morbidelli (I), Ducati, +14,564
15. Ogura (J), Aprilia, +18,414
16. Alex Rins (E), Yamaha, +19,365
17. Jack Miller (AUS), Yamaha, +20,844
18. Miguel Oliveira (P), Yamaha, +21,581
– Raul Fernandez (E), Aprilia, 6 Runden zurück
– Francesco Bagnaia (I), Ducati, 8 Runden zurück
WM-Stand nach 25 von 44 Rennen:
1. M. Marquez, 393 Punkte. 2. A. Marquez 270. 3. Bagnaia 213. 4. Bezzecchi 162. 5. Di Giannantonio 144. 6. Morbidelli 139. 7. Acosta 131. 8. Zarco 110. 9. Quartararo 102. 10. Aldeguer 101. 11. Binder 73. 12. Vinales 69. 13. R. Fernandez 66. 14. Miller 52. 15. Marini 52. 16. Bastianini 52. 17. Ogura 51. 18. Rins 42. 19. Mir 32. 20. Nakagami 10. 21. Martin 9. 22. Savadori 8. 23. P. Espargaro 8. 24. A. Fernandez 6. 25. Oliveira 6. 26. Chantra 1. 27. A. Espargaro 0.
Konstrukteurs-WM:
1. Ducati, 442 Punkte. 2. Aprilia 193. 3. KTM 182. 4. Honda 148. 5. Yamaha 133.
Team-WM:
1. Ducati Lenovo Team, 606 Punkte. 2. BK8 Gresini Racing 371. 3. Pertamina Enduro VR46 Racing 283. 4. Red Bull KTM Factory Racing 204. 5. Aprilia Racing 179. 6. Monster Energy Yamaha 144. 7. Red Bull KTM Tech3 Racing 129. 8. Trackhouse MotoGP Team 117. 9. LCR Honda 111. 10. Honda HRC Castrol Team 84. 11. Prima Pramac Yamaha Racing 61.